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Полное собрание сочинений. Том 77. Письма1907 г.
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С истинной братской любовью ваш Л. Толстой.

1/14-го марта 1907.

Тула, Ясная Поляна.

Печатается по копировальной книге № 7, л. 272. Первая часть письма и дата написаны рукой Т. Л. Сухотиной, подпись и приписка собственноручные. Текст, написанный T. Л. Сухотиной, в копировальной книге плохо отпечатался и восстановлен рукой Д. П. Маковицкого.

Франк Томпсон — англичанин, в то время сотрудник В. Г. Черткова. Жил в Крайстчерче у Чертковых. В конце 1906 г. приезжал к Толстому и пробыл в Ясной Поляне пять дней.

При письме от 15 февраля н. ст. 1907 г. Томпсон прислал книгу «The Gospel of Buddha» («Учение Будды»), 11-е изд., The Open Court Publishing C°, Chicago, 1905.

Томпсон послал эту книгу, так как говорил о ней Толстому при их личном свидании. В письме он благодарил Толстого за ободрительные слова, сказанные при расставании, и закончил так: «Пожалуйста, напишите мне письмо; оно останется на память и мне и моим детям» (перевод

с английского).

1 В яснополянской библиотеке, кроме присланной Томпсоном книги, хранятся еще два экземпляра — 2-е и 3-е издания 1895 г. (того же издательства). Изданная в 1905 г. книга (11-е изд.) хранится в кабинете Толстого на полке над письменным столом. В ней много пометок Толстого.

* 52а. В редакцию «Русских ведомостей». Черновое.

1907 г. Февраля конец — марта 2? Я. П.

Мне сообщили, что в № Р[усских] В[едомостей] сказано следующее:1

Никогда никакого мнения не заявлял о стихотворени[ях] Ратгауза.

Черновик-автограф. Написан на листе, использованном для червового письма к Евгению Рейхелю от 2/15 марта, что и положено в основание датировки. Текст не закончен.

6 февраля в «Русских ведомостях» № 28 появилась критическая заметка (подпись: Ю. В.) о вышедшем «Полном собрании стихов» Д. Ратгауза в двух томах, изд. М. О. Вольф. В заметке сказано: «Ha сборник стихотворений Д. Ратгауза обратил внимание русской читающей публики сочувственный отзыв Льва Толстого, который, как сообщалось в газетах, считает г. Ратгауза одним из самих видных русских поэтов нашего времени».

Узнав об этой заметке, Толстой, очевидно, намеревался написать опровержение.

Ратгауз Даниил Максимович (р. 1868) — поэт.

1 Далее оставлено место для текста заметки.

53. Евгению Рейхелю (Eugen Reichel).

1907 г. Марта 2/15. Я. П.

Geehrter Herr!

Ich habe Ihr Buch mit grossem Interesse gelesen. Ihre Beweise dass nicht Bacon1 das Novum Organum geschrieben und dass die Dramen die man Shakespeare zuschreibt, nicht von ihm stammen, sind sehr "uberzeugend, doch bin ich zu wenig kompetent in dieser Sache, um ein entscheidendes Urteil zu f"allen. Eins weiss ich ohne Zweifel, dass nicht nur die meisten der Shakespeare zugeschriebenen Dramen, sondern alle, Hamlet und andere nicht ausgenommen, nicht nur das Lob, mit dem man "uber sie zu urteilen gewohnt ist, nicht verdienen, sondern in esthaetischer Beziehung unter aller Kritik stehen. So dass ich blos bez"uglich der Wertsch"atzung jener einigen Dramen, die Sie von allen "ubrigen ausscheiden, nicht einer Meinung mit Ihnen bin. Ihre Kritik der verherrlichten Dramen: K"onig Lear, Macbeth u[nd] and[ere] ist dermassen gr"undlich und richtig, dass man sich wundern muss, wie Leute, die Ihr Buch gelesen haben, fortfahren k"onnen, sich "uber die angeblichen Sch"onheiten Shakespeares zu begeistern, freilich, wenn man mit der Eigenth"umlichkeit der Menge nicht rechnet, die sich stets in ihrem Urtheile dem Urtheil der Mehrheit f"ugt und auf eigenes Urteil verzichtet. Wir wundern uns nicht, dass hypnotisierte Menschen, wenn sie auf Weis schauen, — wie das ihren sugeriert war, — Schwarz zu sehen behaupten, warum sollen wir uns wundern, wenn sie, beim Aufnehmen eines Kunstwerkes, zu dessen Verst"andniss sie kein eigenes Urteil haben, hartn"ackig das behaupten, was ihnen von der Stimmen mehrheit sugeriert wurde? Ich habe — und zwar schon seit lange — meinen Aufsatz "uber Shakespeare geschrieben, in dem Bewusstsein, dass ich Niemande "uberzeugen werde. Ich wollte nur zeigen, dass ich von der allgemeinen Hypnose frei bin. Von dem Erscheinen meines Buches habe ich keine Wirkung erwartet, deshalb glaube ich auch, dass weder Ihr treffliches Buch, noch viele andere Aufs"atze, — wie der von Theodor Eichhof,5 der mir letzthin seine Arbeit in Correctur zugeschickt hat, so wie auch andere Aufs"atze "uber denselben Gegenstand in englischen Zeitungen, die ich ebenfalls letztens erhalten habe, das grosse Publicum "uberzeugen werden.

Wenn man bedenkt, wie die allgemeine Meinung bei der jetzigen Verbreitung der Presse sich bildet, wo "uber die ernstesten Fragen Menschen urtheilen, die von diesen Fragen keinen Begriff haben und ihrer Bildung nach sogar kein Recht haben "uber dieselben zu Urteilen, wenn man weiter bedenkt, wer die Leute sind, die in der Presse arbeiten, so hat man sich nicht "uber falsche Urteile, die sich in dem Massen (Menge) verbreitet haben zu wundern, sondern eher "uber das, dass man "uberhaupt noch manchmal, wenn auch sehr selten, richtigen Urteilen begegnet. Dies bezieht sich besonders auf die Sch"atzung poetischer Werke. "Uber schmackhafte Speisen, angenehme Ger"uche, "uberhaupt "uber angenehme Empfindungen kann Jedermann urteilen (wenn es auch Leute giebt, die des Geruchsinnes entbehren und solche die farbenblind sind), um jedoch "uber ein Kunstwerk zu urtheilen, muss man Kunstsinn haben, und dieser ist sehr rar und sehr ungleichm"assig verteilt. Der Wert eines Kunstrwerkes wird ja bei der jetzigen Verbreitung der Presse durch das Urtheil der Scharen der Journalisten und Leser bestimmt. In den Scharen aber ist die Mehrheit der Menschen dumm und stumpf in Bezug auf Kunst, weshalb auch die allgemeine Meinung "uber die Kunst stets die aller gr"obste und falscheste ist. So war es immer und so ist es besonders heutzutage, wo die Presse immer mehr und mehr die f"ur Gedanken und Kunst stumpfsinnige Menschen vereinigt. So kann es jetzt in der Kunst — in der Litteratur, Musik. Malerei — zu "uberraschenden Beispielen des Erfolges und Lobes solcher Sch"opfungen, denen jeder aesthetische und noch mehr jeder gesunde Sinn fehlt.

Ich will keine Namen nennen, weil wenn Sie mit den Ausserungen der Geisteskrankheit, die heutzutage Kunst genannt wird, vertraut sind, Sie selber Namen und Werke nennen k"onnen. Und deshalb erwarte ich nicht nur nicht, dass der falsche Ruhm Shakespeares und anderer (die ich nicht nennen will, um die Leute nicht zu "argern) vernichtet werde, sondern ich erwarte und sehe das Entstehen ebensolchen Ruhmes neuer Shakespeare, der sich allein auf die Dummheit und den Stumpfsinn der Menschen der Presse und des grossen Publikums st"utzt. Ich erwarte sogar, dass dieses Sinken des allgemeinen Vernunftsniveau immer gr"osser und gr"osser wird nicht nur in der Kunst, sondern auch allen anderen geistigen Gebieten: in der Wissenschaft, Politik und besonders der Philosophie. (Kant kennt schon niemand, man kennt Nietzsche7) und es kommt zu einem allgemeinen Krach der Civilisation, in der wir leben, einem ebensolchen, wie der Verfall der aegiptischen, babylonischen, griechischen, r"omischen Civilisation war.

Die Psychiater wissen, dass wenn jemand viel zu reden ohne Aufh"oren zu reden, "uber Alles in der Welt zu reden anf"angt, ohne zu bedenken und nur um eilends m"oglichst viele Worte in k"urzester Zeit zu sagen, dass dies ein sicheres Zeichen einer beginnenden oder bereits entwickelten Geisteskrankheit ist. Und wenn der Kranke dabei vollkommen "uberzeugt ist, dass er alles besser weiss als die anderen, dass er alle durch seine eigene Weisheit belehren kann und belehren muss, so sind die Zeichen der Geisteskrankheit schon offenkundig. Unsere sogennante civilisierte Welt befindet sich in diesem gef"ahrlichen und traurigen Zustande. Und ich glaube, dass sie bereits einem solchen Zussammensturze sehr nahe ist, wie jene in welchen die fr"uhem Civilisationen untergegangen sind. Ein sicheres und bedeutungsvolles Zeichen daf"ur ist die Begriffsverdrehung der Menschen unserer Welt, die nicht nur in der Ubersch"atzung Shakespeares sondern in allen Beziehungen sowol zur Politik, wir zur Wissenschaft, Philosophie und Kunst zum Ausdruck gelangt.

Leo Tolstoy.

2/15 M"arz 1907.

1907

г. Марта 2/15. Я. П.

M. Г.

Я с большим интересом прочел вашу книгу. Ваши доводы о том, что Novum Organum б[ыло] написано не Бэконом,1 а также и драмы, приписываемые Шекспиру, написаны не им, очень убедительны, но я слишком мало компетентен в этом деле для того, чтобы ein entscheidenden Urtheil zu f"allen.2 Одно, что я несомненно знаю, это то, что не только большинство драм, приписываемых Шекспиру, но и все они, не исключая из них Гамлета и др., не только не заслуживают того восхваления, с которыми привыкли судить о них, но в художественном отношении unter aller Kritik.3 Так что только в признании достоинств тех некоторых драм, которые вы выделяете из всех остальных, я не согласен с вами.

Ваша критика хваленых драм Лира, Макбета и др. так основательна и верна, что надо бы удивляться тому, как могут люди, прочитавшие вашу книгу, продолжать восторгаться мнимыми красотами Шекспира, если не иметь в виду того свойства толпы, по которому она всегда следует в своих мнениях мнению большинства, совершенно независимо от собственного суждения. Мы не удивляемся, что люди загипнотизированные, глядя на белое, говорят, как это им внушено, что они видят черное, почему же удивляться, что, воспринимая художественное произведение, для понимания которого они не имеют никакого своего суждения, они говорят упорно то, что им внушено большинством голосов. Я написал — и давно уже — свою статью о Шексп[ире]4 с уверенностью, что никого не убежу, но мне только хотелось заявить, что я не подчиняюсь общему гипнозу. И потому я думаю, что ни ваша прекрасная книга, ни моя, ни многие статьи, как на днях присла[нные] мне корректур[ы] [Теодора Эйхгофа,5 а также другие статьи на ту же тему в английских газетах, которые я тоже недавно получил], не убедят большую публику.

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