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Эстетика отцов церкви
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Weiter wendet sich der Autor dem Problem des Bildes in der fr"uhchristlichen "Asthetik zu. Da die Welt und alle Sch"opfung der menschlichen H"ande von den Kirchenv"atern der ersten Jahrhunderte als ein System von R"atseln, Symbolen und Bildern verstanden wurde, die jeweils eine gewisse geistige Realit"at ausdr"ucken, erarbeiteten sie eine interessante Theorie des bildhaft-symbolischen Ausdrucks. In der Eikonologie der Apologeten werden drei Gruppen von Bildern unterschieden: mimetische (nachahmende, gegenst"andlich-plastische), symbolisch-allegorische und zeichnenhafte, die sich voneinander unterscheiden durch den Charakter, durch ihre Beziehung zum widergespiegelten Objekt und durch den Grad der "Ahnlichkeit. Auch wird darauf aufmerksam gemacht, dass nicht alle Apologeten "uberzeugt waren, dass Bilder geistige Inhalte ausdr"ucken k"onnen. So haben denn bestimmte Vertreter der fr"uhen Patristik eine geistige Grundlage f"ur die bilderfeindlichen Bewegungen im Mittelalter gelegt.

Im 5. Abschnitt "Das "Asthetische in der ersten systematischen christlichen Dogmatik" werden haupts"achlich die "asthetischen Ansichten von Origenes und Dionysios, eines der Nachfolger des Origenes in der alexandrinischen katechetischen Schule, untersucht. Die Analyse von Texten des Origenes brachte den Verfasser zur "Uberzeugung, dass "asthetisches Bewusstsein und "asthetische Erfahrung (freilich unreflektiert) eine wesentliche Rolle beim Ausformen der christlichen Erkenntnistheorie und der Lehre vom Sein spielten. Dies gilt besonders dann, wenn sich das diskursive Denken als ungen"ugend erwies beim Ausdr"ucken tiefer Seinswahrheiten. So wurde die "asthetische Erfahrung zu einer Hilfe f"ur das formal-logische Denken des ersten christlichen Systematikers und sp"ater vieler anderer Kirchenv"ater. Im Abschnitt wird die theologisch-"asthetische Bedeutung der symbolisch-allegorischen Methode in der Exegese des Origenes und die Bedeutung einiger vom ihm erarbeiteter Symbole f"ur die mittelalterliche Kultur aufgezeigt (z.B. das Verst"andnis von der Arche Noes als einer Bibliothek geistiger und geistlicher B"ucher). Dort wird auch das Verst"andnis des Origenes von den Grundkonzepten christlicher Kultur wie Weisheit, Bild, "Ahnlichkeit usw analysiert.

Der zweite Teil dieses Bandes widmet sich der "Asthetik des hl. Augustinus, des gr"ossten Representanten lateinischen Patristik, der die Tradition der Apologeten im Westen fortsetzte. (Sein geistiger Weg ging "ahnlich dem Weg vieler fr"uher Apologeten vom Heidentum zum Christentum, und "De Civitate Dei" ist die letzte grossartige Apologie des Christentums). Beim Studium des "uberaus reichen literarischen Erbes dieses Geistesmannes kam der Verfasser zu der "Uberzeugung, dass die philosophischen und "asthetischen Auffassungen des Aurelius Augustinus in der komplizierten "Ubergangsperiode von der Antike zum Mittelalter eine besondere Bedeutung erlangten. In vielerlei Hinsicht stellten sie ein Bilanz der antiken Philosophie und "Asthetik und ihrer Entwicklung dar, wiesen jene neuen Wege, auf denen sich dann das philosophisch-"asthetische Denken des Mittelalters bewegte.

Die Analyse der "asthetischen Auffassungen des Aurelius Augustinus zeigt, dass wir hier einem komplizierten "asthetischen System gegen"uberstehen. Dieses ist insgesamt einheitlich und in sich auch ausreichend stabil, aber in Einzelheiten enth"alt es auch Widerspr"uche und hat in bestimmten Momenten eine Weiterentwicklung erfahren. Ohne Zweifel ist es innerhalb der antiken und patristischen "Asthetik das vollst"andigste und am weitesten entwickelte System. Dies ist nicht zuf"allig! Eine Reihe objektiver und subjektiver Faktoren beg"unstigten das Entstehen dieses Systems, von denen einige im Folgenden aufgezeigt werden sollen. In der geistigen Kultur der Sp"atantike zur Zeit des Augustinus "uberwogen nichttraditionelle Wege und Formen des Weltverst"andnisses. Man suchte die Wahrheit nicht mit Hilfe der Naturwissenschaften und der Philosophie, sondern auf Wegen religi"oser, mystischer und ""ubervern"unftiger" Erfahrung. In dieser Atmosph"are gewann die emotional-"asthetische Einstellung zur Welt besondere Bedeutung. Augustinus war mit einer besonderen "asthetischen Aufnahmef"ahigkeit begabt. Ausserdem kannte er sehr gut, wenn auch nicht immer aus erster Hand, die grundlegenden "asthetischen Konzeptionen der Antike des Westens sowie des Ostens. All dieses f"uhrte ihn dazu, sich h"aufig mit "asthetischen Problemen zu besch"aftigen. Sie sind bei ihm oft ein sehr wichtiger Teil seiner philosophischen Theorie (und zwar genau dort, wo man keine befriedigende L"osung mit Hilfe diskursiven Denkens finden konnte), was schliesslich auch zum Entstehen eines eigenst"andigen "asthetischen Systems f"uhrte, obwohl er selbst nat"urlich dies nicht eigentlich beabsichtigt hatte.

Das "asthetische System des Augustinus ist ein theozentrisches und stellt einen wichtigen Teil seines allgemeinen Weltbildes dar. Im Zentrum seiner "Asthetik steht die absolute Sch"onheit, aber auch als das absolute Gute und die absolute Wahrheit: Gott ist der grosse K"unstler, der alles nach den Gesetzen der Sch"onheit geschaffen hat; deshalb tr"agt in der Welt alles - als materielles und als geistiges - Gottes Spur in sich. In der ontologischen Hierarchie tritt das Sch"one als eines der Hauptmerkmale des Seins auf. Das H"assliche zeugt von der Abwesenheit der Sch"onheit und entsprechend des Seins. Es ist verst"andlich, dass die geistige Sch"onheit in diesem System eine hohe hierarchische Stufe inne hat. Alles Gesagte trifft in gleichem Masse auf das Universum, auf die Gesellschaft und auf den einzelnen Menschen zu.

In der real existierenden menschlichen Gesellschaft ortet Augustinus wegen der gegenseitigen Verflechtungen der beiden Reiche (civitas) komplizierte Konflikte. Der Weg "uber die Stufe der Sch"onheit ist seiner Ansicht nach einer der wichtigsten zur geistigen Vollkommenheit, zum ewigen seligen Leben. Der Zustand der Seligkeit erscheint bei Augustinus im Grunde genommen als die h"ochste Stufe des "asthetischen Genusses. Dieser ist ein Zustand unendlichen, unbeschreiblichen Frohlockens und Freude des Geistes; den h"ochsten emotionalen geistigen Genuss aber sieht er in der absoluten Selbstlosigkeit, die ein Fehlen auch des geringsten Strebens nach utilitaristischem Genuss besteht. Dieser Zustand ist im System des Augustinus das wichtigste und h"ochste Ziel menschlichen Strebens, der Gegenstand aller seiner Tr"aume. Die Seligkeit ist nach Augustinus nicht nur eine hohe Stufe menschlichen Seins (im zuk"unftigen Zeitalter), das w"unschenswerte Ergebnis seiner Erkenntnist"atigkeit; sie ist der Zustand h"ochsten, selbstlosen und absoluten Wissens um die Wahrheit. Obwohl Augustinus vielleicht in seiner Jugend und wegen der bekannten Mangelhaftigkeit der lateinischen Philosophie seiner Zeit ein konsequenter Anh"anger der Ratio war und an deren fast grenzenlose M"oglichkeiten auch noch in Aus"ubung seines Amtes als Bischof unverbr"uchlich glaubte, verstand er die h"ohere Stufe des Wissens (die vita beata) als einen "uber das Vern"unftige hinausgehenden Zustand. Von hier wird auch der Platz der Liebe in seinem System als der wichtigste existenzielle und gnoseologische Faktor verst"andlich. Er ging davon aus, dass die Menschen in der Regel das Sch"one lieben. Wie Augustinus klar sah, ist aber die Welt nicht nur mit sch"onen und guten Dingen angef"ullt. Darum kam er zur Erkenntnis von der globalen Regulierbarkeit (hier sieht er das sch"one Werk Gottes) der positiven und der negativen Erscheinungen in der Welt, und in dieser Hinsicht ist er der erste Denker in der Geschichte der Philosophie, bei dem wir auf ein Nachdenken "uber dialektische Wechselbeziehungen zwischen allen nat"urlichen und sozialen Erscheinungen stossen. F"ur das Verst"andnis der "Asthetik ist wichtig, dass Augustinus das Gesetz vom Kontrast und von der Gegen"uberstellung als Norm erkannt hat, auf deren Grundlage die Harmonie der Welt beruht.

Die grundlegenden strukturellen Gesetzm"assigkeiten des Universum lassen sich bei Augustinus fast vollst"andig auf eigentlich "asthetische Gesetze zur"uckf"uhren. Es sind dies vor allem Gesamtheit und Einheit, sodann Zahl und Rhythmus, die die Basis einer jeden Form bilden, weiterhin Gleichheit, Abbild, "Ubereinstimmung, Angemessenheit, Symmetrie und Harmonie. Alle diese Gesetzm"assigkeiten liegen auch den K"unsten zugrunde. Wie Gott die Welt nach den Gesetzen der Sch"onheit schuf, so bem"uht sich auch der menschliche K"unstler, seine T"atigkeit auf derselben Basis zu begr"unden. In seinem Verstand, in dem „Kunst" enthalten ist, existiert die Gesamtheit der Gesetze der Sch"onheit, auf deren Grundlage der K"unstler konkrete Werke schaffen muss. Der Hauptinhalt der Kunst ist die Sch"onheit. Den Wert der Kunstwerke bestimmt Augustinus nach dem Mass ihrer Sch"onheit, in wieweit durch sie Sch"onheit ausgedr"uckt wird. Augustinus verneint nicht die mimetische Funktion der Kunst, bewertet aber die „Nachahmung" (faktisch den Ausdruck) der geistigen Sch"onheit h"oher. Deshalb stehen ihm zufolge die Musik und die Kunst des Wortes auf einer h"ohren Stufe als die darstellende Kunst oder die Kunst der B"uhne. Alle K"unste m"ussen nach Augustinus zum unmittelbaren Erfassen dieser oder jener Stufe der Sch"onheit bef"ahigen bzw. zu einem bestimmten geistigen Wert, insbesondere dem philosophisch-religi"osen hinf"uhren. Dies k"onnen die K"unste entweder dem Weg der unmittelbaren emotional-"asthetischen Einwirkung auf das Wahrnehmungssubjekt (z. B. in Form der Jubilatio in der Musik) oder mit Hilfe ihrer Funktion als Zeichen bzw. Symbol bewirken. Seine Auffassung von diesen F"ahigkeiten der K"unste f"uhrte Augustinus zu einer detaillerten Ausarbeitung einer Zeichentheorie und zu Forschungen auf dem Gebiet der "asthetischen Wahrnehmung, d. h. zur Ausarbeitung der beiden wichtigsten und originellsten Konzeptionen in seiner "Asthetik.

So ist Augustinus, ohne es vielleicht selbst gewollt zu haben, der erste in der Geschichte das "asthetischen Denkens, bei dem sich ein einheitliches "asthetische Inhalt (die Sch"onheit), das "asthetische Subjekt, die Prozesse der "asthetisches System einschliesslich aller grundlegenden Komponenten dieses Systems nachweisen l"asst: das "asthetische Objekt (Natur und Kunst), der "asthetische Inhalt (die Sch"onheit), das "asthetische Subjekt, die Prozesse der "asthetischen Wahrnehmung (und des Urteilens) und jene des "asthetischen Schaffens. Diese Komponenten sind in seinem System nicht von mechanischer Art (w"are es so, w"urde im Grunde niemand dar"uber sprechen); sie stellen reale wechselseitige Zusammenh"ange und komplizierte Beziehungen dar. Darin besteht die wichtigste historische Bedeutung der "Asthetik des Augustinus; sie ist der eingehenden Beachtung wert.

Noch zu Lebzeiten Augustinus fiel Rom, und damit wurde die lange Linie "asthetischen Denkens, die zu Augustinus hinf"uhrte, im Westen f"ur lange Zeit unterbrochen. Die Spuren "asthetischen Denkens, des antiken und auch des neuen augustinischen, wurden schnell verwischt. Deshalb fand Augustinus keinen direkten Nachfolger, der sein Denken fortgesetzt h"atte. Erst als die mittelalterliche "Asthetik voll entwickelt war, nahm sie seine Ideen auf und entwickelte viele von ihnen weiter. Doch kennt das Mittelalter keinen Denker, der ein vollst"andigeres "asthetisches System entwerfen hatte als Augustinus. Die "Asthetik des Augustinus blieb Norm und Vorbild, und wir stossen im k"unstlerischen Denken des gesammten Mittelalters auf viele seine Ideen. "Uberdies behalten einige seine Ideen (z. B. Aspekte seiner Zeichentheorie, seine Lehre vom Mechanismus der "asthetischen Wahrnehmung und des "asthetischen Urteilens, seine "Uberlegungen zu strukturellen Gesetzm"assigkeiten der Sch"onheit und der Kunst, insbesondere das Gesetz des Kontrastes usw.) ungebrochene Bedeutung bis in unsere Tage.

SUMMARY

"AESTHETICA PATRUM" in its systematic treatment of the early Christian aesthetics as reflected in Patristic literature is a pioneering study in international scholarship. The Church Fathers, like the ancient and medieval thinkers in general, did not deal with the problems of aesthetics as such; it was not until much later, in the Modern era, that these questions became the object of scholarly reflection. Aesthetic consciousness, however, as one of the most ancient non-verbal forms of consciousness which was embodied most fully in artistic culture and religious cult, manifested itself distinctly in the numerous theological treaties of the Church Fathers. The author demonstrates that the aesthetic, in its many forms of manifestation, appears as one of the essential ways by which a human being comes to God through a system of sense-perceptible symbols. Thereby his approach extends far beyond the frame of traditional (in a modern European sense) aesthetics.

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