Heute oder nie!
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ER: Wie Sie wollen. (Sie setzt sich.) Nun, was wollen Sie noch?
SIE: Ein paar Worte zum Abschied sagen. Setzen Sie sich. Ich halte Sie nicht auf.
ER: (Setzt sich.) Nun?
SIE: Wissen Sie, warum ich vor einer Stunde zu Ihnen kam?
ER: Ich kann's mir denken.
SIE: Nein, Sie erraten es nicht.
ER: Nun, dann sagen Sie's.
SIE: Ich sass lange nicht weit entfernt und beobachtete Sie. Und Sie sahen nicht ein einziges Mal zu mir. Aber ich bin nicht beleidigt – weshalb sollten Sie zu mir schauen? Und so sass ich und sass und dachte pl"otzlich – Sie gehen jetzt weg, und ich sehe Sie nie, nie mehr wieder. Und ich stellte mir vor, wie Sie alleine in Ihr kahles, ungem"utliches Zimmer hinaufgehen und begriff, dass wenn Sie weggehen, ich Ihnen mit nichts mehr helfen kann. Und dann stand ich pl"otzlich auf und ging zu Ihnen hin, auf nichts spekulierend und nichts planend. Ich ging einfach hin.
ER: (Erstaunt von dem unerwarteten Bekenntnis, schweigt lange, unschl"ussig, wie er darauf reagieren soll.) Ich weiss nicht, was ich auf Ihre Worte sagen soll.
SIE: Sie brauchen auch nichts zu sagen. Vergessen Sie sie, und Schluss damit.
ER: Geben Sie zu, dass Sie das alles eben erst ausgedacht haben.
SIE: Kann sein. Aber ich gestehe nicht.
ER: Ich bin sicher, dass es ausgedacht ist, aber es ist trotzdem angenehm.
SIE: Nun denn, in diesem angenehmen Ton beenden wir auch unsere nicht zustande gekommene Bekanntschaft. (Steht auf.)
ER: Sie sind eine seltsame Frau.
SIE: Danke f"ur das Kompliment. Ich bem"uhe mich, es zu verdienen.
ER: Klug, gebildet, gut erzogen… Und dabei… Nein, wirklich, sehr seltsam.
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