Карлик Нос и другие любимые сказки. Уровень 1 / Der Zwerg Nase und andere Lieblingsm?rchen
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So schnell war er in seinem Leben nicht gegangen. Endlich bemerkte er, dass die Pantoffeln schossen immer fort und fuhrten ihn mit sich. Da rief er:
«Oh – oh, halt, oh!«
Da hielten die Pantoffeln. Muck warf sich auf die Erde nieder.
Die Pantoffeln freuten ihn ungemein. Er schlief trotz seiner Freude vor Erschopfung ein. Das Korperlein des kleinen Muck trug so schweren Kopf. Im Traum erschien ihm das Hundlein, welches ihm im Hause der Frau Ahavzi half. Das Hundlein sprach zu ihm:
«Lieber Muck! Wenn du dich in Pantoffeln dreimal auf dem Absatz herumdrehst, so kannst du hinfliegen, wohin du nur willst. Mit dem Stocklein kannst du Schatze finden. Wo Gold vergraben ist, da wird es dreimal auf die Erde schlagen, bei Silber zweimal.«
So traumte der kleine Muck. Als er aber aufwachte, dachte er uber den wunderbaren Traum einen Versuch zu machen. Er zog die Pantoffeln an. Er lupfte einen Fuss. Er begann sich auf dem Absatz umzudrehen.
Der arme Kleine fiel einigemal tuchtig auf die Nase. Endlich gluckte es. Er fuhr auf seinem Absatz herum, wunschte sich in die nachste grosse Stadt, und – die Pantoffeln ruderten hinauf in die Lufte. Sie liefen mit Windeseile durch die Wolken. Und befand sich der kleine Muck auf einem grossen Marktplatz. Viele Buden waren hier aufgeschlagen. Unzahlige Menschen liefen hin und her.
Der kleine Muck bedachte nun ernstlich, was er wohl anfangen kann, um sich ein Stuck Geld zu verdienen. Er hatte zwar ein Stablein, das ihm Schatze anzeigte. Aber wo soll er gleich einen Platz finden, wo Gold oder Silber vergraben waren? Endlich beschloss er, sich als Schnelllaufer zu verdingen [33] . Der Konig dieser Stadt bezahlt am besten, so erfragte er den Palast.
Unter dem Tor des Palastes stand eine Wache. Die Wache fragte ihn, was er hier sucht. Auf seine Antwort, dass er einen Dienst sucht, wies man ihn zum Aufseher der Sklaven. Der Aufseher mass ihn mit seinen Augen von Kopf bis zu den Fussen und sprach:
33
sich als Schnelllaufer zu verdingen –
«Wie, mit deinen Fusslein, willst du koniglicher Schnelllaufer werden? Hebe dich weg! [34] «
Der kleine Muck versicherte ihm aber, dass er es mit dem Schnellsten auf eine Wette ankommen lassen will. Der Aufseher fuhrte ihn in die Kuche. Er selbst aber begab sich zum Konig und erzahlte ihm vom kleinen Muck und seinem Anerbieten. Der Konig war ein lustiger Herr. Er befahl ihm, auf einer grossen Wiese hinter dem Schloss Anstalten zu treffen. Der Konig erzahlte seinen Prinzen und Prinzessinnen uber das Schauspiel. Als der Abend herankam, stromten alle auf die Wiese hinaus.
34
Hebe dich weg! – Убирайся!
Der Konig und seine Sohne und Tochter nahmen Platz auf dem Gerust. Ein allgemeines Freudengeschrei ertonte. Eine solche Figur hat man dort nie gesehen. Das Korperlein mit dem machtigen Kopf, das Mantelein und die weiten Beinkleider, der lange Dolch in dem breiten Gurtel, die kleinen Fusslein in den weiten Pantoffeln – nein! Es war sehr drollig. Der kleine Muck stellte sich stolz und erwartete seinen Gegner. Der Aufseher der Sklaven hat den besten Laufer ausgesucht. Beide harrten auf das Zeichen. Da winkte Prinzessin Amarza mit ihrem Schleier, und flogen die beiden Wettlaufer uber die Wiese hin.
Von Anfang hatte Mucks Gegner einen bedeutenden Vorsprung. Aber Muck jagte ihm auf seinem Pantoffelfuhrwerk nach und holte ihn ein. Dann uberfing er ihn und stand langst am Ziele, als jener noch daherlief. Verwunderung und Staunen fesselten einige Augenblicke die Zuschauer. Der Konig klatschte in die Hande. Die Menge jauchzte. Alle riefen:
«Hoch lebe der kleine Muck [35] , der Sieger im Wettlauf!«
Der kleine warf sich vor dem Konig nieder und sprach:
35
Hoch lebe der kleine Muck! –
«Grossmachtigster Konig! Gib mir eine Stelle unter deinen Laufern!«
Der Konig aber antwortete ihm:
«Nein, du sollst mein Leiblaufer und immer um meine Person sein, lieber Muck! Jahrlich sollst du hundert Goldstucke erhalten als Lohn. An der Tafel meiner ersten Diener sollst du speisen.«
So fand denn Muck endlich das Gluck, das er so lange suchte. Er war frohlich und wohlgemut in seinem Herzen. Auch erfreute er sich der besonderen Gnade des Konigs. Der Konig gebrauchte ihn zu seinen schnellsten und geheimsten Sendungen.
Der kleine Muck in kurzer Zeit wurde Oberleiblaufer [36] . Aber die ubrigen Diener des Konigs waren nicht zufrieden. Sie veranstalteten daher manche Verschworung gegen ihn, um ihn zu sturzen.
Aber hatte Muck zu gutes Herz. Da nahm er sein Stablein. Er hat gehort, dass der Vater des jetzigen Konigs viele seiner Schatze vergraben hat. Und wo? Wo ist das Geld des alten Konigs vergraben? Eines Abends fuhrte ihn der Zufall in einen entlegenen Teil des Schlossgartens. Plotzlich schlug das Stocklein in seiner Hand dreimal gegen den Boden.
36
Oberleiblaufer – старший личный гонец
Der kleine Muck zog daher seinen Dolch heraus. Er machte Zeichen in die Baume und schlich sich wieder in das Schloss. Dann nahm er einen Spaten.
Seine Arme waren gar zu schwach, sein Spaten aber gross und schwer. Endlich stiess er auf etwas Hartes. Das klang wie Eisen. Muck grub jetzt emsiger, und bald sah er einen grossen eisernen Deckel. Er fand einen grossen Topf, mit Goldstucken angefullt. Aber seine schwachen Krafte reichten nicht hin, den Topf zu heben. Steckte er in seine Beinkleider und seinen Gurtel, so viel er zu tragen vermochte. Auch fullte er sein Mantelein damit. Dann kam er auf sein Zimmer und verwahrte dort sein Gold unter den Polstern seines Sofas.
Jetzt wird das Blatt wenden! Er wird viele Gonner und warme Anhanger erwerben. Aber nein. Das Gold, das der kleine Muck austeilte, erweckte den Neid der ubrigen Hofbediensteten. Der Kuchenmeister sagte:
«Er ist ein Falschmunzer.«
Der Sklavenaufseher Achmet sagte:
«Er hat das dem Konig abgeschwatzt.«
Archaz, der Schatzmeister, sein argster Feind, sagte geradezu:
«Er hat das gestohlen.«
Eines Tages stellte der Obermundschenk [37] Korchuz sich traurig vor die Augen des Konigs. Der Konig fragte, was ihm fehle.
37
Obermundschenk – старший виночерпий