Карлик Нос и другие любимые сказки. Уровень 1 / Der Zwerg Nase und andere Lieblingsm?rchen
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Die Storche waren uber den Antrag betroffen. Der Kalif winkte seinem Diener, ein wenig mit ihm hinauszugehen.
«Grosswesir«, sprach der Kalif,»das ist die Frau fur dich.«
«Was?«antwortete der Grosswesir.»Meine Frau wird meine Augen auskratzen! Auch bin ich ein alter Mann, und Ihr seid noch jung und unverheiratet. Ihr konnt einer jungen, schonen Prinzessin die Hand geben.«
«Aber«, seufzte der Kalif,»wer sagt dir denn, dass sie jung und schon ist? Das heisst eine Katze im Sack kaufen!«
Sie redeten einander gegenseitig noch lange zu. Endlich aber, entschloss der Kalif sich, die Bedingung lieber selbst zu erfullen. Die Eule war hocherfreut. Wahrscheinlich kommen in dieser Nacht die Zauberer.
Die Eule verliess mit den Storchen das Gemach, um sie in jenen Saal zu fuhren. Sie gingen lange in einem finstern Gang hin. Endlich strahlte ihnen ein heller Schein. Als sie dort angelangt waren, riet ihnen die Eule, sich ganz ruhig zu verhalten. Sie konnten von der Lucke einen grossen Saal ubersehen. In der Mitte des Saales stand ein runder Tisch, mit vielen Speisen. Rings um den Tisch zog sich ein Sofa, auf welchem acht Manner sassen. In einem dieser Manner erkannten die Storche den Kramer. Er erzahlte die Geschichte des Kalifen und seines Wesirs.
«Was fur ein Wort hast du ihnen denn aufgegeben?«fragte ihn ein anderer Zauberer.
«Ein recht schweres lateinisches, es heisst Mutabor«, antwortete der Kramer.
V
Die Storche liefen schnell. Dort sprach der Kalif zu der Eule:
«Retterin meines Lebens und des Lebens meines Freundes! Nimm mich zum Gemahl an!«
Dann aber wandte er sich nach Osten. Dreimal buckten die Storche ihre langen Halse.
«Mutabor!«riefen sie.
Im Nu waren sie verwandelt! Und wer beschreibt ihr Erstaunen, als sie sich umsahen? Eine schone Dame stand vor ihnen. Gab sie dem Kalifen die Hand.
«Erkennt Ihr Eure Nachteule nicht mehr?«sagte sie.
Sie war es. Der Kalif sagte:
«Es ist mein grosstes Gluck, dass ich Storch war!«
Die drei zogen nun miteinander auf Bagdad zu. Der Kalif fand in seinen Kleidern nicht nur die Dose mit Zauberpulver, sondern auch seinen Geldbeutel. Er kaufte daher im nachsten Dorfe, was zu ihrer Reise notig war. So kamen sie bald an die Tore von Bagdad. Dort aber erregte die Ankunft des Kalifen grosses Erstaunen. Man hat ihn fur tot ausgegeben [25] . Das Volk war daher hocherfreut, seinen geliebten Herrscher wiederzuhaben.
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Man hat ihn fur tot ausgegeben. –
Um so mehr aber entbrannte ihr Hass gegen den Betruger Mizra. Sie zogen in den Palast und nahmen den alten Zauberer und seinen Sohn gefangen. Den Alten schickte der Kalif in dasselbe Gemach der Ruine. Er liess ihn dort aufhangen. Dem Sohn liess der Kalif die Wahl: sterben oder schnupfen. Der Sohn wahlte das letztere. Eine tuchtige Prise, und das Zauberwort des Kalifen verwandelte ihn in einen Storchen. Der Kalif liess ihn in ein eisernes Kafigt sperren.
Lange und vergnugt lebte Kalif Chasid mit seiner Frau, der Prinzessin. Wenn ihn der Grosswesir nachmittags besuchte, da sprachen sie dann oft von ihrem Storchenabenteuer.
Die Geschichte vom kleinen Muck
In Nicea, meiner lieben Vaterstadt, wohnte ein Mann. Er hiess der kleine Muck. Damals war ich sehr jung. Der kleine Muck namlich war schon ein alter Geselle. Er war nur drei bis vier Schuh hoch. Er hatte eine sonderbare Gestalt. Er war sehr klein und zierlich. Sein Kopf war viel grosser und dicker als der Kopf anderer Leute. Er wohnte ganz allein in einem grossen Haus. Er kochte sich sogar selbst. Er ging nur alle vier Wochen einmal aus.
Ich und meine Kameraden waren bose Buben, die jedermann gerne neckten und belachten. Es war uns allemal ein Festtag, wenn der kleine Muck ausging. Wir versammelten uns an dem bestimmten Tage vor seinem Haus und warteten, bis er herauskam. Dann aufging die Ture. Zuerst herausguckte der grosse Kopf mit dem noch grosseren Turban. Dann nachfolgte das ubrige Korperlein, mit einem abgeschabten Mantelein, weiten Beinkleidern und einem breiten Gurtel, an welchem ein langer Dolch hing. Der Dolch war sehr lang.
Wenn er so heraustrat, da ertonte die Luft von unserem Freudengeschrei. Wir warfen unsere Mutzen in die Hohe. Wir tanzten wie toll um ihn her. Der kleine Muck aber grusste uns mit ernsthaftem Kopfnicken. Er ging mit langsamen Schritten die Strasse hinab. Wir Knaben liefen hinter ihm her und schrien immer:
«Kleiner Muck, kleiner Muck!«Auch hatten wir ein lustiges Verslein und da sangen:
«Kleiner Muck, kleiner Muck,Wohnst in einem grossen Haus,Gehst nur all vier Wochen aus,Bist ein braver, kleiner Zwerg,Hast ein Kopflein wie ein Berg,Schau dich einmal um und guck,Lauf und fang uns, kleiner Muck!«So haben wir schon oft unsere Kurzweil getrieben [26] . Zu meiner Schande muss ich sagen, ich trieb's am argsten [27] . Ich zupfte ihn oft am Mantelein. Einmal trat ich ihm von hinten auf die grossen Pantoffeln. Er hinfiel. Dann ging der kleine Muck auf meines Vaters Haus. Er ging richtig hinein und blieb einige Zeit dort.
Ich versteckte mich an der Hausture. Dann kam der Muck heraus. Mein Vater hielt ihn an der Hand. Mir war gar nicht wohl zumute [28] . Ich blieb daher lange in meinem Versteck. Endlich trieb mich der Hunger heraus. Mit gesenktem Kopf trat ich vor meinen Vater.
26
So haben wir schon oft unsere Kurzweil getrieben. –
27
ich trieb's am argsten – я шалил больше всех
28
Mir war gar nicht wohl zumute. – Мне было не по себе.
«Du hast, wie ich hore, den guten Muck beschimpft?«sprach er.»Ich will dir die Geschichte dieses Muck erzahlen. Du wirst ihn gewiss nicht mehr auslachen. Und vor- und nachher bekommst du das Gewohnliche [29] !«
Das Gewohnliche aber waren funfundzwanzig Hiebe. Er nahm daher sein langes Pfeifenrohr und schraubte die Bernsteinmundspitze ab. Dann bearbeitete er mich arger als je zuvor.
Als die Funfundzwanzig voll waren, erzahlte er mir von dem kleinen Muck.
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bekommst du das Gewohnliche – ты получишь обычную порцию