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Der 1443 ausgebrochene Krieg zwischen Nowgorod und dem Deutschen Orden verschlechterte die schon ohnehin zugespitzten Handerlsverhaltnisse. Die hanseatischen Waren wurden trotz des festgelegten Verbotes, nach Nowgorod via Pleskau geliefert, mit dem die hanseatischen Kaufleute noch Handel trieben. Der Ordensmeister hat in diesem Zusammenhang Revel befohlen, die Wege zwischen Revel und Derpt zu sperren, weil die von dort ankommenden Waren zuerst in Pleskau und dann schliesslich in Nowgorod landeten. Die livl"andischen St"adte und insbesondere Revel waren jedoch mit dieser Geschaftslage unzufrieden, weil sie grosse Verluste wegen des Handeslverbot in Nowgorod erlitten. Sie schlugen des-halb schon im Jahre 1444 dem Ordensmeister vor, die Kriegshandlungen einzustellen und einen Friedensvertrag mit Nowgorod zu schliessen. Die St"adte drohten dem Ordensmeister damit, dass sie im Ablehnungsfall einen anderen Gonner f"ur sich finden werden. Sie beharrten ausserdem darauf, dass der Orden sich nicht die Handelsangelegenheiten der St"adte einmi-schen und sie mit den politischen Angelegenheiten des Staates verwech-seln darf. Nach der Vertragsunterzeichnung 1448 zwischen Pleskau, Nowgorod und Orden machten sich die livl"andischen St"adte an die Regelung ihrer Verhaltnisse mit Nowgorod.

Die nachsten Verhandlungen zwischen Nowgorod und den hanseatischen St"adten, die von Derpt und Revel vertreten wurden, fanden im Herbst 1468 statt. Die Nowgoroder wollten die deutschen Kaufleute f"ur den Schaden haftbar machen, die die Nowgoroder im Handel mit der deutschen Seite immer erlitten. Die Botschafter waren durch solche unver-schamten Forderungen emport und befahlen die Kirche zuzumauern, d.h. zu schliessen, und Nowgorod zusammen mit den Kaufleuten zu verlassen. Die in Februar und April 1469 in Wolmar und Lubeck stattgefundenen Tagungen haben diesen Beschluss bestatigt. Die Lubecker Tagung 1470 hat das Handelsverbot mit Nowgorod bestatigt, und warnte dabei vor den Schmuggelreisen zur Nevamtindung. Das Verbot gait auch f"ur die livl"andischen St"adte, die pflegten, wahrend der Konflikte mit Nowgorod Handel zu treiben. Im Jahre 1472 haben schliesslich die Verhandlungen begonnen, die zur Unterzeichnung eines Friedensvertrages f"uhrten. Das war der letze Handelsvertrag zwischen Hanse und Nowgorod, da die St"adt noch unab-hangig war.

Im Jahre 1478 zog der Grossfurst Ivan III. ins Feld gegen Nowgorod. Die nowgoroder Republik verlor infolge dieses Feldzuges ihre Unabhan-gigkeit und war dem Grossfursten von Moskau unterworfen. Dieser Feldzug hatte Folgen f"ur das Schicksal des nowgorod-hanseatischen Handels insgesamt, des Handelskontors in Nowgorod und seiner Bewohner im be-sonderen. Die livl"andischen St"adte berichteten nach Lubeck, dass die deutschen Kaufleute mit ihren Waren in Nowgorod verhaftet wurden, weil der Grossfurst die St"adt Nowgorod unter seine Herrschaft gebracht hatte. Es erfolgten 1484 die Verhandlungen mit Nowgorod "uber die Erhaltung der deutschen Hofe und der deutschen Kirche in Nowgorod. Als diesbezugliche Antwort auf den Brief aus Derpt kam eine Urkunde aus Nowgorod, die den Wunsch und das Einverstandnis von Nowgorodern ausdr"uckte, nach alter Art und Weise zu handeln.

Die wirtschaftlichen Grundlagen des nowgoroder Bojarentums (der alte Adel in Nowgorod) — Landbesitz, Teilnahme an dem internationallen Handel usw. — blieben nach dem Anschluss Nowgorod in das moskauer Reich unverandert. Trotz der Abschaffung der Unabhangigkeit und der Umbildung der Verwaltungsstrukturen und Dienstsstellen in der Republik blieb die okonomische Situation bis in die Mitte der 80-er Jahre des XV. Jahrhunderts stabil. Erst nach der Entfernung der Bojaren 1480–1484 und der Besetzung durch die Moskauer fand die radikale Umgestaltung des nowgoroder Wirtschaftssystems statt. Das Kontingent der Handelsleute in Nowgorod, die den Handel mit den westeuropaischen Partnern trieben, hat sich in dieser Zeit geandert, was weitere Schwierigkeiten f"ur die hanseatischen Kaufleuten bedeutete. Sie mussten sich in der neuen Situation orientieren und neue Handelskontakte kntipfen.

Es ist darauf hinzuweisen, dafi es ausschliesslich die livl"andischen St"adte waren, die die entstandene schwierige Lage im nowgorod-hanse-atischen Handel beilegten. Sie wurden mit dem Vorschlag initiativ, eine Botschaft 1486 nach Moskau zu schicken, um bei dem Grossfurst die Bestatigung ihrer alten Handelsfreiheiten zu bekommen. Als Antwort darauf hat Ivan III. seinen Statthalter in Nowgorod bevollmachtigt, den Frieden mit den Hanseaten zu schliessen.

Das Hansekontor in Nowgorod wurde 1494 nach dem Befehl von Ivan III. geschlossen, der eigentlich im Begriff war, die 1494 entstandene Auseinandersetzung friedlich beizulegen. Der deutsche Handeslhof in Nowgorod wurde nach der Hinrichtung zweier russischer Kaufleute in Revel, das die Verletzung der Vertragsbedingungen bedeutete geschlossen, die Kaufleute wurden verhaftet und ihre Waren beschlagnahmt.

Es gab wahrend der Verhaftung im Hof 49 Kaufleute aus 18 St"adten; die Mehrheit (17 Personen) bildeten die Vertreter aus Lubeck; 7 Leute waren aus Derpt, unter deren der Hofskommis; Dortmund, Koosfeld und Revel wurden durch 9 Kaufleute vertreten; Luneberg, Scheperod und Schwerin haben je 2 Kaufleute geschickt. Aus Hamburg, Munster, Bre-ckenfeld, Inn, Duisborg, Frankfurt, Emeke, Duderstadt, Greifswald, Lem-garden stammte je eine Person. Das ist die einzigste erhaltende Liste f"ur die ganze Zeit, als das Kontor in Nowgorod bestand, in der die Teilnahme der St"adte an den Nowgorodreisen zum Ausdruck kam. Es ist zweifellos

anzunehmen, dass die Herkunft der Kaufleute in den fr"uheren, besonders wohlbehaltenen Zeiten auch sehr verschiedenartig war. Zusammen mit den Waren, deren Wert 96000 Mark war, wurden auch die Besitzwerte des Kontors inventarisiert und in Beschlag genommen. Mit der Schliessung des Hansekontors in Novgorod 1494 endet die Periode der selbststandigen Beziehungen zwischen Nowgorod und der Hanse. 

Handelscharakter (Beschaffenheit des Handels)

Weder in den russischen, noch in den hanseatischen Quellen gibt es direkte Hinweise darauf, wie und wo der Handel in Nowgorod mit den Auslandern getrieben wurde. Die zahlreichen Ausktinfte aus den St"adtta-gungsbeschltissen, aus der Handelshofkorrespondenz, aus den Schrapara-graphen machen es jedoch moglich Art, Weise und Charakter des Handels selbst wenn nur in groben Umrissen zu rekonstruieren. Der Handel zwischen Nowgorod und Hanse war offensichtlich Tausch- und Grosshandel, tibrigens wie der Handel im Mittelalter tiberhaupt. Die Stoffe wurden in Rollen verkauft, die mit den speziellen Plomben versiegelt waren. Salz verkaufte man sackweise; Honig, Wein, Hering, Buntmetall — in Fassern. Bei den Ausgrabungen am Nerevskij Strafienende wurden am Gutshaus der reichen Posadniksfamilie die Boden der Eichenfasser mit den hanseatischen kaufmannischen Zeichen im grossen Ausmass gefunden. Es ist zweifellos, dass in diesen Fassern die hanseatischen Waren nach Nowgorod geliefert und von den reichen Nowgorodern en gros gekauft wurden. Der Grosshandel war sogar f"ur solche kleinen Einzelwaren typisch wie Handschuhe, Garn, Nadeln, die auch die Kaufmannslehrlinge in den Vor-ratskammern verkaufen durften. Die genannten Gegenstande sollten dutzend-, hundert- und tausender- weise verkauft werden. Die russischen Waren wurden auch en gros eingekauft: Wachs — in Ringen, Pelze, Rauch-waren — Hunderte von Fellen. Nach einigen Angaben zu urteilen, waltete der Einzelhandel auch ob.

Es war f"ur die Kaufleute nicht notig, mit ihren Waren zum Markt zu gehen. Von den Schraparagraphen schliessend, gait als Haupthandelsort der ausl"andische Hof, wohin die nowgoroder Kaufleute kammen, um Ge-schafte zu machen und um die Ware abzuholen. Die deutschen Kaufleute beschafften sich die nowgoroder Waren auch unmittelbar auf den Gutern der russischen Partner.

Schra berichtet dar"uber, dass der Kaufmann nicht mit seinem Bruder, Geschaftspartner oder Gehilfe zum Kauf gehen durf-te, sondern unbedingt mit einem anderen Kaufmann. Man durfte die ausgewahlte Ware innerhalb von 3 Tagen nicht abholen, solange der andere Kaufmann der bei dem Kauf dabei war seine Zustimmung nicht gab.

Besonders streng sorgte Schra f"ur die Einhaltung des Tauschhandel-charakters, d.h. Barware gegen Barware. Es wurde an der Gesamtversammlung der Kaufleute in Nowgorod 1318 beschlossen, den Handel auf Kredit kategorisch mit der Androhung der Beschlagnahme zu verbieten, wenn die Waren auf solche gesetzwidrige Weise gekauft wurden. Diese Regel wurde spater standig erneuert und in alle Schrafassungen einge-schlossen. Der Handel auf Kredit war mehrmals das Besprechungsthema an den St"adtratstagungen, jedes Mai wurde er mit der Androhung verboten, die Ware und den guten Kaufmannsruf zu verlieren. Die standige Erneuerung der Handelsregel

«Barware gegen Barware» spricht auch da-fur, dass diese Regel standig von den Kaufleuten verletzt wurde. Es gibt konkrete bekannte Falle des Kredits auf Kredit: z.B. 1406 schickte der Handelshof einen Klagebrief nach Revel, dass zwei Kaufleute aus Revel mit den Russen auf Kredit handelten. Standige Verletzungen gegen die Handelsregel zwangen die St"adte, das Strafmass zu verstarken. Im Jahre 1453 wurde ein Beschluss gefasst, laut dessen der Handel auf Kredit durch «das hochste Strafmass ohne jegliche Nachsicht» bestraft wurde.

Die Normativquellen erlauben zu beurteilen, dass die Regelungen der juristischen Verhaltnisse zwischen den ausl"andischen Gasten und den Nowgorodern, die Beilegung der Auseinandersetzungen in den Handelsangelegenheiten sich vollkommen in der Zustandigkeit von Tausendfuhrer und dem Gemeindevorsteher von Nowgorod befanden. Es wurde in den Paragraphen des Vertrages aus dem Jahre 1262 erwahnt, wenn es zu Auseinandersetzungen zwischen den Deutschen und Nowgorodern kam, musste man zur Johannes-Vorlauferskirche an den Opoki gehen und dort, im Vorhof, vor dem Tausendf"uhrer «diesen Streit beenden». Die deutschen Kaufleute beharrten auch standig darauf, dass der kaufmannische Gerichtsort im Hof der Johannes-Vorlauferskirche und niergendwo an-ders, «vor dem Tausendf"uhrer und vor zwei deutschen Gemeindevorstehern», sein soil. Es ist dadurch zu erklaren, dass die Handelsstreitereien in der Wirklichkeit zu den Auseinandersetzungen und Konflikten f"uhrten, die nach sich auch die Verletzungen der Handels- und Strafgesetzgebung zogen. In dem letzten Fall sollte sich die Behorde von Nowgorod einmischen.

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