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Die Gesamtangaben fast aller Vertragsurkunden von Nowgorod mit den westeuropaischen Geschaftspartnern (beginnend mit der altesten aus dem Ende des XII. Jahrhunderts bis an die Dokumenten des XV. Jahrhunderts) bezeugen, dass die hochsten Behorden von Nowgorod an den Beilegungen der Konfliktsituationen zwischen den Nowgorodern und Auslandern aktiv teilnammen. Unter diesen Behorden konnten

F"urst oder der furstliche Statthalter, Posadnik oder Tausendf"uhrer sein. Dies bestatigen auch die Berichte des Hansekontors, die konkrete Falle beschreiben.

Das hanseatische Kontor und die hanseatische Kaufmannschaft in Nowgorod

Das hanseatische Kontor in Nowgorod war neben den Komoren in Bergen, Brugge und London eines der grofiten in Europa. Seinen Kern bildete zweifellos der am Ende des XII. Jahrhunderts gegr"undete deutsche Handelshof mit der Petruskirche. Der gotl"andische Hof, der Anfang des gleichen Jahrhunderts eingerichtet wurde, blieb im Besitz von Gotland und wurde den deutschen Kaufleuten vermietet. Die beiden Hofe lagen an der Handelsseite der St"adt, nicht weit von dem Jaroslav-Hof: der gotl"andische Hof befand sich an der stidlichen Seite, an der K"uste von WolchoW (wo heute das Hotel

«Rossija» steht), der deutsche Hof lag ostlich vom Jaroslav-Hof (gegen"uber der Nikolaus-Kathedrale und der Paraskeva-Kirche).

Der gotl"andische und der deutsche Hofe dienten als eine Art von Fes-tungen f"ur die ausl"andischen Kaufleute. Sie wurden hoch und fest um-zaunt. Die deutsche Kaufmannschaft sorgte standig f"ur deren gute Erhal-tung, immer wenn das Kontor in Nowgorod existierte. Die Hauptgebaude innerhalb der Hofe waren die Kirche: am gotl"andischen Hof stand die Olafskirche, am deutschen Hof — die Petruskirche. In der Petruskirche wurden neben der Kontorskasse (Schatz), Kirchenschatz und Hofsarchiv auch die meisten hanseatischen Waren aufbewahrt. Die Kirche selbst dien-te mehrmals als sicherer Zufluchtsort f"ur die deutschen Kaufleute wahrend der Auseinandersetzungen mit den Nowgorodern, wortiber verschiedenste Quellen berichten.

Es befanden sich in den Hofen neben den Kirchen auch Wohngebaude, Speicher f"ur die Warenlagerung (z.B. Salzspeicher an dem gotl"andischen Hof), eine Bierbrauerei, eine Mtihle und sogar ein Krankenhaus. Man bekamm einige konkrete Vorstellungen, wie die Anlagen und Gegenstande im Alltag der hanseatischen Kaufleute waren, dies geschah wahrend der Ausgrabungen des gotl"andischen Hofes 1968–1970. Innerhalb von 3 Jahren wurde ein Grundstuck mit der Flache von 552 m2 erforscht, auf dem man wahrend der Ausgrabungen einen Pfahlzaun, zwei Blockhauser, die Ruine eines Steinturmes und eine grosse Sammlung der westeuropaischen Gegenstande entdeckt hat.

Die nach Nowgorod aus verschiedenen St"adten reisenden hanseatischen Kaufleute waren im Hof eine einheitliche deutsche Kaufmannschaft, die sich in allem nach Schraparagraphen und gemeinsamen Verordnun-gen richtete und an deren Spitze sie die aus ihrem Keis ausgewahlten Gemeindevorsteher stellten. Es waren nur die Kaufleute aus den hanseatischen St"adten, die das Recht hatten, in Novgorod Handel zu treiben und in den Hofen zu leben. Die Hansestadte strebten immer nach dem Monopolhandel mit den Russen. Es wurde in alien Schraredaktionen und in der Korrespondenz der Hansestadte nachdrucklich das Verbot wieder-holt, mit den Nichthanseatern (besonders mit den Hollandern oder Flamen — den Hauptkonkurenten der Hanse) ein gemeinsames Geschaft zu machen oder ihre Waren nach Nowgorod zu bringen. Die Kaufleute aus livl"andischen, wendischen, westfalischen St"adten besuchten Nowgorod am haufigsten und genossen die Privilegien, wahrend die Kaufleute aus den preuflischen St"adten, die auch zur Hanse gehorten, im Handel in Nowgorod eingeschrankt waren. Die hanseatischen Kaufleute, die selten nach Nowgorod kammen, hatten von ihren St"adtverwaltungen (Magistraten) Empfehlungsschreiben f"ur das Erhalten des Rechtes, in Nowgorod zu handeln. So z.B. die St"adt Breslau (heute Wrozlaw) 1437 empfahl, einen gewissen Andreas, den Diener eines Breslauer Burgers, am Hof zu empfangen, der nach Nowgorod dienstlich von seinem Herren geschickt wurde, «weil unsere St"adt Breslau und wir alle gehoren zu der deutschen Hanse».

Die Kaufleute wurden in Sommer- und Wintergaste unterschieden. Die Wintergaste kammen nach Nowgorod im Herbst wahrend der letzten Schifffahrtsperiode (Navigation) oder mit dem ersten «Schlittenzug» und verliessen die St"adt im Fruhling. Sie wurden von den «Sommergasten» abgelost. Es existierte zuerst nur der Seeweg aus der Ostsee durch den Nevafluss bis zum Ladogasee, weiter auf dem Wolchowfluss nach Nowgorod. Schon Anfang des XIII. Jahrhunderts wurde ein Weg zu Lande erwahnt. Die Seegaste hatten zuerst die Vorteile im Vergleich mit denen die zu Land kamen. Dieser Unterschied zwischen den zur See und zu Land reisenden Gasten wurde allmahlich ausgeglichen, zumal seit Anfang des XIV. Jahrhunderts f"ur die deutschen Kaufleute die

«reine» (d.h. die freien) Wege zu Lande gewahrleistet wurden.

Die Kaufleute unterschieden sich nicht nur nach ihrer Zugehorigkeit zu jener oder anderer St"adtgemeinde, sondern auch nach ihrer Sozialen Stellung. Die Hauptgrappe des Kaufmannsstandes, der in Nowgorod handelte, bildeten die s.g. «Meistermanner» — selbststandige Kaufleute, die ihr eigenes Kapital und eigene Waren hatten. Jeder von ihnen durfte zwei Manner mitbringen, die «Knecht» oder «Knabe» (wortlich «Diener», «Gesinde») hiessen, die nicht die Funktionen der Eigendiener des Kaufmannes erfullten, sondern als Geschaftsgehilfen auftraten. Ein anderer Fall waren die «Junge», d.h. junge Manner, die das Handeln erlernten und den selbststandigen Kaufleuten halfen.

In der Bltitezeit der Hanse war es "ublich, dass in den gotl"andischen und deutschen Hofen gleichzeitig 150–200 Leuten wohnten. z.B. im Winter 1336–1337 befanden sich am Hof 160 Personen, im Jahre 1425 waren dort zwischen 116 und 150 Leute; die grosste Zahl von 200 Leuten nennt eine Urkunde aus dem Jahre 1439. Mit dem Verfall des Kontors im XV. J., war die Anzahl der Kaufleute, die nach Nowgorod kamen, merk-lich zurtickgegangen, was in Schra seine Spuren hinterliess.

Es wurde zuerst nicht verboten, bei Mangel an Unterkunftsplatze an den gotl"andischen und deutschen Hofen in den Hofen von Nowgorodern abzusteigen. Die Tatsache, dass die deutschen Kaufleute bei den Nowgorodbewohner untergebracht wurden, wurde mit den Ausgrabungen 1972–1974 auf einem mit den deutschen Handelshof benachbarten Grundstuck belegt, das auf der heutigen Michajlovskaja-Strasse liegt. Man hat aber all-mahlich ein Verbot f"ur die Hanseater eingesetzt, die nowgoroder H"ofe f"ur Unterkunft und Warenlagerang zu benutzen. Diese Beschrankung wurde dadurch ins Leben gerafen, dass in der ersten Halfte des XV Jahrhunderts, als die Handelsverbote gegen Nowgorod hinter ein ander folgten, es doch Kaufleute gab, die trotz diesen Verbotes, nach Nowgorod kamen und ihre Waren in den russischen Hofen lagerten. Aus den Jahren 1421 und 1431 wurden zwei Briefe der Kaufmannschaft des hanseatischen Kontors auf-bewahrt, die die bei den Russen untergebrachten Kaufleute verklagte. Das hat dazu geftihrt, dass die livl"andischen St"adte an der Tagung in Wolmar 1434 eine Entscheidung getroffen haben, die Lagerung der deutschen Waren in den russischen Hofen zu verbieten und die Nichterfullung dieses Beschlusses zu bestrafen.

In der Jahrhundertwende XIV—XV J. entstanden allmahlich in den Grossstadten Deutschlands die Kaufrnannsvereinigungen, die sich auf den Handel mit bestimmten St"adten oder mit bestimmten Landern speziali-sierten. Anfang des XV. Jahrhunderts gab es nur in Ltibeck ca. 10 Vereinigungen dieser Art, darunter waren auch die nowgoroder Vereinigung. Die mit Nowgorod handelnden Kaufleute hiessen «Nowgorodfahrer». In Strahlsund in der kaufmannischen Nikolauskirche befindet sich tiber den Banken der in Nowgorod tatigen Kaufleute ein holzerner Schnitzfries. Der Schnitzfries stellt die Nowgoroder dar, die nach Pelztieren jagen, Honig sammeln und diese Waren zum deutschen Hof bringen.

Die Unterkunftsbedingungen wurden f"ur die deutschen Kaufleute in Nowgorod einerseits durch die Interessen der hanseatischen Kaufmannschaft und durch die am Hof ublichen Ordnungen bestimmt. Anderseits hingen sie von den Verhaltnissen mit den Einwohnern und Kaufleuten von Nowgorod und von den Anordnungen der nowgoroder Behorden ab. Die hanseatischen St"adte strebten immer nach dem Monopolhandel mit Nowgorod, deshalb versuchten sie jegliche Konkurenz sowohl von der Seite der Nichthanseater, als auch innerhalb der hanseatischen Gesellschaft auszuschliessen. So wurde z.B. die Aufenthaltsfrist in Nowgorod auf eine Saison, d.h. auf eine Winter- oder Sommerperiode begrenzt. Ausnahmsweise durften die Kaufleute in Novgorod ein Jahr lang bleiben, aber auf keinen Fall langer, sonst verlor der Kaufmann das Recht, das Kontor zu besuchen. Der Wert der einzuf"uhrenden Waren wurde auch auf maximal 1000 Mark beschrankt. Dem diese Regel verletzteden Kaufmann wurde die Ware entzogen und ging zu Hofbesitz "uber. Der Schuldi-ge durfte aufierdem k"unftig keine Waren nach Nowgorod bringen. Diese Massnahme wurde durch die Sorge um die Beibehaltung und Gewahrleistung der stabilen Preisen auf die hanseatischen Waren bedingt. Nur in der Krisesituation, als der Hansehandel allmahlich in Verfall geriet, erlaubten die St"adte, den Warenwert bis zu 1500 Marken zu erhohen.

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