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10 kurze St"ucke f"ur das Theater
Aus dem Russischen von Renate Lange
"Uber den Autor:
Das Buch enth"alt zehn kurze Theaterst"ucke verschiedener Genres des ber"uhmten russischen Dramatikers Valentin Krasnogorov Das Buch enth"alt sieben Werke verschiedener Genres des ber"uhmten russischen Dramatikers Valentin Krasnogorov. Er hat "uber 40 St"ucke geschrieben, die erfolgreich in 500 professionellen Theatern aufgef"uhrt wurden. Нerausragende Regisseure arbeiteten an den Produktionen seiner St"ucke.
Der Autor verwendet paradoxe Situationen und ungew"ohnliche Handlungen, um Leser und Betrachter in die Welten zu ziehen, die durch seine Vorstellungskraft geschaffen wurden. Scharfe Satire, subtiler Sinn f"ur Humor, Groteske, Absurdit"at, Lyrik, tiefes Eindringen in die menschliche Natur – das sind die Hauptmerkmale von Krasnogorovs Werken. Kritiker bemerken, dass "Krasnogorovs St"ucke leicht Grenzen "uberschreiten" und dass sie "zu den besten zeitgen"ossischen St"ucken geh"oren". Viele von ihnen wurden in Fremdsprachen "ubersetzt und in verschiedenen L"andern (Australien, Albanien, England, Bulgarien, Deutschland, Indien, Zypern, Mongolei, Polen, Rum"anien, Slowakei, USA, T"urkei, Finnland, Montenegro usw.) aufgef"uhrt wurden. Er erhielt Preise bei ausl"andischen Theaterfestivals, darunter den "Preis f"ur das beste Drama" und den "Publikumspreis". Valentin Krasnogorov ist der Gr"under der russischen Dramatiker Gild.
Valentin Krasnogorov ist Pr"asident der St. Petersburger Dramatiker-Vereinigung und iner der Gr"under der russischen Dramatiker Gild. Seine Biografie ist in den Nachschlagewerken der Welt enthalten: "Who is Who in the World" (USA), "International Who is Who in the Intellectuals" (England, Cambridge) usw.
Inhaltsangabe
Es sind Einakter, die sich im Stil, Genre und in der Stimmung gravierend unterscheiden. Sie haben nur das Thema („Die Reize der Untreue“) und die Zusammensetzung der Handelnden Personen gemeinsam: Mit einer Ausnahme spielen in allen St"ucken nur zwei Personen – ein Mann und eine Frau, oder (in den letzten drei Dramolets) zwei Frauen. F"ur eine Auff"uhrung mit normaler L"ange k"onnen zwei bis vier der 10 Dramolets ausgew"ahlt werden. In den bis zum heutigen Tag aufgef"uhrten St"ucken haben die Theater stets unterschiedliche Zusammenstellungen verwendet.
In Untersch"atzung des eigenen Wertes des Genres „Einakter“ versuchen die Regisseure bei der Inszenierung, einzelne Dramolets in ein St"uck mit einer gemeing"ultigen L"osung unter einen Hut zu bringen, was jedoch mehr Schaden als Nutzen bringt. Thematisch verf"ugen nur die ersten drei St"ucke dieses Zyklus "uber einen „roten Faden“. Diese drei St"ucke k"onnen als Schauspiel mit mehreren Akten, aber auch einzeln, gespielt werden.
Das Theater kann entscheiden, ob in allen Dramolets die gleichen oder jeweils andere Schauspieler agieren.
1. Hoffnung auf "Ubermorgen
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Handelnde Personen:
Mann
Frau
Vorwort des Verfassers
Einige Kritiker haben nicht an scharfen Worten gegen „Hoffnung auf "Ubermorgen“ gespart, weil sie glauben, darin den Beweis f"ur die Unf"ahigkeit des Autors in Sachen Dramaturgie erkannt zu haben. In dem St"uck gibt es nur zwei handelnde Personen- ER und Sie- und selbst bei ihnen sind, nach Meinung der Kritiker, die Charaktere nicht umrissen. Ja, wer und was ist Er eigentlich? Ingenieur, Arbeiter, Arzt? Wof"ur interessiert er sich? Hat er Kinder? Was f"ur ein Mensch ist er?
Und wer oder was ist SIE.? Bibliothekarin, oder Lehrerin? Was ist mit ihrer Mutter? Wie ist ihr Verh"altnis zueinander? Was f"ur ein Mensch ist ihr Br"autigam? Wie alt sind die handelnden Personen des St"uckes? Welchen Lebensweg hatten sie? Wo sind die “F"altchen und Furchen“, durch die sich die Menschen voneinander unterscheiden und die ihnen ihren Charakter und ihre Individualit"at verleihen? Auf diese Fragen gibt es keine Antwort. Wir kennen sogar ihre Namen nicht. Einfach nur: ER und Sie.
Und was f"ur eine Sprache ist das? Kurze abgehackte Erwiderungen, ein steriler, kurzatmiger Dialog, frei von Einzelheiten und umgangssprachlicher F"arbung, einfachste Worte ohne hervorstechende literarische Sch"onheit und sogar ohne die "ublichen Wendungen eines allt"aglichen Gespr"achs. Nicht selten besteht eine Erwiderung nur aus einem Wort. Und welche Position hat der Autor? Mit wem hat er Mitleid? Wen verurteilt er? Und ist das "uberhaupt ein St"uck oder nur eine Konzept, ein Entwurf, ein Skelett ohne Fleisch und Blut? Wie Puschkin sagte:“Der Reiz der nackten Einfachheit und ausserdem f"ur uns unverst"andlich“..
Diese Kritik w"are berechtigt, wenn es sich um ein traditionelles lebensnahes Theaterst"uck handelte. Jedoch „Hoffnung auf "Ubermorgen“ beruht auf einer anderen Grundlage. Das Prinzip dieses St"uckes ist: sich freimachen von allem "Uberfl"ussigen, um das Wichtigste auszudr"ucken und um dem Schauspieler die M"oglichkeit zu geben und die Pflicht aufzuerlegen, durch seine Handlung und sein Spiel das auszudr"ucken, was in den Worten liegt (wenn es auch, oberfl"achlich betrachtet, nicht immer offen zutage tritt.).
Das Wichtigste besteht in folgendem: Zwei Menschen haben sich ineinander verliebt und stehen pl"otzlich vor der Notwendigkeit, sofort Entscheidungen zu treffen, die f"ur sie lebenswichtig sind. Die Unausweichlichkeit dieser Entscheidung macht ihnen Angst, ihre Nerven stehen vor einer Zerreissprobe. Sie tasten sich mit unbedeutenden Worten an die Einstellung des Gegen"ubers heran, sie tun so, als ob zwischen ihnen nichts von Bedeutung vor sich geht, nichts, weswegen man sein Leben um 180° ver"andern m"usste. Noch trauen sie ihrem eigenen Gef"uhl nicht und erst recht nicht dem Gef"uhl des anderen. Jeder wartet, dass der andere den entscheidenden Schritt tut, sie fordern sich gegenseitig zu einer solchen Entscheidung heraus und schrecken selbst vor ihr zur"uck. Doch der entscheidende Augenblick kommt unausweichlich n"aher....
Sind wir zu einer solchen Tat f"ahig oder w"urden wir den anderen und uns selbst verraten? Wer hat noch nie eine solche Wahl treffen m"ussen?
Das St"uck beginnt wie eine leichtlebige Kom"odie. Aber nach einigen scheinbar bedeutungslosen Wortwechseln befinden sich die Helden pl"otzlich in einer ausweglosen, fast tragischen Situation. Der Dramatische Knoten verquickt sich unbemerkt f"ur den Zuschauer und f"ur die Helden selbst. Die Simplizit"at und Wortkargheit machen die Aufgabe der Schauspieler nicht leichter, sondern erschweren sie unermesslich. Die geringe Anzahl der Worte soll den Schauspielern „Luft“ verschaffen, denn sprechen ist einfacher als spielen. Doch die Bedingungen dieses Spiels werden ausschliesslich durch den Dialog vorgegeben.