Die Reize der Untreue
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SIE. Wie ich es bis "ubermorgen aushalte.
ENDE DES ST"UCKES „Hoffnung auf "Ubermorgen“
2. Die Reize der Untreue
Прелести измены
Comedietta
Handelnde Personen:
Mann
Frau
Er l"auft mit grossen Schritten durch Zimmer, sieht dabei nerv"os auf die Uhr. Offenbar erwartet er jemanden ungeduldig. Es klopft an der Eingangst"ur. Sie tritt mit schnellen Schritten ein. Sie ist im Mantel und hat eine grosse Einkaufstasche in den H"anden. Eк wirft sich ihr j"ah entgegen.
ER. (Gekr"ankt und gleichzeitig erfreut.) Endlich! Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben.
SIE. Ich habe selbst nicht mehr darauf gehofft. Konnte mich kaum loseisen.
ER. Du keuchst ja so.
SIE. Ich bin den ganzen Weg gerannt. Wir haben doch sehr wenig Zeit. (Will ihn umarmen.)
ER. (F"ahrt zur"uck.) Hast du die T"ur verschlossen?
SIE. Nein. Ich kenne mich mit eurem Schloss nicht aus.
ER. Warte, ich schliesse zu (Schliesst die T"ur mit dem Schl"ussel zu, kommt zur"uck und will sie umarmen.)
SIE. (F"ahrt zur"uck.) Auf der Treppe bin ich einem Mann begegnet. Er hat mich so angeguckt, dass es mir ganz anders wurde.
ER. (Besorgt.) Was f"ur ein Mann? Ein alter mit Stock, in einem grauen Anzug?
SIE. Nein, ein junger im Pullover.
ER. Hat er gesehen wie du in die Wohnung gegangen bist?
SIE. Nein. Ich habe so getan, als m"usste ich noch eine Etage h"oher.
ER. (Erleichtert.) Dann ist nichts Schlimmes. (m"ochte sie umarmen.)
SIE. (f"ahrt zur"uck.) Mir kam es vor, als h"atte er mich erkannt.
ER. Wie kommst du darauf?
SIE. Mein Mann hat gesagt, dass irgendwo in diesem Bezirk ein Kollege von ihm wohnt.
ER. In diesem Bezirk wohnen hunderttausend Leute.
SIE. Und alle k"onnen mich erkennen.
ER. Weisst du, wie der Kollege aussieht?
SIE. Ja.
ER. Und war er das?
SIE. Nein.
ER. Und wor"uber regst du dich dann auf?
SIE. Wenn es nun ein anderer Kollege war, Einer, der mich kennt, den ich aber nicht kenne.
ER. So kann man sich vor allen M"annern f"urchten. Vor den Frauen auch.
SIE. Ich habe eben diese Angst.
ER. Letztendlich ist es kein Verbrechen, wenn man allein die Treppe hochsteigt.
SIE. Du hast gut reden
ER. Du kannst immer noch sagen, dass du bei der Schneiderin warst.
SIE. Na gut, irgendwie winde ich mich schon raus.
ER. (Zieht sie an sich.) Hast du dich beruhigt? (Langer Kuss.)
SIE. (f"ahrt zur"uck.) So geht’s doch nicht!
ER. Was ist denn?
SIE. Du hast die Vorh"ange nicht zugezogen.
ER. Was ist dabei?
SIE. Wir stehen doch direkt am Fenster!
ER. Vor uns liegt eine W"uste und ausserdem wohnen wir in der 5. Etage.
SIE. Egal. Ich habe das Gef"uhl, dass alle auf uns sehen.
ER. (Zieht die Gardinen vor und umarmt sie.) Jetzt hast du keine Gef"uhle?
SIE. Nein, habe ich nicht.
ER. (F"ahrt zur"uck.) Vielleicht legst du endlich mal den Mantel ab?
SIE. Nein, Liebster, ich bin nur f"ur eine Minute hier.
ER. Wieso f"ur eine Minute? Wir wollten doch eine ganze Stunde mit einander verbringen.
SIE. Die Bedingungen haben sich ge"andert.
ER. Schon wieder? Ich habe mich so auf dieses Treffen gefreut.
SIE. Ich auch.
Er umarmt sie. Sie erwidert die Umarmungen, aber pl"otzlich st"osst sie ihn erschrocken von sich.
Hast du das Fleisch gekauft?
ER. Habe ich.
SIE. Und die Milch?
ER. Ja.
SIE. (Erleichtert aufatmend.) Und ich habe einen Schreck bekommen, dass du es vielleicht vergessen hast.
ER. Nein, ich habe es nicht vergessen. Damit das sp"ater nicht passiert, legen wir alles gleich in deine Tasche. (Er holt das Fleisch und eine Flasche Milch aus dem K"uhlschrank.)
SIE. Was kostet das Fleisch?
Er macht eine protestierende Geste.
Ich m"ochte das wissen, falls pl"otzlich die Schwiegermutter fragt.
ER. Hier ist der Kassenzettel.
Sie gibt ihm Geld, er gibt ihr das Restgeld zur"uck.
SIE. Danke. (stopft die Tasche mit den Eink"aufen voll.)
ER. Ziehst du vielleicht doch den Mantel aus?
SIE. Es lohnt sich nicht, ich bin nur f"ur eine Minute da.
ER. Wann musst du weg?
SIE. Los, "uberschlagen wir das mal zusammen. Rechne mal, das ich ungef"ahr 40 Minuten das Fleisch ausgesucht und die Milch gekauft habe. Ziehe davon den Weg zu dir und zur"uck ab – da bleibt nichts "ubrig.
ER. Ich begreife nicht, warum du es so eilig hast.