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An den Gesichtern der Massai erkenne ich, dass die Frau tot ist. Auch ich werfe einen Blick auf die Gestalt und bin "uberrascht, wie jung sie ist und wie friedlich sie daliegt. W"are nicht der s"ussliche Geruch, den der K"orper bei diesen Temperaturen bereits nach drei Stunden verstr"omt, k"onnte man an eine Schlafende denken.

Mein Mann spricht kurz mit dem schwarzen Begleiter der Gruppe, dann werden ihre Landrover etwas zur Seite gefahren. Lketinga nimmt den Z"undschl"ussel, denn er wil selbst fahren. Jeder Protest meinerseits w"are in seinem starren Zustand zwecklos. Mit dem Versprechen, die Mission zu benachrichtigen, fahren wir "uber die Felsen weiter. Im Wagen herrscht absolutes Schweigen. Beim ersten River steigen die beiden aus und waschen sich fast eine Stunde. Es ist wie eine Art Ritual.

Endlich fahren wir weiter, und die M"anner unterhalten sich zaghaft. Es ist kurz vor sechs Uhr, als wir in Barsaloi eintreffen. Vor dem Shop ist bereits mehr als die H"alfte der Waren abgeladen. Der mitgefahrene Krieger und Lketingas Bruder "uberwachen die Helfer. Ich "offne den Shop und stehe in einem schmutzigen Laden. "Uberal liegen Maismehl und leere Kartons herum. W"ahrend Lketinga einr"aumt, gehe ich zum Missionar. Er ist erstaunt "uber den Vorfall, obwohl er "uber Funk schon etwas Unklares abgeh"ort hat. Er setzt sich sofort in seinen Land-Cruiser und braust davon.

Ich gehe nach Hause. Nach dieser Aufregung kann ich keine zus"atzliche Hektik im Shop ertragen. Mama will nat"urlich wissen, warum der Laster vor uns hier war, aber ich kann nur notd"urftig Auskunft geben. Ich koche Chai und lege mich hin. Meine Gedanken kreisen st"andig um den Unfall. Ich nehme mir vor, diese Strasse nicht mehr zu ben"utzen. In meinem Zustand wird es langsam gef"ahrlich. Gegen 22 Uhr kommt Lketinga mit den zwei Kriegern nach Hause. Sie kochen gemeinsam einen Topf Maisbrei, und ihr Gespr"ach dreht sich nur um das schreckliche Ungl"uck.

Irgendwann schlafe ich ein.

Morgens holen uns die ersten Kunden zum Shop. Weil ich gespannt bin auf unseren neuen Mitarbeiter, der Anna ersetzt, gehe ich fr"uh hinunter. Mein Mann macht mich mit dem Boy bekannt. Vom ersten Augenblick an ist er mir "ausserst unangenehm, nicht nur, weil er unm"oglich aussieht, sondern auch arbeitsscheu wirkt.

Doch ich bem"uhe mich, mir das Vorurteil nicht anmerken zu lassen, denn ich darf nun wirklich nicht mehr so viel arbeiten, wenn ich mein Kind nicht verlieren will. Er arbeitet halb so schnel wie Anna, und jeder zweite fragt nach ihr.

Nun m"ochte ich von Lketinga doch wissen, wieso wir nicht mehr Geld in Maralal hatten. Mit einem Blick habe ich gesehen, dass das Lager unm"oglich die fehlende Differenz aufwiegt. Er holt ein Heftchen hervor und zeigt mir stolz das Kreditb"uchlein von verschiedenen Personen. Die einen kenne ich, von anderen kann ich nicht einmal den Namen entziffern. Ich werde sauer, denn vor Beginn des Shops habe ich erkl"art: „No credit!“

Der Boy mischt sich ein und beteuert, er kenne diese Leute, und es sei bestimmt kein Problem. Trotzdem bin ich nicht einverstanden. Gelangweilt, fast absch"atzig h"ort er sich meine Argumente an, was mich noch w"utender macht. Mein Mann meint zu guter Letzt, dass dies ein Samburu-Shop sei und er seinen Leuten helfen m"usse.

Wieder stehe ich als b"ose, habgierige Weisse da, dabei k"ampfe ich nur ums "Uberleben. Mein Geld in der Schweiz reicht keine zwei Jahre mehr und was dann?

Lketinga verl"asst das Gesch"aft, weil er es nicht ertragen kann, wenn ich etwas energischer werde. Nat"urlich schauen alle Anwesenden auf uns, sobald ich als Frau ein paar laute T"one von mir gebe.

An diesem Tag gibt es endlose Debatten mit den Kunden, die mit Kredit gerechnet haben. Einige Hartn"ackige warten einfach stur auf meinen Mann. Mit dem Boy macht mir das Arbeiten nicht so viel Spass wie mit Anna. Ich wage kaum, auf die Toilette zu gehen, weil ich vermute, betrogen zu werden. Da mein Mann erst gegen Abend auftaucht, habe ich schon am ersten Tag mehr gearbeitet, als mir bekommt. Die Beine schmerzen. Gegessen habe ich bis zum Abend wieder nichts. Zu Hause fehlen Wasser und Brennholz. Ein wenig wehm"utig denke ich an den Service im Hospital: Dreimal t"aglich essen, ohne selbst kochen zu m"ussen.

Da mir nun die Beine schneller erm"uden, muss etwas geschehen. Ein Chai am Morgen und ein Essen am Abend reichen nicht aus, um mehr an Kraft aufzubauen.

Mama ist ebenfal s der Meinung, ich m"usse viel mehr essen, sonst wird es kein gesundes Kind. Wir beschliessen, sobald als m"oglich in den hinteren Teil des Shops umzuziehen. So m"ussen wir leider unsere sch"one Manyatta nach vier Monaten wieder verlassen, doch Mama wird sie bekommen, und das begl"uckt sie sehr.

Wenn wir den n"achsten Laster mieten, werden wir ein Bett, einen Tisch und St"uhle mitbringen lassen, damit wir umziehen k"onnen. Beim Gedanken an ein Bett freue ich mich sehr, das Schlafen auf dem Boden bereitet mir allm"ahlich R"uckenschmerzen.

Mehr als ein Jahr hat es mich nicht gest"ort.

Seit ein paar Tagen sind Wolken am sonst immer blauen Himmel aufgezogen. Alle Menschen warten auf Regen. Das Land ist v"ol ig ausgetrocknet. Die Erde ist schon lange rissig und steinhart. Immer wieder h"ort man von L"owen, die die Herden am hellichten Tag "uberfallen. Die Kinder, die die Herden bewachen, geraten meistens in Panik, wenn sie ohne die Ziegen nach Hause eilen m"ussen, um Hilfe zu holen. Nun geht auch mein Mann wieder "ofters mit unserer Herde den ganzen Tag auf Wanderschaft, und mir bleibt nichts anderes "ubrig, als st"andig im Laden den Burschen selber zu kontrol ieren und mitzuarbeiten.

Der grosse Regen

Am f"unften Wolkentag fallen die ersten Regentropfen. Es ist Sonntag, unser freier Tag. In aller Eile versuchen wir, Plastikbahnen "uber die Manyatta zu binden, was aber durch den j"ah aufkommenden Wind sehr schwierig ist. Mama k"ampft bei ihrer H"utte, wir bei unserer. Nun prasselt der Regen los. Einen solchen Schauer habe ich in meinem Leben noch nicht erlebt. Innerhalb kurzer Zeit steht das ganze Land unter Wasser. Der Wind bl"ast die feuchte Luft in al e Ritzen. Das Feuer m"ussen wir auch l"oschen, da "uberal Funken herumfliegen. Ich ziehe alles an, was irgendwie w"armt.

Nach einer Stunde tropft trotz der Plastikh"ulle an einigen Stellen das Wasser in unsere H"utte. Wie nass wird es erst bei Mama und Saguna sein!

Stetig kriecht das Wasser vom Eingang in Richtung Schlafplatz. Mit einer Tasse grabe ich die Erde ab, damit das Wasser nicht weiter ansteigt. Der Wind zerrt an den Plastikbahnen, und ich rechne jeden Moment damit, dass sie weggerissen werden.

Draussen rauscht es, als w"aren wir auf einem reissenden Fluss. Das Wasser dringt nun auch seitlich in unsere H"utte. Ich schaffe alles in die H"ohe, so gut es geht. Die Decken stopfe ich in die Reisetasche, damit wenigstens sie trocken bleiben.

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