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Nach etwa zwei Stunden h"ort der Spuk pl"otzlich auf. Wir kriechen aus der H"utte, und ich erkenne das Land nicht wieder. Einige H"utten hat es fast abgedeckt, Ziegen rennen verst"ort umher. Mama steht patschnass vor ihrer H"utte, die im Wasser schwimmt. Saguna sitzt zitternd und weinend in einer Ecke. Ich nehme sie zu uns und ziehe ihr einen trockenen Sweater von mir "uber. So kann sie sich wenigstens darin einwickeln. "Uberall kommen die Leute aus ihren Behausungen. Das Wasser hat richtige B"ache gegraben und braust zum Fluss hinunter. Pl"otzlich vernehmen wir einen Knall. Erschrocken schaue ich Lketinga an und frage, was das war. Eingeh"ullt in seine rote Decke lacht er und meint, nun sei am River die Flutwel e vom Berg heruntergekommen. Tosen wie von einem Wasserfall ist zu h"oren.

Lketinga m"ochte mit mir zum grossen River hinunter, doch Mama ist nicht einverstanden. Es ist viel zu gef"ahrlich, sagt sie sehr bestimmt. Also gehen wir auf die andere Seite, wo der Lori im Sand steckengeblieben war. Dieser Fluss ist nun etwa 25 Meter breit. Der andere misst sicher das Dreifache. Lketinga hat seine Wolldecke bis "uber den Kopf gezogen, w"ahrend ich zum ersten Mal hier oben meine Jeans mit Pullover und Jacke trage. Die wenigen Menschen, denen wir begegnen, staunen bei meinem Anblick. Nat"urlich haben sie noch nie eine Frau in Hosen gesehen. Ich habe M"uhe, dass sie mir nicht herunterrutschen, da ich sie wegen meines B"auchleins nicht schliessen kann.

Das Rauschen wird immer lauter, so dass wir kaum unsere Worte verstehen k"onnen. Und dann sehe ich den reissenden Fluss vor mir. Kaum zu glauben, wie er sich verwandelt hat! Die braune Masse reisst alles mit. B"usche und Steine rol en davon. Die Gewalt der Natur verschl"agt mir die Sprache. Pl"otzlich glaube ich, einen Schrei geh"ort zu haben. Ich frage Lketinga, ob er es ebenfalls geh"ort hat. Doch er verneint. Dann vernehme ich es ganz deutlich, hier schreit jemand. Nun best"atigt es auch mein Mann. Woher kommt das Ger"ausch? Wir rennen am oberen Uferrand entlang, bedacht, ja nicht auszurutschen.

Nach einigen Metern sehen wir das Entsetzliche. Mitten im Fluss, auf einer Felsgruppe, h"angen zwei Kinder bis zum Hals im reissenden Wasser. Lketinga z"ogert keinen Augenblick und schreit ihnen etwas zu, w"ahrend er die B"oschung hinunterklettert. Es sieht schrecklich aus. Immer wieder werden die K"opfe vom ansteigenden Wasser "ubersp"ult. Die H"andchen klammern sich am Felsen fest. Ich weiss, mein Mann hat Angst vor tiefem Wasser und schwimmen kann er auch nicht.

Wenn er hinf"al t, ist er im reissenden Fluss hoffnungslos verloren. Und doch kann ich es gut verstehen und bin stolz darauf, dass er es wagt, diese Kinder zu retten. Er nimmt einen langen Stock und k"ampft sich gegen die Fluten zum Felsen, w"ahrend er st"andig etwas zu den Kindern hin"uberruft. Ich stehe da und bete um gute Schutzengel. Er hat den Felsen erreicht, packt das M"adchen auf seinen R"ucken und k"ampft sich zur"uck. Gebannt schaue ich auf den Knaben, der noch dr"uben h"angt.

Sein Kopf ist bald nicht mehr zu sehen. Nun gehe ich meinem Mann entgegen und nehme ihm das M"adchen ab, damit er sofort zur"uckgehen kann. Das Kind ist schwer, und es kostet mich grosse Anstrengung, die zwei Meter ans Ufer zu kommen. Ich setze sie ab und ziehe ihr sofort meine Jacke "uber. Sie ist eiskalt. Mein Darling rettet auch den kleinen Jungen, der einiges an Wasser ausspuckt. Lketinga beginnt sofort, den Burschen zu massieren, und ich mache dasselbe mit dem M"adchen. Ihre steifen Glieder werden langsam weicher. Doch der Knabe ist apathisch und kann nicht gehen. Lketinga tr"agt ihn nach Hause, ich st"utze das M"adchen. Bei dem Gedanken, wie knapp die beiden Kinder dem Tod entgangen sind, bin ich ersch"uttert.

Mama macht ein b"oses Gesicht, als sie die Geschichte h"ort und schimpft mit den Kindern. Wie sich herausstel t, waren sie mit der Herde unterwegs und wollten den Fluss passieren, als die Flutwel e kam. Viele Ziegen wurden vom Wasser mitgerissen, einige konnten sich ans Ufer retten. Mein Mann erkl"art mir, dass die Wel e gr"osser als er selbst sei und so schnell von den Bergen herunterk"ame, dass jeder, der gerade am River ist, keine Chance hat. Jedes Jahr ertrinken mehrere Menschen und Tiere. Die Kinder bleiben bei uns, doch Tee gibt es nicht, das ganze Brennholz ist nass.

Nun schauen wir im Shop nach. Die Veranda ist mit dickem Schlamm "uberschwemmt, doch im Inneren ist es bis auf zwei kleine Pf"utzen trocken. Wir gehen zum Chai-Haus, aber auch hier gibt es keinen Tee. Das Tosen des grossen Flusses h"ort man sehr stark, und so gehen wir doch noch hinunter. Er sieht be"angstigend aus. Roberto und Giuliano sind ebenfalls da und schauen der Gewalt des Wassers zu. Ich erw"ahne kurz das Ereignis vom anderen Fluss, und Giuliano geht zum ersten Mal auf meinen Mann zu und dankt ihm mit einem H"andedruck.

Auf dem R"uckweg nehmen wir aus dem Laden das "Ofchen und die Holzkohle mit nach Hause. So sind wir in der Lage, wenigstens heissen Tee f"ur al e zu kochen. Die Nacht ist ungem"utlich, weil alles feucht ist. Am Morgen jedoch scheint schon wieder die Sonne. Wir legen Kleider und Decken "uber die Dornenb"usche in die W"arme.

Einen Tag sp"ater verwandelt sich das Land erneut, diesmal sanft und leise. "Uberall spriesst Gras, und einzelne Blumen wachsen so schnell aus dem Boden, dass man fast zusehen kann. Tausende von kleinen weissen Faltern schweben wie Schneeflocken "uber das Land. Es ist herrlich, in dieser d"urren Landschaft miterleben zu k"onnen, wie das Leben erwacht. Nach einer Woche ist ganz Barsaloi ein einziges violettes Blumenmeer.

Aber es gibt auch Nachteile. Abends schwirren schrecklich viele Moskitos herum, und nat"urlich schlafen wir unter dem Moskitonetz. Es wird so schlimm, dass ich abends sogar noch eine Moskitokeule in der Manyatta abbrenne.

Nun sind zehn Tage seit dem grossen Regen vergangen, und wir sind weiterhin durch die beiden mit Wasser gef"ullten Fl"usse von der Aussenwelt getrennt. Obwohl man sie zu Fuss bereits "uberqueren kann, darf man mit dem Wagen nichts riskieren.

Giuliano hat mich eindringlich gewarnt. Es seien bereits einige Fahrzeuge im Fluss steckengeblieben, und man konnte zusehen, wie der Treibsand sie langsam verschlang.

Tage sp"ater wagen wir eine Fahrt nach Maralal. Wir nehmen den Umweg, weil im Wald die Strasse glitschig und nass ist. Diesmal bekommen wir nicht gleich einen Lastwagen, sondern m"ussen vier Tage in Maralal herumh"angen. Wir besuchen Sophia. Ihr geht es gut. Sie ist schon so dick geworden, dass sie sich kaum b"ucken kann. Von Jutta hat sie nichts mehr geh"ort.

Mein Mann und ich verbringen viel Zeit in der Touristen-Lodge. Jetzt ist es besonders faszinierend, das Wasserloch f"ur die wilden Tiere zu beobachten. Wir haben ja Zeit. Am letzten Tag kaufen wir uns ein Bett mit Matratze, einen Tisch mit vier St"uhlen und einen kleinen Schrank. Die M"obel sind nicht so sch"on wie die in Mombasa, daf"ur teurer. Der Chauffeur zeigt keine grosse Freude, als er diese Sachen auch noch abholen muss, aber schliesslich bezahle ich ja den Laster. Wir fahren ihm hinterher und erreichen diesmal Barsaloi nach fast sechs Stunden problemlos, nicht einmal ein Reifenwechsel war n"otig. Zuerst werden die M"obel im hinteren Teil aufgestellt, dann geht die "ubliche Abladerei los.

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