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Es ist bereits dunkel im Dschungel, als wir losfahren k"onnen, al es im ersten Gang und mit Vierrad. Wenn es bergab geht, wird der Wagen viel zu schnel, geradeaus heult daf"ur der Motor gr"asslich auf, doch zu schalten traue ich mich nicht.

Automatisch trete ich in kritischen Momenten auf die nicht funktionierende Bremse.

Nach mehr als einer Stunde erreichen wir erleichtert Maralal. Hier "uberqueren die Leute friedlich die Strasse in der Annahme, die wenigen Autos bremsen ab. Ich kann nur hupen, und die Leute springen schimpfend zur Seite. Kurz vor der Garage drehe ich den Z"undschl"ussel ab und lasse den Wagen ausrol en. Der Chef-Somali will gerade schliessen. Ich erkl"are ihm mein Problem und dass der Wagen voller Ware ist, die ich nicht ohne Aufsicht lassen kann. Er "offnet das Eisentor, und einige M"anner schieben das Gef"ahrt hinein.

Gemeinsam gehen wir Chai trinken und beraten, immer noch v"ollig geschockt, unsere Lage. Nun m"ussen wir ein Lodging suchen. Der Wildh"uter schaut f"ur sich, w"ahrend ich nat"urlich die Burschen und meinen Helfer einlade. Wir nehmen zwei Zimmer. Die Burschen bemerken, sie k"onnten sich gut zu zweit ein Bett teilen. Ich wil allein sein. Nach dem Essen verziehe ich mich. Bei dem Gedanken an meinen Mann wird mir ganz elend. Er weiss ja nicht, was geschehen ist, und wird sich grosse Sorgen machen.

Fr"uh suche ich die Garage auf. Die Arbeiter sind dabei, unseren Wagen zu reparieren. Auch f"ur den Chef-Somali ist es ein R"atsel, wie das passieren konnte.

Um elf Uhr k"onnen wir aufbrechen, doch diesmal wage ich nicht, die Urwaldstrasse zu ben"utzen. Mir sitzt die Angst zu tief in den Knochen, und schliesslich bin ich im vierten Monat schwanger. Wir fahren den Umweg "uber Baragoi, der etwa viereinhalb Stunden dauert. W"ahrend der Fahrt denke ich an die Sorge, die mein Mann mittlerweile haben muss. Wir kommen gut voran. Diese Strasse, deren einzige T"ucke die vielen Schottersteine sind, ist viel anspruchsloser. Wir haben gut die H"alfte hinter uns, als nach dem "Uberqueren eines ausgetrockneten Flussbetts sich ein mir bereits vertrautes Zischen bemerkbar macht. Zu al em Ungl"uck haben wir auch noch einen Platten! Alle steigen aus, und die Burschen hieven das Reserverad unter den Zuckers"acken hervor. Mein Helfer plaziert den Wagenheber, und nach einer halben Stunde ist der Schaden behoben. Ausnahmsweise habe ich nichts zu tun, sitze in der prallen Sonne und rauche eine Zigarette. Wir setzen unsere Fahrt fort und erreichen Barsaloi im Laufe des Nachmittags.

Wir parken neben dem Laden, und ich wil gerade aussteigen, als mein Mann mit b"osem Blick auf mich zukommt. Er steht vor der Wagent"ur und sch"uttelt den Kopf:

„Corinne, what is wrong with you? Why you come late?“

Ich berichte, doch er wehrt, ohne zuzuh"oren, ver"achtlich ab und fragt statt dessen, mit wem ich die Nacht in Maralal verbracht habe. Jetzt packt mich die Wut. Wir sind knapp mit dem Leben davongekommen, und mein Mann glaubt, ich h"atte ihn betrogen! Dass er so reagieren w"urde, h"atte ich mir niemals vorstellen k"onnen.

Die Burschen kommen mir zu Hilfe und schildern die Fahrt. Er kriecht unter den Wagen und begutachtet das Kabel. Als er verschmiertes Brems"ol entdeckt, gibt er sich zufrieden. Doch meine Entt"auschung sitzt tief, und ich beschliesse, in meine H"utte zu gehen. Die sollen selber sehen, wie sie zurechtkommen, schliesslich ist James jetzt auch da. Mama und Saguna begr"usse ich fl"uchtig, dann ziehe ich mich zur"uck und weine vor Ersch"opfung und Entt"auschung.

Gegen Abend beginne ich zu frieren. Ich messe dem keine grosse Bedeutung bei und koche Chai. Lketinga kommt und nimmt sich Tee. Wir reden nicht viel. Sp"at abends bricht er auf, um einen weit entfernten Kral zu besuchen und die restlichen Ziegen von der Hochzeit abzuholen. In etwa zwei Tagen sei er zur"uck. Er wickelt seine rote Decke um die Schultern, schnappt seine beiden Speere und verl"asst ohne grosse Worte die Manyatta. Ich h"ore ihn kurz mit Mama sprechen, dann ist alles ruhig bis auf Babygeschrei in einer benachbarten H"utte.

Mein Zustand verschlechtert sich. In der Nacht packt mich die Angst. Ist das vielleicht wieder eine Malaria-Attacke? Ich krame meine Fansidar-Tabletten hervor und lese alles genau durch. Drei Tabletten auf einmal bei Verdacht, doch bei Schwangerschaft einen Arzt aufsuchen. O Gott, auf keinen Fall will ich mein Baby verlieren, was bei Malaria bis zum sechsten Monat al erdings leicht passieren kann.

Ich entschliesse mich, die drei Tabletten zu nehmen, und lege Holz ins Feuer, damit mir etwas w"armer wird.

Am Morgen erwache ich erst, als ich draussen Stimmen h"ore. Ich krieche aus der H"utte, und das volle Sonnenlicht blendet mich. Es ist fast halb neun. Mama sitzt vor ihrer H"utte und schaut mich lachend an. „Supa Corinne“, ert"ont es aus ihrer Richtung. „Supa Mama“, gebe ich zur"uck und marschiere in den Busch, um meine Notdurft zu verrichten.

Ich f"uhle mich schlapp und ausgelaugt. Als ich zur"uck zur Manyatta komme, stehen schon vier Frauen da und fragen nach dem Shop. „Corinne, tuka“, h"ore ich Mama rufen, ich soll den Laden "offnen. — ’„Ndjo, ja, later!“ gebe ich zur Antwort.

Verst"andlicherweise wollen alle den Zucker haben, den ich gestern gebracht habe.

Eine halbe Stunde sp"ater schleppe ich mich zum Shop.

Es warten sicher zwanzig Personen, doch Anna ist nicht dabei. Ich "offne, und sofort geht das Geschnatter los. Jede wil die erste sein. Ich bediene mechanisch.

Wo bleibt Anna? Mein Helfer l"asst sich ebenfal s nicht blicken, und wo die Burschen sind, weiss ich auch nicht. W"ahrend des Bedienens sp"ure ich einen heftigen Drang zur Toilette. Ich greife zum Toilettenpapier und st"urme zum WC-H"auschen. Ich habe bereits Durchfall. Nun bin ich total im Stress. Der Laden ist voller Menschen. Die Kasse ist eine offene Schachtel und f"ur jeden, der hinter die Theke kommt, zug"anglich. Kraftlos kehre ich zu den schwatzenden Frauen zur"uck. Der Durchfal zwingt mich mehrmals auf die Toilette.

Anna hat mich im Stich gelassen, sie ist nicht gekommen. Bisher ist nicht ein bekanntes Gesicht aufgetaucht, dem ich nur halbwegs meine Situation auf Englisch erkl"aren und um Hilfe bitten kann. Nach dem Mittag kann ich mich kaum mehr auf den Beinen halten.

Endlich erscheint die Frau des Lehrers. Ich schicke sie zu Mama, um nachzuschauen, ob die Burschen zu Hause sind. Zum Gl"uck erscheint James mit jenem Burschen, der damals in meinem Lodging "ubernachtet hatte. Sie sind sofort bereit, den Laden zu f"uhren, damit ich nach Hause kann. Mama schaut mich "uberrascht an und fragt, was los sei. Doch wie soll ich ihr antworten? Ich zucke mit den Schultern und sage: „Maybe Malaria.“

Sie schaut mich erschrocken an und fasst sich an den Bauch. Ich verstehe die Bedeutung, bin aber selbst ratlos und traurig. Sie kommt in meine Manyatta und kocht f"ur mich schwarzen Tee, denn Milch sei nicht gut. W"ahrend sie auf das kochende Wasser wartet, spricht sie unaufh"orlich zu Enkai. Mama betet f"ur mich auf ihre Weise. Ich habe sie wirklich sehr gern, wie sie so dasitzt, mit ihren langen Br"usten und dem schmutzigen Rock. In diesem Moment bin ich froh, dass mein Mann eine so liebe, f"ursorgliche Mutter hat, und m"ochte sie nicht entt"auschen.

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