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Sophia liegt seit Stunden in den Wehen, doch das Kind will nicht kommen. Sie heult und schreit und verlangt einen Kaiserschnitt, was der Arzt ablehnt, da daf"ur kein Grund besteht. Noch nie habe ich Sophia so erlebt. Dem Arzt wird es langsam zu bunt, und er droht ihr, sie nicht zu entbinden, falls sie sich nicht beherrscht. Die Unterhaltung findet auf Italienisch statt, da auch er Italiener ist. Nach schrecklichen 36 Stunden ist auch ihr M"adchen durch Glockengeburt auf der Welt.

An diesem Abend, die Besuchszeit ist gerade vorbei, erscheint mein Darling. Am Morgen hat er "uber Radiocall von der Geburt unserer Tochter erfahren und sich sofort zu Fuss auf den Weg nach Wamba gemacht. Er hat sich besonders sch"on bemalt und frisiert und begr"usst mich freudig.

Er hat Fleisch und ein wundersch"ones Kleid f"ur mich dabei. Sofort m"ochte er Napirai sehen, doch die Schwestern wehren ab und vertr"osten ihn auf morgen.

Obwohl er entt"auscht ist, strahlt er mich stolz und gl"ucklich an, was mich wieder hoffen l"asst. Als er das Spital verlassen muss, beschliesst er, in Wamba zu "ubernachten, um zur ersten Besuchszeit hier zu sein. Mit kleinen Geschenken beladen kommt er ins Zimmer, als ich gerade Napirai stil e. Selig nimmt er seine Tochter in die Arme und tr"agt sie in die Sonne. Sie schaut ihn neugierig an, und er kann gar nicht mehr von ihr lassen. Schon lange habe ich ihn nicht mehr so fr"ohlich erlebt. Ich bin ger"uhrt und weiss, jetzt wird alles wieder gut.

Die ersten Tage mit dem Baby sind anstrengend. Ich bin immer noch recht schwach, habe zu wenig Gewicht, und die gen"ahte Scheide schmerzt sehr beim Sitzen. Nachts weckt mich mein M"adchen zwei- bis dreimal, entweder um an die Brust zu kommen oder um gewickelt zu werden. Schl"aft sie endlich einmal, schreit sicher das Kind von Sophia. Hier ben"utzt man Stoffwindeln, und gewaschen werden die Babys in kleinen Waschbecken. Mit dem Wickeln bin ich noch nicht so vertraut.

Meine gestrickten Sachen ziehe ich ihr nicht an, aus lauter Angst, ich k"onnte ihr dabei die Armchen oder Beinchen verletzen. So liegt sie bis auf die Windeln nackt in einer Babydecke. W"ahrend mein Mann uns betrachtet, stellt er zufrieden fest: „She is looking like me!“

Er besucht uns t"aglich, doch wird er allm"ahlich ungeduldig und m"ochte mit seiner Familie nach Hause gehen. Aber ich bin noch zu schwach und habe ein wenig Sorge, mit dem Baby auf mich allein gestellt zu sein. Windeln waschen, kochen, Holz suchen und viel eicht wieder im Shop mithelfen, erscheint mir fast unm"oglich. Der Shop ist seit drei Wochen geschlossen, da nur noch Maismehl "ubrig ist und der Boy nicht mehr zuverl"assig zu sein schien, wie mir Lketinga mitteilt. Ausserdem besteht keine Fahrm"oglichkeit, da er zu Fuss hier ist, denn mit unserem Wagen gab es wieder einmal Probleme. Diesmal sei es die Gangschaltung, hat Giuliano festgestel t. Also muss er zuerst nach Hause, um uns mit dem Landrover abzuholen, falls er repariert ist.

Das gibt mir die M"oglichkeit, sicherer zu werden. Auch die "Arztin ist froh, dass ich noch ein paar Tage bleibe. Sophia hingegen verl"asst am f"unften Tag nach der Niederkunft das Spital und kehrt nach Maralal zur"uck. Drei Tage sp"ater kommt mein Mann mit dem reparierten Wagen. Ohne Pater Giuliano w"aren wir wirklich hilflos. Ich wil nun auch fort von Wamba, denn seit Sophia gegangen ist, habe ich schon die zweite Samburu-Mutter im Zimmer. Die erste, eine alt aussehende, ausgemergelte Frau, die ihr zehntes Kind als Fr"uhgeburt hier bekommen hat, ist in derselben Nacht an Schw"ache und An"amie gestorben. Es war einfach nicht m"oglich, in so kurzer Zeit die Familie der Frau zu benachrichtigen, damit ein geeigneter Blutspender gefunden werden konnte. Die Aufregung dieser Nacht hat mich Kraft gekostet, so dass ich nur noch weg will.

Stolz steht der frische Papa mit seiner Tochter auf dem Arm bei der Rezeption, w"ahrend ich die Rechnung bezahle. Die 22 Tage inklusive Geburt kosten lediglich 80

Franken, ich kann es kaum glauben. F"ur den flying doctor hingegen muss ich tiefer in die Tasche greifen und 800 Franken bezahlen. Doch was ist das schon gegen unser beider Leben! Seit langem sitze ich wieder einmal am Steuer, und mein Mann h"alt Napirai. Aber schon nach den ersten hundert Metern schreit das Baby wegen des gr"asslichen L"arms, den der Wagen macht. Lketinga versucht, es mit Singen zu beruhigen, doch es n"utzt nichts. Nun f"ahrt mein Mann, und ich halte Napirai an die Brust, so gut es geht. Jedenfal s erreichen wir Maralal, bevor es Abend ist. Ich muss noch Windeln, einige Kleidchen und Babydecken besorgen. Auch Lebensmittel wol en wir einkaufen, da es in Barsaloi seit Wochen nichts gibt. Es bleibt uns nichts anderes "ubrig, als ins Lodging zu gehen. Um nur ein Dutzend Windeln zu finden, laufe ich durch ganz Maralal. Lketinga h"utet unsere Tochter.

Die erste Nacht ausserhalb des Spitals ist nicht sehr gem"utlich. Weil es in Maralal nachts sehr kalt wird, habe ich Probleme, Napirai die Windeln zu wechseln. Ich friere und sie ebenfalls. Stillen im Dunkeln beherrsche ich auch noch nicht so gut. Am Morgen bin ich m"ude und habe bereits Schnupfen. Die H"alfte der Windeln ist verbraucht. So wasche ich sie noch hier. Gegen Mittag ist der Wagen mit Lebensmitteln gef"ul t, und wir brechen auf. F"ur uns ist klar, den Umweg zu fahren.

Aber mein Mann stellt fest, dass es in den Bergen in Richtung Baragoi regnet. Es besteht die Gefahr, dass die Fl"usse sich mit Wasser f"ullen, und wir diese nicht mehr passieren k"onnen. Deshalb entscheiden wir uns, den Weg zur"uck nach Wamba zu ben"utzen, um von der anderen Seite her nach Barsaloi zu kommen. Wir wechseln uns im Fahren ab, da Lketinga den Wagen nun schon gut beherrscht. Nur ab und zu f"ahrt er zu schnell in grosse L"ocher. Napirai gef"al t das Autofahren gar nicht. St"andig schreit sie, und sobald der Wagen stillsteht, ist auch sie ruhig. So legen wir mehrere Pausen ein.

Heimkehr zu dritt

Unterwegs l"adt Lketinga zwei Krieger ein, und nach "uber f"unf Stunden Fahrt erreichen wir den riesigen Wamba-River. Er ist ber"uchtigt wegen des Treibsandes, der beim geringsten Wasservorkommen aktiv wird. Die Mission hat hier vor Jahren einen Wagen verloren. Erschrocken halte ich vor dem steil abfallenden Hang zum River. Wir sehen Wasser. Beunruhigt steigen die Massai aus und gehen zum Fluss hinunter. Er f"uhrt nicht viel Wasser, viel eicht zwei bis drei Zentimeter, und ab und zu lugen einzelne trockene Sandb"anke hervor. Doch Pater Giuliano hat mich ausdr"ucklich gewarnt, beim geringsten Nass sei der River zu meiden. Immerhin misst er eine Breite von zirka 150 Metern. Ich sitze am Steuer des Wagens und "uberlege entt"auscht, dass wir wohl zur"uck nach Wamba m"ussen. Einer der Krieger ist schon bis zu den Knien eingesunken. Der andere, nur einen Meter neben ihm, geht ohne Probleme weiter. Auch Lketinga versucht es. Immer wieder sinkt er ein. Mir ist das Ganze unheimlich, und ich will nichts riskieren. Ich steige aus, um dies meinem Mann mitzuteilen. Doch er kommt wild entschlossen zur"uck, nimmt mir Napirai ab und fordert mich auf, mit Vol gas zwischen den beiden Kriegern hindurchzufahren.

Verzweifelt versuche ich, ihm dies auszureden, doch er sieht es nicht ein. Er will nach Hause, wenn nicht mit dem Wagen, dann zu Fuss. Aber allein kann ich mit dem Kind nicht zur"uckfahren.

Ganz langsam steigt der Fluss an. Ich weigere mich, zu fahren. Nun wird er w"utend, dr"uckt mir Napirai in die Arme, setzt sich selber ans Steuer und will losfahren. Er verlangt von mir den Z"undschl"ussel. Ich habe ihn nicht und bin der Meinung, er steckt, da der Motor l"auft. „No, Corinne, please give me the key, you have driven the car, now you have taken it that we go back to Wamba!“

sagt er "argerlich, dabei funkeln seine Augen b"ose. Ich gehe zum Wagen, um nachzusehen. Welch ein Hohn, der Wagen l"auft ohne Z"undschl"ussel! Fieberhaft suche ich am Boden und auf den Sitzen, doch der Schl"ussel, unser einziger, ist verschwunden.

Lketinga gibt mir die Schuld. W"utend setzt er sich in den Wagen und braust im Vierrad in den River hinein. Bei so viel Unvernunft kann ich mich nicht mehr beherrschen und heule los. Auch Napirai schreit lauthals. Der Wagen sticht in den Fluss. Die ersten Meter geht es gut, die R"ader versinken nur ein wenig, doch je weiter er f"ahrt, desto langsamer wird er, und die hinteren R"ader sinken durch das schwere Gewicht langsam ab. Er ist nur noch wenige Meter von einer trockenen Sandbank entfernt, als der Wagen droht, zum Stil stand zu kommen, weil die R"ader durchdrehen. Ich bete und heule und verfluche al es. Die beiden Krieger stapfen zum Wagen, heben ihn an und schieben. Tats"achlich schafft er die letzten zwei Meter, und die Reifen greifen wieder. Mit Schwung "uberquert er die zweite H"alfte des Rivers. Mein Mann hat das Kunstst"uck geschafft. Doch stolz bin ich nicht. Zu leichtsinnig hat er al es aufs Spiel gesetzt. Ausserdem fehlt der Schl"ussel immer noch.

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