Чтение онлайн

на главную - закладки

Жанры

Шрифт:

Da viel nach Goldschmuck gefragt wird, suche ich eine geeignete Vitrine. Es ist nicht so einfach, doch zu guter Letzt finde ich eine Werkstatt, die sie nach Mass anfertigt. Eine Woche sp"ater kann ich sie abholen. F"ur diesen Zweck nehme ich alle Wolldecken mit und parke direkt vor der Werkstatt. Vier M"anner bringen die schwere Glasvitrine zum Wagen. Meine Wolldecken sind in den zehn Minuten gestohlen worden, obwohl ich den Wagen verschlossen hatte. Auf der Fahrerseite ist das Schloss aufgebrochen. Der Ladenbesitzer leiht mir alte S"acke und Kartons, damit ich wenigstens den Wagenboden etwas polstern kann. Der Verlust meiner Schweizer Decken "argert mich sehr. Auch Lketinga wird betr"ubt sein, dass seine rote Decke verschwunden ist. Entt"auscht fahre ich zur"uck zur S"udk"uste.

Im Laden ist nur Wil iam, der mir vergn"ugt entgegenkommt und erz"ahlt, er habe f"ur 800 Schillinge Ware verkauft. Ich freue mich mit ihm. Da wir die Vitrine nicht ausladen k"onnen, geht er zum Strand, um Freunde zu suchen, die uns helfen. Nach einer halben Stunde erscheint er mit drei Massai, die vorsichtig die schwere Vitrine ausladen und aufstellen. Zum Dank gebe ich al en ein Soda und jedem 10 Schillinge.

Ich r"aume die Vitrine mit Modeschmuck ein, w"ahrend die anderen vor dem Shop zusammen mit dem Kinderm"adchen und Napirai ihre Sodas trinken.

Wie immer, wenn eine Arbeit getan ist, erscheint auch mein Mann. In seiner Begleitung ist der Ehemann unseres Kinderm"adchens. B"ose herrscht er seine junge Frau an, und ich sehe die fremden Massai abziehen. Erschrocken frage ich, was los ist, und erfahre von William, der Ehemann wolle nicht, dass seine Frau mit anderen M"annern zusammensitzt. Wenn er sie nochmals erwischt, darf sie nicht mehr hier arbeiten. Leider darf ich mich nicht einmischen und muss froh sein, dass nicht auch Lketinga zu schimpfen beginnt. "Uber den Ehemann des M"adchens bin ich entsetzt, und sie tut mir leid, denn sie steht mit gesenktem Kopf etwas abseits.

Gott sei Dank kommen Kunden, und Wil iam st"urzt sich mit Eifer auf sie. Nachdem ich aus dem Gespr"ach h"ore, dass es Schweizer sind, spreche ich sie an. Sie sind aus Biel. Neugierig m"ochte ich etwas aus meiner Heimatstadt erfahren. Wir unterhalten uns, und nach einer Weile wollen sie mich auf ein Bier an der China-Bar einladen.

Ich frage Lketinga, ob er einverstanden ist. „Why not, Corinne, no problem, if you know these people“,

erkl"art er grossz"ugig. Nat"urlich kenne ich das P"archen nicht, das etwa in meinem Alter ist und vielleicht ehemalige Freunde von mir kennt.

Wir bleiben eine Stunde an der Bar, ehe wir uns verabschieden. Kaum bin ich zur"uck, f"angt die Fragerei wieder an. Woher ich diese Leute kenne? Warum ich mit dem Mann soviel gelacht habe? Ob er ein Freund von Marco sei oder gar einmal mein Freund war? Fragen "uber Fragen und immer: „Corinne, you can tell me. I know, no problem, now this man has another lady. Please tell me, before you come to Kenya, maybe you sleep with him?“

Ich kann es nicht mehr h"oren und halte mir die Ohren zu, w"ahrend mir die Tr"anen "uber das Gesicht rol en. Vor Wut k"onnte ich ihn nur noch anschreien.

Endlich ist Feierabend, und wir gehen nach Hause. Nat"urlich hat Wil iam al es mitangeh"ort und es Priscil a erz"ahlt. Jedenfalls kommt sie zu uns und fragt, ob wir Probleme haben. Ich kann es nicht f"ur mich behalten und berichte ihr von dem Vorfall. Sie versucht, Lketinga ins Gewissen zu reden, und ich gehe mit Napirai schlafen. In zwei Wochen kommt meine Schwester und, wenn ich Gl"uck habe, ist mein Mann nicht mehr hier. Die Streitereien nehmen zu, und von den guten Vors"atzen nach dem Besuch meines Bruders ist nichts mehr zu sp"uren.

Jeden Morgen stehe ich um sieben auf, um bis neun Uhr im Gesch"aft zu sein. Nun kommen fast t"aglich Vertreter, die Schnitzereien oder Goldschmuck anbieten. Diese Art von Nachschubbeschaffung ist eine grosse Erleichterung. Ich kann sie jedoch nur nutzen, wenn Lketinga nicht im Laden ist, denn er benimmt sich unm"oglich. Jeder Vertreter spricht zuerst mich an, und das ertr"agt mein Mann "uberhaupt nicht. Er schickt sie fort und meint, sie sollen wiederkommen, wenn sie wissen, wem das Gesch"aft geh"ort, schliesslich sei hier Sidais-Massai-Shop angeschrieben.

William hingegen ist eine echte Hilfe. Er schleicht sich davon und sagt den Vertretern, sie sollten wiederkommen, wenn mein Mann nachmittags in Ukunda ist.

So verstreicht noch eine ganze Woche, bis er endlich nach Hause f"ahrt. Er wil in drei Wochen zur"uck sein, so dass er Sabine w"ahrend ihrer letzten Ferienwoche kennenlernen kann.

Jeden Tag fahren William und ich zusammen ins Gesch"aft. Das Kinderm"adchen ist meistens schon da, oder wir treffen sie auf dem Weg zum Shop. Mittlerweile kommen bereits morgens mehrere Touristen. Oft sind es Italiener, Amerikaner, Engl"ander oder Deutsche. Es gef"al t mir gut, mich mit allen so unbek"ummert unterhalten zu k"onnen. Wil iam springt ohne Aufforderung zur Strasse, und dieses Locken funktioniert immer besser. Es gibt Tage, an denen wir unter anderem bis zu drei Goldkettchen mit dem Keniawappen verkaufen. Ein H"andler besucht uns w"ochentlich zweimal, so dass ich auch Kundenw"unsche weitergeben kann.

Mittags schliessen wir regelm"assig f"ur eineinhalb Stunden und gehen zu Sophia.

Sorglos kann ich nun bei ihr Spaghetti und Salat essen. Ihr Restaurant ist seit kurzem er"offnet, obwohl sie selbst immer noch nicht arbeiten darf. Sie freut sich jedesmal, wenn unsere M"adchen zusammen spielen. Nat"urlich bezahle ich auch das Essen von William, weil es fast die H"alfte seines Monatsgehaltes ausmacht. Als er das zum ersten Mal bemerkt, wil er nicht mehr mitkommen. Aber ohne ihn k"onnte ich mit Napirai nicht hinfahren. Da er so eifrig arbeitet, lade ich ihn gerne ein.

Das Kinderm"adchen geht zum Essen t"aglich nach Hause. Inzwischen nehme ich so viel ein, dass ich jeden Mittag Geld zur Bank bringen muss. Autoprobleme gibt es auch keine mehr. Einmal die Woche fahre ich nach Mombasa und kaufe ein, den Rest beziehe ich von fahrenden H"andlern. Ich f"uhle mich wohl als Gesch"aftsfrau. Es sind die ersten harmonischen Tage im Shop.

In der zweiten Augustwoche trifft Sabine im Africa-Sea-Lodge ein. Am Tag ihrer Ankunft gehe ich mit Priscilla und Napirai zum Hotel, w"ahrend Wil iam den Laden versorgt. Die Wiedersehensfreude ist gross. Es sind ihre ersten Ferien auf einem anderen Kontinent. Leider habe ich nicht viel Zeit, da ich bald wieder im Gesch"aft sein m"ochte. Sie liegt sowieso erst mal den ganzen Tag in der Sonne. Am Abend nach Gesch"aftsschluss verabreden wir uns an der Hotelbar. Ich nehme sie gleich mit zu uns ins Vil age, und auch sie wundert sich, wie wir hausen, obwohl es ihr gef"allt.

Поделиться:
Популярные книги

Жатва душ. Несущий свет

Сугралинов Данияр
2. Жатва душ
Фантастика:
постапокалипсис
рпг
дорама
5.00
рейтинг книги
Жатва душ. Несущий свет

Измена. Право на счастье

Вирго Софи
1. Чем закончится измена
Любовные романы:
современные любовные романы
5.00
рейтинг книги
Измена. Право на счастье

Антикиллер-2

Корецкий Данил Аркадьевич
2. Антикиллер
Детективы:
боевики
9.23
рейтинг книги
Антикиллер-2

Имя нам Легион. Том 5

Дорничев Дмитрий
5. Меж двух миров
Фантастика:
боевая фантастика
рпг
аниме
5.00
рейтинг книги
Имя нам Легион. Том 5

Идеальный мир для Демонолога 4

Сапфир Олег
4. Демонолог
Фантастика:
боевая фантастика
юмористическая фантастика
аниме
5.00
рейтинг книги
Идеальный мир для Демонолога 4

Офицер империи

Земляной Андрей Борисович
2. Страж [Земляной]
Фантастика:
боевая фантастика
попаданцы
альтернативная история
6.50
рейтинг книги
Офицер империи

Вперед в прошлое 3

Ратманов Денис
3. Вперёд в прошлое
Фантастика:
попаданцы
альтернативная история
5.00
рейтинг книги
Вперед в прошлое 3

Варрэн-Лин: Искра Стаи

Ариманта Юна
3. Варрэн-Лин
Любовные романы:
любовно-фантастические романы
5.00
рейтинг книги
Варрэн-Лин: Искра Стаи

Наследник

Шимохин Дмитрий
1. Старицкий
Приключения:
исторические приключения
5.00
рейтинг книги
Наследник

Неправильный солдат Забабашкин

Арх Максим
1. Неправильный солдат Забабашкин
Фантастика:
попаданцы
альтернативная история
5.62
рейтинг книги
Неправильный солдат Забабашкин

Мастер Разума IV

Кронос Александр
4. Мастер Разума
Фантастика:
боевая фантастика
попаданцы
аниме
5.00
рейтинг книги
Мастер Разума IV

Золотой ворон

Сакавич Нора
5. Все ради игры
Фантастика:
зарубежная фантастика
5.00
рейтинг книги
Золотой ворон

Барон переписывает правила

Ренгач Евгений
10. Закон сильного
Фантастика:
попаданцы
аниме
фэнтези
5.00
рейтинг книги
Барон переписывает правила

Первый среди равных. Книга IX

Бор Жорж
9. Первый среди Равных
Фантастика:
попаданцы
аниме
фэнтези
5.00
рейтинг книги
Первый среди равных. Книга IX