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Nebenan sind einige Krieger zu Hause. Neugierig fragen sie, wer dieses M"adchen ist, und es dauert nicht lange, bis jeder um meine Schwester buhlt. Auch sie scheint von ihnen fasziniert zu sein. Ich warne sie mit guten Ratschl"agen und erz"ahle von meiner Misere mit Lketinga. Sie kann sich das nicht so recht vorstel en und ist entt"auscht, dass er nicht da ist.

Sie will zur"uck ins Hotel, weil es Abendessen gibt. Ich fahre sie mit dem Wagen hin, und einige Krieger nutzen ebenfal s die Fahrgelegenheit. Vor dem Hotel lade ich alle aus und verabrede mich mit Sabine f"ur morgen abend an der Bar. W"ahrend ich losfahre, unterh"alt sie sich noch mit den Massai. Ich gehe zu Priscil a, um mit ihr zu essen. Jetzt, wo Lketinga nicht da ist, wechseln wir uns mit dem Kochen ab. Sabine erscheint am n"achsten Nachmittag "uberraschend mit Edy im Gesch"aft. Sie haben sich gestern in der Bush-Baby-Disco kennengelernt. Sie ist erst achtzehn und will das Nachtleben geniessen. Mir schwant nichts Gutes beim Anblick der beiden, obwohl ich Edy gut leiden kann. Die meiste Zeit h"angen sie am Pool herum, der zur Anlage geh"ort.

Ich arbeite im Shop und sehe meine Schwester selten, sie ist mit Edy viel unterwegs. Ab und zu treffe ich sie in unserem Vil age zum Chai. Nat"urlich will sie mit mir in die Disco, doch wegen Napirai geht das nicht. Ausserdem g"abe es grosse Probleme, wenn Lketinga wieder erscheint. Meine Schwester kann mich nicht verstehen, weil ich immer ein so selbst"andiger Mensch war. Aber sie hat ja meinen Mann noch nicht kennengelernt.

Bittere Entt"auschung

Acht Tage sp"ater ist es soweit. William und ich sind im Laden. Es ist dr"uckend heiss, und deshalb ist nicht viel los. Dennoch k"onnen wir zufrieden sein mit unserem Umsatz, von dem Sophia im Moment nur tr"aumen kann. Ich sitze auf der Eingangsstufe zum Shop, und Napirai trinkt trotz ihrer dreizehn Monate zufrieden an meiner Brust, als pl"otzlich ein grosser Mann hinter dem Inderladen hervortritt und auf uns zukommt.

Ein paar Sekunden brauche ich, bevor ich Lketinga erkenne. Ich warte auf ein freudiges Gef"uhl in mir, aber ich bleibe wie erstarrt. Sein Anblick verwirrt mich. Seine langen, roten Haare hat er kurz geschoren, einiges vom Kopfschmuck fehlt. Dies k"onnte ich noch akzeptieren, doch seine Kleidung sieht l"acherlich aus. Er tr"agt ein altmodisches Hemd und dunkelrote Jeans, die viel zu eng und zu kurz sind. Seine F"usse stecken in billigen Plastikhalbschuhen, und sein sonst schwebender Gang wirkt h"olzern und steif. „Corinne, why you not tel me hello? You are not happy I’m here?“

Erst jetzt wird mir bewusst, wie ich ihn angestarrt haben muss. Um Fassung zu gewinnen, nehme ich Napirai und zeige ihr den Papa. Freudig nimmt er sie entgegen. Auch sie scheint verunsichert zu sein, denn sie will sofort runter und zu mir zur"uck.

Er betritt den Shop und untersucht alles. Bei den neuen Massai-G"urteln wil er wissen, von wem ich sie habe. „Von Priscilla“, ist meine Antwort. Er r"aumt sie weg und will sie ihr sp"ater zur"uckgeben, von ihr will er nichts in Kommission verkaufen.

Mein "Arger w"achst und augenblicklich bekomme ich Magenkr"ampfe. Corinne, where is your sister?“ „I don't know. Maybe in the hotel“, antworte ich kurz. Er verlangt den Autoschl"ussel und wil sie besuchen, obwohl er nicht einmal weiss, wie sie aussieht.

Eine Stunde sp"ater ist er zur"uck, er hat sie nat"urlich nicht gefunden. Statt dessen hat er in Ukunda Miraa gekauft. Er setzt sich vor den Eingang und beginnt zu kauen.

Nach kurzer Zeit liegen "uberall Bl"atter und abgenagte Stengel herum. Ich schlage ihm vor, woanders sein Kraut zu essen, was er so interpretiert, dass ich ihn loswerden wil. Wil iam fragt er gr"undlich aus.

Von zu Hause und James erfahre ich wenig. Er hat nur die Beschneidung abgewartet und das Fest fr"uhzeitig verlassen. Vorsichtig frage ich nach, wo seine Kangas sind und warum er seine Haare abgeschnitten hat. Die Kangas sind in der Tasche, ebenso seine Haarpracht. Er geh"ore jetzt nicht mehr zu den Kriegern und brauche deshalb keine Kangas mehr.

Ich gebe zu bedenken, dass die meisten Massai in Mombasa noch ihre traditionelle Kleidung, ihren Schmuck und lange Haare tragen und dies f"ur unser Gesch"aft auch besser sei, woraus er schliesst, dass mir al e anderen besser gefallen. Dabei w"unsche ich mir nur, dass er wenigstens Hemd und Jeans wieder gegen die Kangas tauscht, da diese einfache Kleidung ihm viel besser steht. Aber ich gebe es vorl"aufig auf.

Als wir nach Hause kommen, sitzt Sabine mit Edy bei den anderen Kriegern nebenan vor der H"utte. Ich stelle sie meinem Mann vor. Freudig begr"usst er sie.

Sabine schaut etwas "uberrascht zu mir. Nat"urlich wundert sie sich ebenfalls "uber seine Aufmachung. Lketinga hingegen hat sich wohl noch keine Gedanken gemacht, warum Sabine hier sitzt.

Eine halbe Stunde sp"ater m"ochte sie zur"uck zum Hotel wegen des Abendessens.

Es ist f"ur mich die einzige Gelegenheit, mit ihr ein paar Worte zu wechseln, und so schlage ich Lketinga vor, dass ich sie schnel zum Hotel fahre, w"ahrend er zehn Minuten Napirai h"utet. Das kommt f"ur ihn jedoch nicht in Frage, er will sie zum Hotel fahren. Meine Schwester starrt mich erschrocken an, und gibt mir in Schweizerdeutsch zu verstehen, dass sie auf keinen Fal in den Wagen steigt, wenn er f"ahrt. Sie kenne ihn "uberhaupt nicht, und er sehe, nicht aus, als beherrsche er ein Fahrzeug. Ich weiss nicht, was ich machen soll und teile ihr dies mit. Zu Lketinga gewandt erwidert sie: „Thank you, but it's better I walk with Edy to the hotel.“

F"ur einen Moment halte ich die Luft an und "uberlege, was passiert. Lketinga lacht und erwidert: „Why you go with him? You are sister from Corinne. So you are like my sister.“

Als al es nichts n"utzt, will er sich mit ihr f"ur den Abend in der Bush-Baby-Bar verabreden, er k"onne nicht verantworten, dass sie al ein dorthin geht. Sabine, nun schon, etwas "argerlich, erwidert: „No problem, I go with Edy and you stay with Corinne or come together with her.“

Ich sehe ihm an, dass er jetzt merkt, was hier los ist. Sabine ergreift die Gelegenheit und verschwindet mit Edy. Krampfhaft besch"aftige ich mich mit Napirai.

Lange Zeit sagt er keinen Ton und kaut intensiv Miraa. Dann wil er wissen, was ich jeden Abend gemacht habe. Ich erw"ahne die Besuche bei Priscilla, die ja nur dreissig Meter entfernt von uns wohnt. Sonst sei ich immer fr"uh ins Bett gegangen. Wer dann bei mir gelegen sei, will er weiter wissen. Mir ist klar, worauf er hinauswil, und ich antworte etwas sch"arfer: „Only Napirai!“

Er lacht und kaut weiter.

Ich gehe ins Bett und hoffe, dass er noch lange draussen bleibt, weil ich absolut keine Lust versp"ure, mich von ihm ber"uhren zu lassen. Erst jetzt wird mir richtig bewusst, wie abgestumpft meine Gef"uhle diesem Mann gegen"uber sind. Nach den zweieinhalb Wochen, in denen ich ungebunden leben konnte, f"allt mir nun das Zusammenleben unter diesem Druck besonders schwer.

Nach einiger Zeit kommt er ebenfalls zu Bett. Ich stelle mich schlafend und liege mit Napirai ganz an der Wand. Er spricht mich an, und ich reagiere nicht. Als er den Versuch macht, mit mir zu schlafen, was unter anderen Umst"anden normal w"are nach dieser Zeit der Trennung, wird mir fast schlecht vor Angst. Ich kann und will einfach nicht. Zu gross ist die erneute Entt"auschung. Ich schiebe ihn weg und sage:

„Maybe tomorrow.“ „Corinne, you are my wife, now I have not seen you for such a long time. I want love from you! Maybe you got enough love from other men!“ „No, I have not got love, I don't want love!“

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