Книга Вечной Премудрости
Шрифт:
Or(ati)o. Fragilitatem n(ost)ram, q(uesumu)s d(omi)ne, p(ro)picius respice (et) sapore(m) nobis eterne sapi(enci)e benignus infunde, ut ei(us) dulcedi(n)e melliflua p(re)gustata o(mn)ia t(er)rena valeam(us) despicere (et) tibi, su(m)mo bono, arde(n)ti desiderio iugiter adherere. Per.
Eterna sapi(enci)a b(e)n(e)dicat (et) custodiat corda (et) corp(or)a n(ost)ra. Am(en).
Ms. a IV 6 der Stiftsbibliothek, St. Peter Stift, Salzburg
Маленький изящный молитвенник в кожаном переплете, выполненном в позднеготическом стиле и украшенном бронзовыми розетками. Пергамент. Крупный шрифт, ясный почерк. Баварско-австрийский диалект. Манускрипт создан в 1406 г. Юргеном
«Сто созерцаний»
[78r] Ein gute manung von unsers herren leyden:
(без нумерации отдельных созерцаний; там, где начало фразы в манускрипте выделено красным, т. е. в случае «красной строки», здесь начало новой строфы)
Eya, ewige weyheit, mein hercz ermant dich, als du nach dem jungsten [78v] nachtmal auf dem perg vor angsten deines czartten herczen ward hin-fliezen von dem pluten,
und als du ward veintleich geuangen, strengleich gepunden, und ellent-ticleich gefurt,
herr als du wurd inder nacht mit hertten straychen mit verspotten und mit verpinden deine schone augen
lesterleich gehandelt wurd, friv fur Caypham versprochen in den tod fur schuldig ergebn,
von dem czartten muter mit gruntlosem herczenlaid an gesehen, du ward fur pylatum schemleich gestellet, velschleich geruget, totleich verdampt,
du, ewige weishait, du wurd vor Herodi in weizzen chlai[79r]dern tor-leich verspott,
dein schoner leib ward so gar laydicleich von den ungeczogen gayselslegen zerfurt und czermuscht,
dein czarttes haubt mit spiczigen dorn durch stochen, davon dein mynnicleiches antlucz mit plut was verrunnen, du wurd also vertailt ellendicleich und schemleich mit deinem chreucz awz in den tod gefurt.
Ach mein ewige zuuersiecht des seyssten gemonet, das du mir vaterlich zuhilff chomst in alln meinen noten.
Enpint mich von alln meinen sweren panden, behutt mich vor haymleichen sunden,
und von offenseichen schanden, beschirm mich vor der veinden fal-schen raten,
und vor [79v] ursach aller sunden, gib mir deines leidens,
und deiner czartten muter leidens ein herczenleichs enphinden.
Herr richt ab mir an mein’ jungsten hinvart erpermcleich,
lere mich werleich,
und dir dienen weisleich, all mein gepreste werden in dein wunden ver-hailet, mein beschaidenhait in die sere deines haubttes vor aller anuech-tung gesterkcht und geczirt und alles dein leidn nach meinem vermugen an mir ervollet.
Mynnicleicher herr,
als an den hochsten ast des chreuczes dein chlare augen erloschen, und wurden verchert, dein gotleiche oren wurden spottes und lasters erfult,
dein edels riechen verwandelt mit posem gesmache,
[80r] dein suzzer mund mit pitterm trankch, dein czartt’ ruk mit hertten slegen.
Also beger ich, das du heiut mein augen behutest vor verlassem ge-siecht,
mein oren vor uppigem gehoren.
Herre, benym mir das sinekchen leipleicher ding, und mach mir wollustig alle czeitleich dinch, und wend mir czarthait meins aigen liebs.
Zartter herr, als dein gotleichs haubt was von sere und ungemach ge-naigt,
dein gemayte chel vil ungeczogenleich gestraicht, dein raines antlucz mit spaichel und plut gar verrunnen, dein lawttre varb erplichen, alle dein schone gestalt erplichen:
Also gib mir, mein herr, leipleichn ungemach mynnen [80v] und all mein rw in dir suche, fremdes ubel willichleich versmehen, begern mein begird erleschen,
und allen meinen gelust ertoten.
Mynnicheich’ herr, als dein rechte hant ward durchnagelt, dein tenke hant durchslagen, dein rechter arm erspannen, und dein tenk’ avin (adm?) sere czerdenet, dein recht’ fuezz durch grabn, und dein tenker grewleich durch hawen, du hiengst in ungewalt und in grosser mud dein’ gotleichen pein, alle dein czarten gelider wurden sere gephrenget an dem engen notstal des chreuczes,
dein leib was von dem hitzigen plut an maniger stat berunnen,
Ach, mynnicleicher herr, also beger ich,
das ich [81r] in lieb und in laid unbewegleich zu dir werd genagelt, alles mein vermugen leibs und der sele an dein chreucz erspannt, mein vernunft und mein begird zu dir gehefftet.
Gib mir unmutichait leipleicher frewdn zu volpringen,
Snelhait dein lob dein ere ze suchen.
Ich beger, das chain gelid sey an meinen leib,
es hab deins todes ein besunderleichs tragen und deins leidens geleich-ait.
Zartt’ herr, dein pluender leib hett an den chreucz ein dorren, und ein durren dein mdder czartt’ ruk an dem hohen creucz ein herttes laynen,
dein swerer leib ein nider seygen, aller dein leib was durch wundet und durch seret, herr [81v],
und das alles trug dein hercz mynnicleich.
Herr, dein dorren sey mir ein ewiges wider grunen, dein herttes laynen ein gaistleiches ruen, dein nider seygen ein chrefftiges aufhaltten.
All dein sere muzz mein sere senfften,
und dein mynnicleichs hercz
das mein inprunstleich enczunden.
Mynnicleicher herr, in der totleichen not ward dein gespott mit spehen wortten, mit spotleicher geperd,
und wurd gar vernichtet in irem herczen;
du stunst, h’r (herr), vesticleich,
und pat deinen lieben vater uber sey mynnicleich;
du unschuldiges lampel wurd zu dem schuldigen geleicht,
von dem tenken verdumpt (verdimpt?),
von dem rechten [82r] an gerufft;
du vergeb im alle sein schuld,