Книга Вечной Премудрости
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und tat im auf das hymelisch paradeis.
Nu lere mich, milter herr, dein (dem?) spehe wort, als spotleichs geperd und alles vernichten vesticleich durch dich leiden,
und all mein widersach mynnicleich gegen dir entschuldigen. mynne, aller frewden ungeordentew trew.
Emplozz mich von aller unledikhait, gib mir vestichait gegen alien posen gaistten,
und senftmutichait gegen allen ungestumen menschen.
Milter herre, gib mir deinen pittern tod in den grunt meins herczen in mein gepett und niezzung der werch.
Aber, czartt’ milter herr, ich em[83“]philch mich hewt in die staten trew
und hutt dein’ czartten raynen muter und deins lieben junger. Amen.
Von unser’ frawen ein schone ermanung:
Eya czartte rayne muter [399] ,
ich erman dich des gruntlosen herczen laides, das du enphiengd an dem ersten anplikch, da du dein liebes chint sacht auf erhangen in sterbender not sten,
und mochst im aber nicht zu hilff chomen, du hest deines chindes tod ein permleiches ansehen, du chlagest in vil iemercleich, und er trostat dich vil gutleich,
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BdEW 318, 24–319, 20.
ward durch wunttes hercz, darczu chlagleiche wort, erwaikchend h. (herr?) die hertten herczen,
dein muterleich hend und arm hetten ein ellendes aufpieten, aber dein [83v] chrankcher leib hett ein chraftloses niderseygen, dein czartt’ mund seins abgerunnen pluts ein mynnicleichs chussen. Eya nu ein muter aller genaden, behut mich muterleich in allem mei-nen leben,
bewer mich genedicleich an meinen tod.
Awe, czartte fraw, siech, das ist die stund, umb dew ich beger all mein tag dein dien’ (diener) zu sein,
das ist die grewleich stund, ab der hercz und sele erschrikcht; dann so ist awzruffen und piten,
so waizz ich dann arm’ (armer?) mensch nicht zu wem ich cheren sol. Eya darumb, du gruntloser abgrunt der gotleichen parmherczichait, so vall ich dir zu fuzzen mit ynnicleichem seyfften meins herczen, das ich dann wirdig werd deiner [841] froleichen gegenvurtichait.
Wie mag der verczagen, oder wie mag dem ichs geschaden, den du, reyne muter, wild behuten?
Ach aynig’ (aynige) trost, behut mich dann vor des posen gaistes iamer-chleichem amplikch,
pis mir geholffen und behut mich vor den veintleichen henden.
Mein ellendes seyfften werd von dir getrost,
mein totleichs chraftloses hercz werd von deinen augen deiner parmung gutleich an gesehen,
dein milt hend werden mir dann gepoten,
mein ellende sele werd von dir enphangen,
und mit deinem rosenvarben antlucz fur den ruchter gefurt,
und in ewiger selichait bestatigt.
O du gemyntes wolgevallen des hymelischen vaters, [84v] wie du an der stund an dem chrewcz
zu allen awzern smerczen des pittern todes auch von muen genczl’ wirt von aller suzzichait ungetrost (und getrost?) gelassen!
Du hest zu deinen vater ein ellendes ruffen deins willen mit dem seinen ein gancz verainen;
Herr, dich durstet von recht’ durr leipleich, dich durst von recht’ mynn gaistleich, du wurd pitterleich getrenkcht, und da es alles volpracht ward, da sprecht du:
Consumatum est.
Du wurd deinen gemyntten vater gehorsam uncz in den tod, du emphalchst deinen gaist in sein vaterleich hend, da verschied dein ellende sele von deinem gotleichen leichnam.
Ach mynnicleich’ [85r]
herr, in der mynne beger ich, das du mir mynnicleichen pey seist, das du deine vaterleiche oren zu meinen ruffen alleczeit auf fliezest, und mir mit dir ainen veraintten willen in allen dingen gebst.
Herr, erlesch in mir allen durst leipleich’ ding, mach mich durstig nach geistleichen dingen.
Zartter herr, dein pitters trankch muss all mein wider werttichait in suzzichait vercheren.
Gib mir, das ich in rechten synnen und guten werchen stat sey an mein end
und nymmer awz dein’ gehorsam tret.
Ewige weishait, meinen gaist emphilch ich dir in dein hend, das mein sele an irem jungsten hin schaiden werd in dein [85v] hend enphangen.
Herr, gib mir ein leben, das dir gevellig sey;
herr, dein pitter’ tod zerstozz meine chlaynen werch,
das an der stund schuld und puezz gancz und gar ab gelayt sey.
Ach herr, gedenkch, wie das scharff sper durch dein gotleiche seytten ward gestochen, wie das rosenvarb plut und wasser darawz ran; awe, herr, wie sawr du mich erarnet hast.
Mynnicleich’ herr, dein tieff wunden behuten mich vor allen meinen veinden,
dein lebentigs wasser wn (rein?) allen meinen sunden,
dein rosenvarbes plut zier mich mit allen tugenden und gnaden.
Zartt’ herr, dein sawrs erarnen pint dich zu mir, dein froleichs erlosen [86r] verain mich ewicleich mit dir.
Ach awzerweltl trost aller sunder, suzze chunigum, pis heut ermant,
da du under dem chreucz stund
und dein chint was verschaiden:
wie hest du so maniges aufsehen,
wie muterleich sein arm von dir wurden enphangen
und sein fuezz wunden
und sein totleiches antlucz von dir ward gechusset; wie manig tot wunden dein hercz da enphieng, wie manig gruntloses seyfften du da hest, wie manigen ellenden czaher du da rerast.
Deine wort waren so chlagleich,
Aber dein hercz was von allen menschen untrostleich.
Eya rayne fraw, des seist du heut ermant, das du seist meins lebens ein state huterinn [86v] und ein trewe weyserin;