Lauert
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Es gab eine peinliche Pause.
Dann sagte Crivaro: „Naja, ich dachte, dass ich dich wissen lasse, dass ich in K"urze nach Tennessee fliege. Es gab dort ein paar Morde, einen in Kentucky und einen in Tennessee, und es sieht danach aus, als k"onnten sie das Werk eines Serienm"orders sein. Lehl hat mir den Auftrag gegeben.“
Rileys Neugierde stieg an. Sie fand es komisch, dass Crivaro diese Begebenheit in genau diesem Moment mit ihr teilen wollte.
„Ich hoffe, es l"auft gut“, sagte sie.
„Ja, naja...“
Eine noch l"angere Pause stelle sich ein.
Dann sagte Crivaro: „Lehl sagt, dass ich mit einem Partner an diesem Fall arbeiten soll. Er hat niemanden ausser Anf"anger anzubieten und ich dachte ich rufe an und frage... Nee, es ist eine schlechte Idee, vergiss, dass ich was gesagt habe.“
Riley sp"urte ein aufgeregtes Kribbeln.
„Wollen Sie, dass ich mitkomme?“, fragte sie.
„Nein, ich h"atte nicht anrufen sollen, tut mir leid. Ich bin sicher, das ist das letzte, was du gerade tun m"ochtest. Du musst dich ausruhen, Zeit mit deinem Verlobten verbringen, den Kopf freibekommen. Du musst auch ein paar Therapiesitzungen machen, bevor du wieder an die Arbeit gehst. Du weisst, dass du fr"uher oder sp"ater diese psychologische Evaluation machen musst.“
Aber nicht jetzt sofort, dachte Riley. Nicht, wenn ich bereits irgendwo anders an einem anderen Fall arbeite.
Es platze ihr heraus: „Ich mach’s.“
Sie h"orte Crivaro seufzen.
“Riley, ich bin mir da nicht sicher.“
Riley sagte: „Tja, ich bin mir sicher. Mit wem k"onnten Sie sonst noch arbeiten? Sie brauchen jemand harten, jemanden der Sie kennt. Andernfalls w"urden Sie nur einen armen Anf"anger terrorisieren.“
Crivaro kicherte und sagte: „Ja, das ist so ziemlich, was ich Lehl gesagt habe. Jedenfalls k"ummert er sich gerade um einen Flug nach Tennessee. Soll ich nach DC fahren und dich abholen?“
„Nein, das m"ussen Sie nicht“, sagte Riley. „Mit dem Zug geht es schneller. Ich kenne den Fahrplan auswendig, es gibt einen Zug, der bald kommt. Wenn Sie mich am Quantico Bahnhof abholen, k"onnen wir direkt zur Landebahn fahren.“
Riley sagte ihm die Ankunftszeit und Crivaro antwortete: „Na gut.“
Er z"ogerte und stammelte: „Und, "ahm...“
Riley sp"urte, dass er mit sich rang, um die richtigen Worte zu finden.
Schliesslich sagte er einfach: „Danke.“
Riley wollte schon beinahe sagen: „Nein, danke Ihnen.“
Stattdessen sagte sie: „Ich bin bald da.“
Sie beendete den Anruf und starrte auf ihr Handy als sie sich auf die Couch setzte. Sie war "uberrascht, dass sie soeben diese Entscheidung getroffen hatte. Sie hatte wirklich kein bisschen "uberlegt.
Habe ich gerade einen Fehler gemacht? fragte sie sich.
Es f"uhlte sich nicht nach einem Fehler an. Eigentlich f"uhlte sie tiefe Erleichterung. Ihr Drang zur"uck an die Arbeit zu kehren verwunderte sie.
Doch was sie an dem Telefonat am meisten verwundert hatte, war Crivaros Ton gewesen. Er hatte beinahe wie ein Schuljunge geklungen, der ein M"adchen um ein Rendezvous bat.
Er will wirklich mit mir zusammenarbeiten, dachte sie.
Er will mit niemand anderem zusammenarbeiten.
Es gab ihr ein wohliges Gef"uhl, gewollt zu werden –– und vielleicht sogar gebraucht.
Doch als sie sich von der Couch erhob, um ins Schlafzimmer zu gehen und ihre Reisetasche zu holen, fiel ihr etwas ein.
Ryan.
Sie musste ihn anrufen, und ihn informieren. Und sie bezweifelte, dass er es gelassen nehmen w"urde. Sie erinnerte sich an ihr Gespr"ach gestern Abend und wie er ihr Druck gemacht hatte die Verhaltensanalyseeinheit zu verlassen, und daran, was sie darauf geantwortet hatte.
„Ryan, m"ussen wir das wirklich jetzt besprechen?“
Nat"urlich hatten sie es bisher nicht geschafft, dar"uber zu reden. Sie hatten einfach keine Zeit daf"ur gehabt. Doch nun "ubernahm Riley trotzdem einen neuen Fall.
Sie nahm den H"orer des Festnetztelefons in die Hand und w"ahlte nerv"os Ryans Nummer. Er klang fr"ohlich, als er sich am anderen Ende meldete.
„Hallo S"usse, ich freue mich, dass du angerufen hast. Ich habe heute Abend einen Tisch in diesem Restaurant reserviert, das wir beide so m"ogen, Hugo’s Embers. Klingt das nicht grossartig? Du weisst wie schwer es ist, dort einen Tisch zu bekommen.“
Riley schluckte nerv"os.
Sie sagte: „Ja, das ist toll, Ryan, aber... das m"ussen wir auf einen anderen Abend verschieben.“
„Huch?“
Riley unterdr"uckte ein Seufzen.
„Agent Crivaro hat gerade angerufen“, sagte sie. „Er will, dass ich mit ihm an einem Fall in Tennessee arbeite. Ich mache mich jetzt auf, um noch einen Zug nach Quantico zu erwischen.“
Ein angespanntes Schweigen hing in der Leitung.
„Riley, ich kann nicht sagen, dass mir das gef"allt“, sagte Ryan. „Bist du bereit wieder zur Arbeit zu gehen? Du warst gestern ziemlich fertig. Und ausserdem...“
Es folgte erneutes Schweigen.
Dann sagte Ryan: „Riley, wir brauchen das. Einen romantischen Abend zu zweit, meine ich. Es ist schon lange her, dass wir... du weisst schon.“
Es dauerte einen Moment, bis Riley verstand, was er meinte.
Dann begriff sie: Oh mein Gott. Er spricht von Sex.
Wir lange war es her, dass sie Liebe gemacht hatten? Sie wusste es nicht und begriff, dass sie in letzter Zeit "uberhaupt nicht daran gedacht hatte. Zwischen den zwei F"allen, an denen sie diesen Monat bereits gearbeitet hatte, war sie ersch"opft gewesen. Und dazu kam noch, dass sie sich auf den bevorstehenden Mullins Prozess vorbereitete.