Немецкий с улыбкой. Учись смеяться не плача / Lerne lachen ohne zu weinen
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4. Was f"ur eine Profession treiben Sie?
5. Die Gewalt brauchen Menschen um sein Gemeingut zu bewahren.
III. Welches Wort fehlt?
1. Sein Vater war ausser sich vor Zorn und konnte die Wohnung dem Erdboden __________________.
2. Keine Katze will den Kindern in die ____________ fallen.
3. Schlecht und ____________ hatten sie "uberwintern.
4. _______ dieser Arbeit willen vergisst er seine Familie und Freunde.
5. Es ist so ______________, dass der Br"autigam seine Braut entf"uhren soll.
I.
1. Wir sind immer mit euch im Geiste.
2. Unsere Stadt wurde sch"oner als je.
3. Wenn ich mein Buch fertigschreibe, werde ich meine Arbeit sofort ver"offentlichen.
4. Er wohnte von Hause aus in Frankreich, aber nun zog er ins Belgien um.
5. Es ist halb so schlimm, dass sie entlassen wurde, weil jetzt sie auch die Aufenthaltserlaubnis verlor.
II.
1. Es ist Jubel im Lande.
2. Der Widerstand war stark.
3. Jeder hat seine eigene Unzufriedenheit.
4. Was sind Sie von Beruf?
5. Die Obrigkeit brauchen Menschen um sein Gemeingut zu bewahren.
III.
1. gleichmachen
2. Finger
3. recht
4. um
5. gehalten
Die brennende Lampe
Wenn ein j"ungerer Mann, etwa von dreiundzwanzig Jahren, an einer verlassenen Strassenecke am Boden liegt, st"ohnend, weil mit einem t"odlichen Gas ringend, das eine Fliegerbombe in der Stadt verbreitet hat; er keucht, die Augen sind aus ihren H"ohlen getreten [35] , er versp"urt einen widerw"artigen Geschmack im Munde, und in seinen Lungen sticht’s, es ist, wie wenn er unter Wasser atmen sollte —: dann wird dieser junge Mensch in einem verzweifelten Blick an den H"ausern hinauf, zum Himmel empor, fragen:
35
Augen sind aus ihren H"ohlen getreten –
Warum —?
Weil, junger Mann, zum Beispiel einmal in einem Buchladen eine sanfte gr"une Lampe gebrannt hat. Sie bestrahlte, junger Mann, lauter Kriegsb"ucher, die man dort ausgestellt hatte; sie waren vom ersten Gehilfen fein um die sanft brennende Lampe herumdrapiert worden, und die Buchhandlung hatte f"ur dieses ebenso geschmackvolle wie patriotische Schaufenster den ersten Preis bekommen [36] . Deswegen.
Weil, junger Mann, deine Eltern und deine Grosseltern auch nicht den leisesten Versuch gemacht haben, aus diesem Kriegsdreck und aus dem Nationalwahn herauszukommen. Sie hatten sich damit begn"ugt – bitte, stirb noch nicht, ich m"ochte dir das noch schnell erkl"aren, zu helfen ist dir ohnehin nicht mehr – sie hatten sich damit begn"ugt, bestenfalls einen allgemeinen, gem"assigten Protest gegen den Krieg loszulassen; niemals aber gegen den, den ihr sogenanntes Vaterland gef"uhrt hat, grade f"uhrt, f"uhren w"urde. Man hatte sie auf der Schule und in der Kirche, und, was wichtiger war, in den Kinos, auf den Universit"aten und durch die Presse national vergiftet. So vergiftet, wie du heute da liegst: hoffnungslos. Sie sahen nichts mehr. Sie glaubten ehrlich an diese stumpfsinnige Religion der Vaterl"ander, und sie wussten entweder gar nicht, wie ihr eignes Land aufr"ustete: geheim oder offen, je nach den Umst"anden [37] ; oder aber sie wussten es, und dann fanden sie es sehr sch"on. Sehr sch"on fanden sie das. Deswegen, junger Mann.
36
ersten Preis bekommen – получить первый приз
37
je nach den Umst"anden – сообразно с обстоятельствами; смотря по обстоятельствам
Was r"ochelst du da —? „Mutter?“ – Ah, nicht doch. Deine Mutter war erst Weib und dann Mutter, und weil sie Weib war, liebte sie den Krieger und den Staatsm"order und die Fahnen und die Musik und den schlanken, ranken Leutnant. Schrei nicht so laut; das ist so gewesen. Und weil sie ihn liebte, hasste sie alle die, die ihr die Freude an ihrer Freude verderben wollten. Und weil sie das liebte, und weil es keinen "offentlichen Erfolg ohne Frauen geben kann, so beeilten sich die liberalen Zeitungsleute, brave Familienv"ater, die viel zu feige waren, auch nur ihren Portier zu ohrfeigen, so beeilten sie sich, den Krieg zu lobpreisen, halb zu verteidigen, jenen den Mund und die Druckerschw"arze zu verbieten [38] , die den Krieg ein entehrendes Gemetzel nannten; und weil deine Mutter den Krieg liebte, von dem sie nur die Fahnen kann-te, so fand sich eine ganze Industrie, ihr gef"allig zu sein, und viele Buchmacher waren auch dabei. Nein, nicht die von der Rennbahn; die von der Literatur. Und Verleger verlegten das. Und Buchh"andler verkauften das.
38
j-m (D) den Mund verbieten –
Und einer hatte eben diese sanft brennende Lampe aufgebaut, sein Schaufenster war so h"ubsch dekoriert; da standen die B"ucher, die das Lob des T"otens verk"undeten, die Hymne des Mordes, die Psalmen der Gasgranaten. Deshalb, junger Mann.
Ehe du die letzte Zuckung tust, junger Mann:
Man hat ja noch niemals versucht, den Krieg ernsthaft zu bek"ampfen. Man hat ja noch niemals alle Schulen und alle Kirchen, alle Kinos und alle Zeitungen f"ur die Propaganda des Krieges gesperrt. Man weiss also gar nicht, wie eine Generation auss"ahe, die in der reinen Luft eines gesunden und kampfesfreudigen, aber kriegablehnenden Pazifismus aufgewachsen ist. Das weiss man nicht. Man kennt nur staatlich verhetzte Jugend. Du bist ihre Frucht; du bist einer von ihnen – so, wie dein fliegender M"order einer von ihnen gewesen ist.
Darf ich deinen Kopf weicher betten? Oh, du bist schon tot. Ruhe in Frieden. Es ist der einzige, den sie dir gelassen haben.
Die Bilderausstellung eines Humoristen
Wie es Sonntagsreiter gibt – so gibt es Sonntagsmaler. Deren Bilder hat der franz"osische Schriftsteller Georges Courteline sein Leben lang gesammelt. Und diese Sammlung ist ausgestellt, bei Bernheim-Jeune in Paris in der Rue du Faubourg St. Honor'e. Das ist die merkw"urdigste Bilderausstellung, die ich seit langem zu sehen bekommen habe.
Courteline, ein Franzose mit Humor, ist Jahr um Jahr [39] friedlich auf dem linken Ufer in die kleinen Antiquit"atenl"aden gegangen, hat hier herumgestochert und hat da Zeit vertr"odelt, hat Dilettanten besucht und malende Schutzleute, malende Gasarbeiter, malende Volksschullehrer – ja, sogar malende Zollbeamte. Denn er hat wirklich und wahrhaftig einige Rousseaus besessen, aber er hat sie zu fr"uh verkauft, und weil er Humor sein eigen nannte, wird er wohl nicht geweint haben. Heute sind sie viel Geld wert. That is the humour of it [40] . Jedoch, was ihm geblieben ist, das ist schon heiter genug.
39
Jahr um Jahr – год за годом
40
That is the humour of it – вот в чем соль; вот так шутка (англ.)
Die ganze Menscheng"ute dieses seltenen Mannes spricht aus der Bemerkung, mit der er jetzt in den franz"osischen Zeitungen dagegen protestiert, dass man seine Sammlung ein „Schreckenskabinett“ benenne – und das ist sie auch wirklich nicht. Er hat diese Bilder Namenloser lieb gehabt, und tats"achlich ist ja solche Pinselei nur durch einen haard"unnen Strich von manchen grossen Werken getrennt. Sehr schwer zu sagen, wo die blinde Naivit"at aufh"ort und die Kunst beginnt. Perlen h"angen da an den W"anden bei Bernheim.
Den malenden Laien reizt vor allem die Anekdote sowie das Gegenst"andliche. Diese Bilder erz"ahlen entweder eine Geschichte, oder sie bilden die Natur, den Menschen, die Tiere, die Sachen mit einem solchen Respekt ab, dass nur das mangelnde K"onnen zum Lachen reizt, nicht die Auffassung, nicht die Anschauung. Vom Auge bis zum malenden Arm war es einfach zu weit.
Eine Landschaft aus der Auvergne… ach, wenn die Natur so sch"on w"are! Wenn wir sie noch so sehen k"onnten! Eine Zwergenfamilie… das heisst: man weiss bei dieser Art Privatperspektive der Herren Sonntagsmaler nie, ob es Zwerge, Kinder oder Verzeichnete sind, die da stehen. Ganz ersten Ranges [41] : die Ermordung der Familie Kink durch Herrn M"order Troppmann.
41
ersten Ranges – на высшем уровне; первосортный