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Ersch"opft sinke ich in einen herrlichen Schlaf im neuen Bett. Von Priscil a sp"ure ich diesmal nichts, da das Bett breit genug ist. Allerdings ist kaum mehr Platz in der H"utte, und wenn Besuch kommt, sitzt nun jeder auf der Bettkante.

Die Tage vergehen wie im Fluge, und ich werde von Priscilla und Esther verw"ohnt.

Die eine kocht, die andere schleppt Wasser und w"ascht sogar meine Kleider. Wenn ich protestiere, heisst es, f"ur mich sei es zu heiss, um zu arbeiten. So verbringe ich die meiste Zeit am Strand und warte immer noch auf ein Zeichen von Lketinga. Abends besuchen uns h"aufig Massai-Krieger, wir spielen Karten oder versuchen, Geschichten zu erz"ahlen. Mit der Zeit merke ich wohl, dass der eine oder andere Interesse an mir zeigt, aber ich habe keine Lust darauf einzugehen, da f"ur mich nur der eine Mann in Frage kommt. Keiner ist nur halb so sch"on und elegant wie mein

„Halbgott“, f"ur den ich al es aufgegeben habe. Nachdem die Krieger mein Desinteresse bemerken, h"ore ich weitere Ger"uchte "uber Lketinga. Anscheinend wissen alle, dass ich immer noch auf ihn warte.

Als ich wieder einmal einem die angebotene Freundschaft, sprich Liebschaft, h"oflich, aber bestimmt abschlage, meint er nur: „Wieso wartest du auf diesen Massai, obwohl jeder weiss, dass er mit deinem Geld, das du ihm f"ur den Pass gegeben hast, nach Watamu Malindi gereist ist und mit afrikanischen Girls alles versoffen hat?“

Dann steht er auf und sagt, ich solle mir sein Angebot noch mal "uberlegen. "Argerlich fordere ich ihn auf, sich nicht mehr blicken zu lassen. Trotzdem f"uhle ich mich sehr einsam und verraten. Was ist, wenn es wirklich stimmt? Mir gehen viele Gedanken durch den Kopf, und letzten Endes weiss ich mit Gewissheit nur, dass ich das nicht glauben will. Ich k"onnte zum Inder nach Mombasa fahren, aber irgendwie bringe ich den Mut dazu nicht auf, denn eine Blamage w"are f"ur mich kaum ertr"aglich. T"aglich treffe ich am Strand auf Krieger, und die Geschichten nehmen kein Ende. Einer berichtet sogar, Lketinga sei „crazy“ und nach Hause gebracht worden. Dort habe er ein junges M"adchen geheiratet und komme nicht mehr nach Mombasa. Wenn ich Trost brauche, sei er immer f"ur mich da. Mein Gott, lassen die mich denn nie in Ruhe? Ich komme mir langsam wie ein verlorenes Reh unter L"owen vor. Jeder will mich fressen!

Abends erz"ahle ich Priscilla von den neuesten Ger"uchten und Bel"astigungen. Sie meint, das sei normal. Ich sei drei Wochen hier allein ohne Mann, und normalerweise machen diese Leute die Erfahrung, dass eine weisse Frau nie lange allein bleibt. Dann erz"ahlt mir Priscilla von zwei weissen Frauen, die schon l"anger in Kenia wohnen und nahezu jedem Massai nachlaufen. Einerseits bin ich schockiert, andererseits erstaunt zu h"oren, dass noch andere weisse Frauen hier sind und sogar Deutsch sprechen.

Diese Mitteilung weckt meine Neugier. Priscilla zeigt auf ein anderes H"auschen im Village und erkl"art: „Dies geh"ort Jutta, einer Deutschen. Sie ist irgendwo im Samburu-District und arbeitet im Moment f"ur ein Touristen-Camp, will aber in den n"achsten zwei oder drei Wochen wieder kurz hierherkommen.“ Ich bin neugierig auf diese geheimnisvol e Jutta.

W"ahrenddessen wiederholen sich die verbalen Ann"aherungsversuche, so dass ich mich wirklich nicht mehr wohl f"uhle. Eine alleinstehende Frau scheint Freiwild zu sein. Auch Priscilla kann oder will sich dagegen nicht richtig durchsetzen. Wenn ich ihr etwas erz"ahle, lacht sie manchmal kindisch, was ich nicht begreifen kann.

Meine Reise mit Priscilla

Eines Tages macht sie mir den Vorschlag, mit ihr f"ur zwei Wochen in ihr Dorf zu fahren, um ihre Mutter und ihre f"unf Kinder zu besuchen. Erstaunt frage ich: „Was, du hast f"unf Kinder, wo leben die denn?“ „Bei meiner Mutter oder manchmal auch bei meinem Bruder“, sagt sie. Sie lebe an der K"uste, um durch Schmuckverkauf Geld zu verdienen, und bringe dies zweimal im Jahr nach Hause. Ihr Mann wohne schon lange nicht mehr mit ihr zusammen. Wieder einmal staune ich "uber die afrikanischen Verh"altnisse.

Bis wir zur"uck sind, ist vielleicht Jutta hier, denke ich und wil ige ein. Durch die Reise k"onnte ich auch dem Ansturm der verschiedenen Massai entkommen! Priscilla freut sich riesig, da sie noch nie eine Weisse mit nach Hause gebracht hat.

Kurz entschlossen reisen wir am n"achsten Tag ab. Esther bleibt und versorgt das H"auschen. In Mombasa kauft Priscilla verschiedene Schuluniformen, die sie ihren Kindern mitbringen wil. Ich habe nur den kleinen Rucksack dabei, in dem sich etwas Unterw"asche, Pullover, drei T-Shirts und Jeans zum Wechseln befinden. Wir kaufen unsere Tickets und haben bis zur Busabfahrt am Abend noch viel Zeit. Deshalb gehe ich in einen Coiffeursalon und lasse mir die Haare zu afrikanischen Z"opfchen flechten. Diese Prozedur dauert fast drei Stunden und ist sehr schmerzhaft. Doch scheint es mir zum Reisen praktischer zu sein.

Lange vor der Abfahrt dr"angeln sich bereits Dutzende von Menschen um den Bus, der zuerst auf dem Dach mit allen m"oglichen Reiseutensilien beladen wird. Als wir abfahren, ist es stockfinster, und Priscilla schl"agt vor zu schlafen. Bis Nairobi seien es sicher neun Stunden, dann m"ussten wir umsteigen und noch mal fast viereinhalb Stunden bis Narok durchhalten.

W"ahrend der langen Fahrt weiss ich bald nicht mehr, wie ich sitzen soll und bin erleichtert, als wir schliesslich ankommen. Nun folgt ein langer Fussmarsch. Leicht ansteigend geht es fast zwei Stunden durch Felder, Wiesen, ja sogar Tannenw"alder.

Landschaftlich gesehen k"onnte man meinen, wir seien in der Schweiz, weit und breit nur Gr"un und keine Menschen.

Endlich sichte ich weit oben Rauch und erkenne einige verfallene Holzbaracken.

„Wir sind gleich da“, sagt Priscil a und erkl"art mir, dass sie f"ur ihren Vater noch einen Kasten Bier besorgen m"usse, dies sei das Geschenk f"ur ihn. Ich staune nicht schlecht, als sie diesen auch noch auf dem Kopf nach oben schleppt. Ich bin gespannt, wie diese Massai leben, denn Priscilla hat mir erz"ahlt, sie seien wohlhabender als die Samburus, von denen Lketinga abstammt. Oben angekommen gibt es ein grosses Hallo. Alle st"urzen herbei, begr"ussen Priscilla, bleiben dann aber abrupt stehen und schauen mich schweigend an. Priscilla scheint al en zu erz"ahlen, dass wir Freundinnen sind. Als erstes m"ussen wir in das Haus ihres Bruders, der etwas Englisch spricht. Die Behausungen sind gr"osser als unser Village-Haus und haben drei R"aume. Aber alles ist schmutzig und verrusst, weil auf Holzfeuer gekocht wird und "uberall H"uhner, junge Hunde und Katzen umherspringen. Wohin man sieht, tummeln sich Kinder jeden Alters, von denen die gr"osseren die n"achst kleineren im Tragetuch auf dem R"ucken schleppen. Die ersten Geschenke werden verteilt.

Die Menschen hier sehen nicht mehr sehr traditionel aus. Sie tragen normale Kleidung und leben ein geregeltes Bauernleben. Als die Ziegen nach Hause kommen, muss ich als Gast f"ur unser Willkommensessen eine aussuchen. Ich bringe es nicht "uber mich, ein Todesurteil zu f"al en, aber Prisc"ula belehrt mich, dass dies "ublich und mit grosser Ehre verbunden sei. Wahrscheinlich werde ich das t"aglich auch bei den folgenden Besuchen machen m"ussen. Also zeige ich auf eine weisse Ziege, die sofort eingefangen wird. Von zwei M"annern wird das arme Tier erstickt. Um das Gezappel nicht l"anger mit ansehen zu m"ussen, wende ich mich ab. Es wird bereits dunkel und k"uhl. Wir gehen ins Haus und setzen uns ans Feuer, das auf dem Lehmboden in einem der R"aume brennt.

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