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Verneinend sch"uttle ich den Kopf.

Dann geht alles recht schnel. Der Ziege wird das Fell gekonnt abgezogen. Der Kopf und die abgetrennten F"usse werden auf das Bl"atterbett geworfen. Schon folgt der n"achste Schock. Der Bauch wird vorsichtig ge"offnet, und eine schrecklich stinkende, gr"une Masse leert sich "uber dem Boden aus. Das ist der volle Magen.

Mein Appetit ist ganz und gar vergangen. Der Bruder zerteilt weiter, w"ahrend mein Massai das Feuer geduldig anbl"ast. Nach einer Stunde ist es soweit, dass man die zerst"uckelten Fleischteile auf die zu einer Art Pyramide geformten Stecken legen kann. Die Rippen am St"uck kommen zuerst darauf, weil sie weniger lange brauchen als die Hinterbeine. Der Kopf und die F"usse liegen direkt im Feuer.

Das Ganze sieht ziemlich grausig aus, doch ich weiss, dass ich mich daran gew"ohnen muss. Nach kurzer Zeit werden die Rippen vom Feuer geholt, und nach und nach wird der Rest der Ziege gegrillt. Lketinga schneidet mit seinem Buschmesser eine H"alfte der Rippen ab und streckt sie mir entgegen. Tapfer greife ich zu und knabbere an ihnen. Mit etwas Salz w"are es wahrscheinlich schmackhafter. W"ahrend ich M"uhe habe, das z"ahe Fleisch von den Knochen zu beissen, schmatzen Lketinga und sein Bruder ge"ubt und schnell. Die abgenagten Knochen fliegen nach hinten in den Busch, in dem es kurz darauf raschelt. Wer sich die Reste holt, weiss ich nicht. Aber wenn Lketinga bei mir ist, kenne ich keine Angst.

Die beiden schneiden sich nun schichtweise durch das erste Hinterbein, wobei sie es immer wieder auf das Feuer zur"ucklegen, um es weiter durchzugrillen. Der Bruder fragt mich, ob es mir schmeckt. Ich antworte: „O yes, it's very good!“

und nage weiter. Schliesslich muss ich ja auch mal etwas im Magen haben, wenn ich nicht in kurzer Zeit selber ein Knochengestell werden will. Endlich bin ich durch, und meine Z"ahne schmerzen. Lketinga greift zum Feuer und reicht mir ein ganzes Vorderbein. Fragend schaue ich ihn an: „For me?“ „Yes, this is only for you.“

Aber mein Magen ist vol. Ich mag einfach nicht mehr. Sie wollen es kaum glauben und meinen, ich sei noch keine richtige Samburu. „You take home and eat tomorrow“,

sagt Lketinga gutm"utig. Nun sitze ich nur noch da und schaue ihnen zu, wie sie Kilo um Kilo verschlingen.

Als die beiden endlich satt sind, packen sie die restlichen Ziegenteile mit al en Innereien, Kopf und F"ussen in das Fell ein, und wir marschieren zur Manyatta zur"uck.

Ich trage mein „Fr"uhst"uck“ nach Hause. Im Kral herrscht n"achtliche Stil e. Wir kriechen in unsere H"utte, und Mama erhebt sich sofort von ihrer Schlafstelle. Die M"anner geben ihr das "ubrig gebliebene Fleisch. Sehen kann ich fast nichts ausser r"otlich schimmernder Glut in der Feuerstelle.

Der Bruder verl"asst uns und bringt Fleisch zur Manyatta seiner Frau. Mama stochert in der Glut und bl"ast vorsichtig hinein, um das Feuer erneut zu entfachen.

Nat"urlich gelingt es nicht ohne Rauch, und ich huste wieder kr"aftig. Dann lodert eine Flamme, und es ist hell und gem"utlich in der H"utte. Mama macht sich "uber ein St"uck gegrilltes Fleisch her und weckt Saguna. Ich staune, wie dieses kleine M"adchen, aus dem Tiefschlaf gerissen, sich gierig das dargebotene Fleisch schnappt und mit einem Messer kleine St"ucke davon direkt neben dem Mund abschneidet.

W"ahrend die beiden essen, kocht das Wasser f"ur den Chai. Lketinga und ich trinken Tee. Mein Ziegenhinterbein h"angt "uber meinem Kopf im Deckenge"ast der H"utte. Kaum ist der einzige Topf vom Tee geleert, wirft Mama klein geschnittene Fleischst"ucke hinein und br"at sie knusprig braun. Anschliessend f"ullt sie diese in leere Kalebassen. Ich versuche zu erfahren, was sie macht. Lketinga erkl"art, dass sie so das Fleisch mehrere Tage konserviert. Mama werde al e Reste kochen, sonst k"amen morgen viele Frauen hierher, mit denen sie teilen m"usse, und wir h"atten wieder nichts. Der Ziegenkopf, der durch die Asche v"ollig schwarz ist, soll besonders gut sein, den bewahre sie f"ur morgen auf.

Das Feuer ist heruntergebrannt, und Lketinga und ich versuchen zu schlafen. Er legt seinen Kopf immer auf ein dreibeiniges, geschnitztes Holzb"ockchen von etwa zehn Zentimeter H"ohe, damit seine langen roten Haare sich nicht verzausen und nicht alles verf"arben. In Mombasa hatte er dieses Gestel nicht und band deshalb seine Haare in eine Art Kopftuch. Mir ist es ein R"atsel, wie man mit gestrecktem Kopf auf so etwas Hartem gut schlafen kann. Doch f"ur ihn scheint es kein Problem zu sein, denn er schl"aft bereits. Mir dagegen bereitet das Schlafen auch in der zweiten Nacht noch Schwierigkeiten. Es ist sehr hart am Boden, und Mama isst immer noch gen"usslich, was nicht zu "uberh"oren ist. Ab und zu schwirren l"astige Moskitos um meinen Kopf.

Das Meckern der Ziegen und ein seltsames Rauschen wecken mich am Morgen.

Ich sp"ahe durch den Eingang und sehe Mamas Rock. Zwischen ihren Beinen ergiesst sich ein rauschender Bach. Offensichtlich pinkeln die Frauen im Stehen, w"ahrend die M"anner sich f"ur diesen Zweck zwanglos niederkauern, wie ich bei Lketinga bemerkt habe. Als das Rauschen verklingt, krieche ich aus der H"utte und verrichte ebenfalls mein Pippi, indem ich mich hinter unsere Manyatta kauere. Dann schlendere ich zu den Ziegen und schaue Mama beim Melken zu. Nach dem "ublichen Chai ziehen wir wieder an den River und bringen f"unf Liter Wasser mit.

Als wir zur"uckkommen, sitzen in der Manyatta drei Frauen, die sofort die H"utte verlassen, als sie Lketinga und mich erblicken. Mama ist ver"argert, weil anscheinend schon vorher andere da waren und sie nun kein Teepulver, keinen Zucker und keinen Tropfen Wasser mehr im Hause hat. Zur Gastfreundschaft geh"ort, dass jedem Besucher Tee oder zumindest eine Tasse Wasser angeboten wird. Alle fragten sie "uber die Weisse aus. Vorher sei sie nicht interessant gewesen, jetzt sollten sie sie auch in Ruhe lassen. Ich schlage Lketinga vor, in einem der L"aden wenigstens Teepulver zu beschaffen. Bei unserer R"uckkehr hocken mehrere alte Menschen vor der Manyatta im Schatten. Dabei zeigen sie unendliche Geduld. Stundenlang hocken sie da, warten und unterhalten sich, wohlwissend, dass die Mzungu auch mal essen wird und die Gastfreundschaft es nicht erlaubt, die Alten auszuschliessen.

Lketinga will mir die Gegend zeigen, da er sich als Krieger nicht wohl f"uhlt unter so vielen verheirateten Frauen und "alteren M"annern. Wir marschieren quer durch den Busch. Lketinga nennt mir die Namen von Pflanzen und Tieren, die wir sehen. Die Gegend ist ausgetrocknet, und der Boden besteht entweder aus roter, steinharter Erde oder aus Sand. Die Erde ist zerkl"uftet, und manchmal durchqueren wir richtige Krater. Bei der Hitze versp"ure ich nach kurzer Zeit Durst. Doch Lketinga meint, je mehr Wasser ich trinke, desto durstiger w"urde ich. Er schneidet von einem Busch zwei Holzst"ucke ab, steckt sich eines in den Mund und reicht mir das andere. Das sei gut zum Z"ahneputzen und nehme gleichzeitig das Durstgef"uhl.

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