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Wir erreichen Maralal und beziehen unser Lodging. Alle drei sitzen auf dem einen Bett und ich ihnen gegen"uber. Lketinga wil nat"urlich wissen, was ich mitgebracht habe, und auch die Krieger schauen erwartungsvol. Ich "offne die Taschen und hole zuerst die Decken heraus. Beim Anblick der weichen, knallroten Decke strahlt Lketinga, ich habe es vol getroffen. Die gestreifte wil er gleich seinem Freund geben, doch da protestiere ich, weil ich sie selber in der Manyatta haben m"ochte, die kenianischen kratzen. Ich habe Lketinga ja noch drei Kanga-T"ucher gen"aht, und die kann er meinetwegen verschenken, weil die anderen so grosse Augen machen. Beim Radio-Kassettenger"at mit den Stimmen meiner Familie ist Lketinga wirklich platt, vor allem als er Eric und Jel y wiedererkennt. Seine Freude ist grenzenlos, und ich freue mich mit, weil ich so viel Staunen und ehrliche Freude "uber normale europ"aische Dinge bisher nicht erlebt habe. Mein Darling w"uhlt in der Reisetasche, um zu schauen, was noch alles kommt. Als er die Kuhglocke, das Hochzeitsgeschenk meiner Mutter, entdeckt, ist er begeistert. Nun werden auch die zwei anderen munter, und jeder sch"uttelt an der Glocke, die hier, so scheint es mir, viel lauter und sch"oner klingt. Die beiden wollen auch so eine, doch ich habe nur diese, und so gebe ich ihnen zwei kleine Ziegengl"ockchen, "uber die sie sich auch freuen. Als ich erkl"are, das sei alles, r"aumt mein Darling trotzdem weiter aus und staunt "uber meine Puddingbeutel und die Medikamente.

Jetzt endlich versuchen wir, einander zu erz"ahlen. Zu Hause sei alles gut, da der Regen gekommen sei, doch gebe es viele Moskitos. Saguna, Mamas M"adchen, sei krank und esse nichts mehr, seit ich weg bin. Ach, ich freue mich so, morgen nach Hause zu fahren.

Erstmal gehen wir al e zum Essen, nat"urlich wieder z"ahes Fleisch, Brotfladen sowie eine Art Blattspinat, und nach kurzer Zeit liegen Knochen auf dem Boden verstreut. Die Welt sieht wieder ganz anders aus als noch vor drei Tagen, hier f"uhle ich mich wohl. Sp"at abends gehen die zwei, und wir sind endlich allein im Lodging.

Durch den st"andigen Regen ist es kalt in Maralal, und das Duschen im Freien kann ich vergessen. Lketinga besorgt mir ein grosses Waschbecken mit heissem Wasser, so kann ich mich wenigstens im Zimmer waschen. Ich bin gl"ucklich, wieder so nahe bei meinem Darling zu sein. Schlafen kann ich jedoch fast nicht, das Bett ist so schmal und durchh"angend, dass ich mich erst wieder daran gew"ohnen muss.

Am fr"uhen Morgen gehen wir zuerst ins Office, ob sich schon etwas in Hinblick auf Lketingas Identit"atskarte ergeben hat. Leider nein! Weil wir die Nummer nicht angeben k"onnen, verz"ogere sich alles, meint der Beamte. Diese Nachricht entmutigt mich sehr, da ich bei meiner Einreise nur ein Visum f"ur zwei Monate erhalten habe.

Wie ich unter diesen Umst"anden in so kurzer Zeit verheiratet sein soll, ist mir schleierhaft.

Wir beschliessen, erst mal nach Hause zu fahren. Wegen der N"asse k"onnen wir die Regenwaldstrasse nicht benutzen und m"ussen den Umweg fahren. Diese Strasse hat sich schwer ver"andert. "Uberall liegen grosse Steine und "Aste, oder gr"ossere Gr"aben queren den Weg. Dennoch kommen wir gut voran. Die Halbw"uste bl"uht, und stel enweise ist sogar Gras gewachsen. Unglaublich schnell geht das hier. Ab und zu grasen Zebras friedlich, oder Straussenfamilien fliehen in grossem Tempo vor dem Motorenl"arm. Wir m"ussen einen kleineren und kurz darauf auch den gr"osseren Fluss durchqueren. Beide f"uhren Wasser, aber Gott sei Dank kommen wir mit Hilfe des Vierrads durch, ohne im Treibsand steckenzubleiben.

Wir sind noch gut eine Stunde von Barsaloi entfernt, als ich ein leises Zischen vernehme, und kurz darauf steht der Wagen schief. Ich schaue nach, ein Platten!

Zuerst m"ussen wir alles ausladen, um an das Reserverad zu gelangen, dann krieche ich unter das v"ol ig verdreckte Auto, um den Wagenheber zu platzieren. Lketinga hilft, und nach einer halben Stunde haben wir es geschafft, es geht weiter. Endlich erreichen wir die Manyattas.

Mama steht lachend vor dem H"auschen. Saguna fliegt mir in die Arme. Es ist ein herzliches Wiedersehen, und sogar der Mama dr"ucke ich einen Kuss auf die Wange.

Wir schleppen alles in die Manyatta, die dadurch fast voll ist. Mama kocht Chai, und ich gebe ihr und Saguna die selbstgen"ahten R"ocke. Alle sind gl"ucklich. Lketinga l"asst das Radio mit der Kassette laufen, was ein grosses Geschnatter in Gang setzt. Als ich Saguna die braune Puppe, die meine Mutter f"ur sie gekauft hat, "ubergebe, stehen alle M"under offen, und Saguna springt schreiend aus der H"utte. Ich verstehe die Aufregung "uberhaupt nicht. Auch die Mama schaut die Puppe nur mit Abstand an, und Lketinga fragt mich tats"achlich, ob es ein totes Kind sei. Nach der ersten Verbl"uffung muss ich loslachen: „No, this is only plastic.“

Aber der Puppe mit den Haaren und vor allem den Augen, die auf- und zuklappen, trauen sie erst nach einiger Zeit. Immer mehr staunende Kinder kommen, und erst als ein anderes M"adchen die Puppe aufheben will, springt Saguna dazwischen und dr"uckt sie an sich. Von diesem Moment an darf niemand mehr die Puppe anfassen, nicht einmal die Marna. Saguna schl"aft nur noch mit ihrem „Baby“.

Bei Sonnenuntergang fallen die M"ucken "uber uns her. Da al es feucht ist, scheinen sie sich richtig wohl zu f"uhlen. Obwohl das Feuer in der H"utte brennt, schwirren sie um unsere K"opfe. St"andig wedle ich mit der Hand vor meinem Gesicht. So kann ich nicht schlafen! Sogar durch die Socken werde ich gestochen. Meine Freude, zu Hause zu sein, ist getr"ubt. Ich schlafe in Kleidern und ziehe die neue Decke "uber mich. Doch den Kopf kann ich nicht zudecken, im Gegensatz zu den anderen. Fast hysterisch geworden schlafe ich gegen Morgen ein. In der Fr"uh bringe ich ein Auge nicht auf, so zerstochen bin ich. Ich wil mir keine Malaria einfangen. Deshalb m"ochte ich ein Moskitonetz kaufen, obwohl das in der Manyatta mit dem offenen Feuer nicht ungef"ahrlich ist.

In der Mission frage ich den Pater, ob er eventuell den Reifen flicken kann. Er hat keine Zeit, gibt mir jedoch einen Ersatzreifen und r"at mir, ein zweites Reserverad zu kaufen, denn es k"onne vorkommen, dass man zwei Pannen auf einmal hat. Bei der Gelegenheit frage ich ihn, was er gegen die Moskitos unternimmt. Er hat in seinem guten Haus keine grossen Probleme und hilft sich mit Spray. Am besten w"are es, m"oglichst schnell ein Haus zu bauen, das koste nicht viel. Der Chief k"onne uns einen Platz zuweisen, den wir in Maralal registrieren lassen m"ussten.

Der Hausbau l"asst mich nicht mehr los. Es w"are grossartig, eine richtige Blockh"utte zu haben! Beschwingt von der Idee kehre ich in die Manyatta zur"uck und erz"ahle alles Lketinga. Er ist nicht so begeistert und weiss nicht, ob er sich in einem Haus "uberhaupt wohl f"uhlt. Wir k"onnen es uns ja noch "uberlegen. Trotzdem wil ich nach Maralal, denn ohne Moskitonetz m"ochte ich keine Nacht mehr verbringen.

Innerhalb kurzer Zeit stehen wieder mehrere Menschen um den Landrover. Alle wollen nach Maralal. Einige kenne ich vom Sehen, andere sind mir v"ollig fremd.

Lketinga bestimmt die Mitfahrer. Wieder dauert es fast f"unf Stunden, bis wir am sp"aten Nachmittag ohne Pannen unser Ziel erreichen. Zuerst lassen wir den Reifen flicken, was sich als langwierige Unternehmung herausstellt. W"ahrenddessen schaue ich mir die Reifen an meinem Fahrzeug genauer an und muss feststellen, dass sie fast kein Profil mehr haben. Bei der Garage erkundige ich mich nach neuen Reifen. Es haut mich fast um, als ich die horrenden Preise vernehme.

Umgerechnet wollen sie fast 1 000 Franken f"ur vier Pneus. Das sind Preise wie in der Schweiz! Hier entspricht das drei Monatsl"ohnen. Aber ich brauche sie, wenn ich nicht st"andig steckenbleiben will.

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