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Lketinga ist verzweifelt. Er fragt mich dauernd, was los sei, doch ich weiss es auch nicht. Ich habe Angst. Der Sch"uttelfrost h"ort auf, und ich falle wie Pudding in die Kissen. Mein ganzer K"orper schmerzt. Ich bin so ersch"opft, als w"are ich Stunden um mein Leben gerannt. Jetzt sp"ure ich, wie ich heiss werde. Nach kurzer Zeit bin ich am ganzen K"orper patschnass. Meine Haare kleben am Kopf. Ich habe das Gef"uhl, ich vergl"uhe. Nun will ich kaltes Cola. Wieder st"urze ich das Getr"ank hinunter. Ich muss auf die Toilette. Lketinga bringt mich hin, und schon geht der Durchfal los. Ich bin froh, dass Lketinga bei mir ist, obwohl er v"ollig verzweifelt ist. Wieder im Bett will ich nur schlafen. Ich kann auch nicht sprechen. Vor mich hind"osend lausche ich den Stimmen der beiden, die leiser sind als das Gedudel unten an der Bar.

Ein neuer Anfall bahnt sich an. Die K"alte schleicht in meinen K"orper, und kurz darauf klappere ich schon wieder. Voller Panik halte ich mich so gut es geht am Bett fest. „Darling, help me!“

flehe ich. Lketinga legt sich mit seinem halben K"orper auf mich, und ich zittere weiter. Unser Begleiter steht daneben und meint, ich h"atte wohl Malaria und m"usse in ein Spital. In meinem Kopf dr"ohnt es: Malaria, Malaria, Malaria! Von einer Sekunde zur anderen h"ore ich auf zu zittern und schwitze aus al en Poren. Die Bettlaken sind richtig nass. Durst, Durst! Ich muss trinken. Die Lodging-Vermieterin steckt den Kopf ins Zimmer. Als sie mich sieht, h"ore ich „Mzungu, Malaria, Hospital“.

Doch ich sch"uttle den Kopf. Hier in Nairobi will ich nicht in ein Spital. Ich habe soviel Schlimmes geh"ort. Und dann Lketinga! Er ist verloren al ein in Nairobi.

Die Zimmerwirtin geht und kommt mit Malariapulver zur"uck. Ich trinke es mit Wasser und bin m"ude. Als ich wieder erwache, ist al es dunkel. Mein Kopf brummt.

Ich rufe Lketinga, doch niemand ist hier. Nach weiteren Minuten oder Stunden, ich weiss es nicht, kommt Lketinga ins Zimmer. Er war unten an der Bar. Ich rieche die Bierfahne, und schon dreht sich mein Magen von neuem. W"ahrend der Nacht l"ost ein Sch"uttelfrost den anderen ab.

Als ich am Morgen aufwache, h"ore ich die beiden diskutieren. Es geht um das Fest zu Hause. Jomo kommt ans Bett und fragt, wie es mir geht. Einfach schlecht, erwidere ich.

Ob wir denn heute nicht zur"uckfahren? F"ur mich ist das unm"oglich. Ich muss auf die Toilette. Meine Beine wackeln, ich kann kaum stehen. Ich sol te essen, geht es mir durch den Kopf.

Lketinga geht hinunter und kommt mit einem Tel er Fleischbrocken zur"uck. Als ich das Essen rieche, verkrampft sich mein Magen, der inzwischen h"ol isch schmerzt. Ich "ubergebe mich schon wieder. Ausser etwas gelber Fl"ussigkeit kommt nichts mehr, aber gerade diese Art von Brechen schmerzt gr"asslich. Durch die W"urgerei setzt auch noch der Durchfall ein. Mir ist hundeelend, und ich habe das Gef"uhl, meine letzten Stunden sind gez"ahlt.

Am Abend des zweiten Tages schlafe ich w"ahrend der Hitzewellen st"andig ein und verliere jegliches Zeitgef"uhl. Das Gedudel geht mir so auf den Geist, dass ich heule und mir die Ohren zuhalte. Jomo wird wohl alles zuviel, denn er meint, er gehe Verwandte besuchen, sei aber in drei Stunden zur"uck. Lketinga z"ahlt unser Bargeld, und mir ist, als w"urde einiges fehlen. Aber es ist mir gleichg"ultig. Mir wird langsam klar, wenn ich jetzt nichts unternehme, werde ich Nairobi, ja nicht einmal dieses schreckliche Lodging "uberleben.

Lketinga geht los, um Vitamintabletten und das einheimische Malariamittel zu holen. Die Tabletten w"urge ich hinunter. Wenn ich breche, schlucke ich sofort wieder eine. Mittlerweile ist es Mitternacht, und Jomo ist immer noch nicht zur"uck. Wir machen uns Sorgen, da Nairobi in dieser Gegend gef"ahrlich ist. Lketinga schl"aft fast nicht und k"ummert sich liebevoll um mich.

Meine Anf"alle haben durch das Mittel etwas nachgelassen, doch bin ich so schwach, dass ich nicht einmal meine Arme heben kann. Lketinga ist verzweifelt. Er wil unseren Begleiter suchen gehen, doch das ist Irrsinn in dieser Stadt, in der er sich nicht auskennt. Ich flehe ihn an, bei mir zu bleiben, sonst bin ich ganz al ein. Wir m"ussen Nairobi, sobald es geht, verlassen. Wie Bonbons verschlinge ich die Vitamintabletten. Langsam wird mein Kopf etwas klarer. Wenn ich hier nicht verrecken will, muss ich meine letzte Kraft zusammennehmen. Ich schicke meinen Darling los, mir Fr"uchte und Brot zu kaufen. Nur nichts, das nach Essen riecht! Ich zwinge mich, St"uck f"ur St"uck hinunterzuschlucken. Meine gesprungenen Lippen brennen h"ol isch beim Essen der Fr"uchte, doch muss ich Kraft sammeln, um weggehen zu k"onnen. Jomo hat uns im Stich gelassen.

Allein die Angst, Lketinga k"onnte durchdrehen, l"asst mich st"arker werden. Ich wil versuchen, mich zu waschen, damit ich mich besser f"uhle. Mein Darling bringt mich zur Dusche, und ich schaffe es mit M"uh und Not, mich zu duschen. Dann verlange ich nach drei Tagen endlich neue Bettw"asche. Bis al es frisch bezogen ist, will ich ein paar Schritte laufen. Auf der Strasse ist mir schwindlig, doch ich will es schaffen. Wir gehen vielleicht f"unfzig Meter, und mir scheint, es w"aren f"unf Kilometer. Ich muss zur"uck, denn der Gestank der Strasse l"asst meinem Magen keine Ruhe. Dennoch bin ich stolz auf meine Leistung. Ich verspreche Lketinga, dass wir morgen Nairobi verlassen werden. Als ich wieder ersch"opft im Bett liege, w"unsche ich mir, zu Hause bei meiner Mutter in der Schweiz zu sein.

Morgens bringt uns ein Taxi zur Busstation. Lketinga ist beunruhigt, weil er glaubt, wir liessen den anderen zur"uck. Aber nach zwei Tagen Wartezeit ist es wohl unser Recht abzureisen, da auch Lketingas Fest immer n"aherr"uckt. Die Fahrt nach Isiolo dauert ewig. Lketinga muss mich st"utzen, damit ich in den Kurven nicht kraftlos vom Sitz falle. In Isiolo schl"agt Lketinga vor, hier zu "ubernachten, doch ich will nach Hause. Wenigstens nach Maralal m"ochte ich, vielleicht sehe ich Jutta oder Sophia.

Ich schleppe mich zur Mission und steige ins Fahrzeug, w"ahrend sich Lketinga bei den Missionaren verabschiedet. Er will ans Steuer, aber das kann ich nicht verantworten. Wir sind in einer kleineren Stadt, und es wimmelt von Strassenkontrollen.

Ich fahre los und schaffe kaum, das Kupplungspedal durchzudr"ucken. Die ersten paar Kilometer sind noch asphaltiert, dann beginnt die Naturstrasse. Unterwegs halten wir an und nehmen drei Samburus mit, die nach Wamba wol en. Beim Fahren denke ich an nichts mehr und konzentriere mich nur auf die Strasse. Die Schlagl"ocher erkenne ich schon von weitem. Was im Fahrzeug geschieht, nehme ich nicht wahr.

Erst als jemand eine Zigarette anz"undet, verlange ich, sie sofort zu l"oschen, sonst muss ich brechen. Ich sp"ure, wie mein Magen rebelliert. Nur jetzt nicht anhalten und kotzen, das kostet zu viel Energie. Der Schweiss l"auft mir am K"orper herunter.

St"andig wische ich mir mit dem Handr"ucken "uber die Stirn, damit er mir nicht in die Augen tropft. Endlos dahinfahrend wende ich meine Augen keine Sekunde von der Strasse ab.

Es wird Abend, und Lichter tauchen auf, wir sind in Maralal. Ich kann es kaum glauben, denn ich fuhr ohne jedes Zeitgef"uhl, und parke sofort bei unserem Lodging.

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