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Wir bleiben nicht lange, da ich einiges einkaufen m"ochte, Petroleum, WC-Papier und vor allem eine Taschenlampe. Letzte Nacht blieb es mir erspart, mitten in der Nacht das Busch-WC aufsuchen zu m"ussen, aber das wird nicht so bleiben. Das WC

befindet sich ausserhalb des Dorfes. Man erreicht es "uber eine halsbrecherische H"uhnerleiter etwa zwei Meter "uber dem Boden. Dort befindet sich aus geflochtenen Palmenbl"attern eine Art H"auschen mit zwei Fussbodenbrettern und einem gr"osseren Loch in der Mitte.

Wir finden alles in einem kleinen Laden, wo anscheinend auch die Hotelangestel ten ihre Ware beziehen. Jetzt erst merke ich, wie preiswert hier al es ist. F"ur meine Verh"altnisse kostet, ausser den Taschenlampen-Batterien, der Einkauf fast nichts.

Ein paar Meter weiter befindet sich eine weitere Bruchbude, wo mit roter Farbe

„Meat“ angeschrieben ist. Lketinga zieht es dorthin. An der Decke h"angt ein riesiger Fleischerhaken und daran eine geh"autete Ziege. Lketinga schaut mich fragend an und meint: „Very fresh! You take one kilo for you and Priscilla.“

Mich sch"uttelt es beim Gedanken, dieses Fleisch essen zu m"ussen. Trotzdem wil ige ich ein. Der Verk"aufer nimmt eine Axt und schl"agt dem Tier ein Hinterbein ab, um mit zwei, drei weiteren Schl"agen unsere Portion abzutrennen. Der Rest wird wieder an den Haken geh"angt. Alles wird in Zeitungspapier gewickelt, und wir ziehen in Richtung Dorf.

Priscilla freut sich riesig "uber das Fleischgeschenk. Sie kocht uns Chai und holt bei der Nachbarin einen zweiten Kocher. Dann wird das Fleisch zerkleinert, gewaschen und in Salzwasser zwei Stunden gekocht. Inzwischen haben wir unseren Tee getrunken, den ich langsam als angenehm empfinde. Priscilla und Lketinga reden pausenlos. Nach einiger Zeit steht Lketinga auf und sagt, er gehe weg, sei aber bald wieder da. Ich versuche herauszukriegen, was er vorhat, doch er meint nur: „No problem, Corinne, I come back“,

lacht mich an und verschwindet. Ich frage Priscil a, wo er hingeht. Sie meint, so genau wisse sie es nicht, denn einen Massai k"onne man das nicht fragen, das sei seine Sache, aber sie vermute, nach Ukunda. „Um Gottes willen, was will er denn in Ukunda, von dort kommen wir ja gerade!“ sage ich etwas emp"ort. „Vielleicht wil er noch etwas essen“, erwidert Priscilla. Ich starre auf das siedende Fleisch in dem grossen Blechtopf: „F"ur wen ist dann dies hier?“ „Das ist f"ur uns Frauen“, belehrt sie mich, „Lketinga kann von diesem Fleisch nichts essen. Kein Massai-Krieger isst jemals etwas, was eine Frau angefasst oder angeschaut hat. Sie d"urfen nicht in Gegenwart von Frauen essen, nur Tee trinken ist erlaubt.“

Mir kommt die merkw"urdige Szene in Ukunda in den Sinn, und meine Frage an Priscil a, warum al e hinter der Mauer verschwunden sind, er"ubrigt sich. Lketinga darf also gar nicht mit mir essen gehen, und ich kann nie etwas f"ur ihn kochen.

Komischerweise ersch"uttert mich diese Tatsache mehr als der Verzicht auf guten Sex. Als ich mich einigermassen gefangen habe, wil ich mehr wissen. Wie das sei, wenn zwei verheiratet sind. Auch da entt"auscht mich ihre Antwort. Die Frau ist grunds"atzlich bei den Kindern und der Mann in Gesel schaft von anderen M"annern seines Standes, also Kriegern, von denen ihm mindestens einer beim Essen Gesellschaft leisten muss. Es geh"ort sich nicht, al ein eine Mahlzeit einzunehmen.

Ich bin sprachlos. Meine romantischen Phantasien vom gemeinsamen Kochen und Essen im Busch oder in der einfachen H"utte st"urzen ein. Ich kann meine Tr"anen kaum zur"uckhalten, und Priscilla schaut mich erschrocken an. Dann bricht sie in Gel"achter aus, was mich fast w"utend macht. Pl"otzlich f"uhle ich mich einsam und merke, dass auch Priscil a eine mir fremde, in einer anderen Welt lebende Person ist.

Wo bleibt nur Lketinga? Es ist Nacht geworden, und Priscilla serviert auf zwei zerbeulten Aluminiumtel ern das Fleisch. Inzwischen bin ich richtig hungrig, probiere und bin "uberrascht, wie weich es ist. Der Geschmack ist allerdings sehr eigenartig und salzig wie Sudfleisch. Wir essen schweigend mit den H"anden.

Sp"at verabschiede ich mich und ziehe mich in Priscil as ehemaliges H"auschen zur"uck. Ich bin m"ude, z"unde die Petroleumlampe an und lege mich auf das Bett.

Draussen zirpen die Gril en. Meine Gedanken kehren in die Schweiz zur"uck, zu meiner Mutter, zu meinem Gesch"aft und dem Bieler Alltag. Wie anders ist hier die Welt! Trotz al er Einfachheit scheinen die Menschen gl"ucklicher zu sein, vielleicht gerade weil sie mit weniger Aufwand leben k"onnen. Dies geht mir durch den Kopf, und sofort f"uhle ich mich wohler.

Pl"otzlich geht die Holzt"ure quietschend auf, und Lketinga steht lachend im T"urrahmen. Er muss sich b"ucken, damit er "uberhaupt eintreten kann. Er schaut sich kurz um und setzt sich zu mir auf die Bettpritsche. „Hello, how are you? You have eat meat?“

fragt er, und so wie er mich fragend und gleichzeitig f"ursorglich aushorcht, f"uhle ich mich gut und empfinde ein grosses Verlangen nach ihm. Im Schein der Petroleumlampe sieht er wunderbar aus. Sein Schmuck gl"anzt, der Oberk"orper ist nackt und nur mit den zwei Perlenschn"uren verziert. Das Wissen, dass sich unter dem H"uftrock nichts ausser Haut befindet, erregt mich sehr. Ich ergreife seine schlanke, k"uhle Hand und dr"ucke sie fest an mein Gesicht. In diesem Moment f"uhle ich mich verbunden mit diesem mir im Grunde v"ollig fremden Menschen und weiss, dass ich ihn liebe. Ich ziehe ihn an mich und sp"ure sein K"orpergewicht auf mir. Ich presse meinen Kopf seitlich an seinen und rieche den wilden Geruch seiner langen roten Haare.

Eine Ewigkeit verharren wir so, und ich merke, wie auch ihn die Erregung "uberkommt. Es trennt uns nur mein leichtes Sommerkleid, das ich jetzt ausziehe. Er dringt in mich ein, und diesmal sp"ure ich, wenn auch nur f"ur kurze Zeit, ein ganz neues Gl"ucksgef"uhl, ohne zum H"ohepunkt zu kommen. Ich f"uhle mich eins mit diesem Menschen und weiss in dieser Nacht, dass ich trotz al er Hindernisse bereits eine Gefangene seiner Welt bin.

Nachts sp"ure ich ein Ziehen in der Bauchgegend und packe meine Taschenlampe, die ich gl"ucklicherweise am Kopfende deponiert habe. Beim "Offnen der quietschenden T"ure h"oren mich vermutlich al e, denn ausser den nimmerm"uden Grillen ist es still. Ich begebe mich auf den Weg zur „H"uhnertoilette“, die letzten Stufen springe ich f"ormlich und erreiche den Ort gerade noch rechtzeitig. Da sich alles in der Hocke abspielt, zittern meine Knie. Mit letzter Kraft komme ich wieder hoch, fasse die Lampe und klettere zur"uck "uber die H"uhnerleiter zum H"auschen.

Lketinga schl"aft friedlich. Ich quetsche mich zwischen ihn und die Wand auf die Pritsche.

Als ich erwache, ist es bereits acht Uhr, und die Sonne brennt kr"aftig, so dass es im H"auschen stickig heiss ist. Nach dem "ublichen Tee und dem Waschritual will ich meine Haare waschen. Aber wie, ohne fliessendes Wasser? Wir bekommen unser Wasser in Zwanzig-Liter-Kanistern, die mir Priscilla t"aglich am nahen Ziehbrunnen auff"ullt. Ich versuche, meine Absicht Lketinga mit der H"andesprache klarzumachen.

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