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Er ist erstaunt, als er unsere Krankheit erkennt: Kr"atze. Das ist in der Schweiz eine seltene Krankheit. Es sind Milben unter der Haut, die sich bei grosser Hitze weiterbewegen, was den extremen Juckreiz verursacht. Nat"urlich wundert sich der Arzt, woher wir diese Krankheit haben. Ich erz"ahle von Afrika. Als er auch noch meine Wunden entdeckt, die sich schon bis zu einem Zentimeter ins Fleisch gefressen haben, schl"agt er mir vor, einen Aids-Test zu machen. Mir bleibt im ersten Moment die Luft weg, aber ich bin bereit. Er gibt mir mehrere Flaschen mit einer Fl"ussigkeit mit, die wir t"aglich dreimal gegen die Kr"atze auftragen m"ussen und sagt, ich solle mich wegen der Testergebnisse in drei Tagen melden. Diese Tage des Wartens sind schlimmer als al es Bisherige.

Den ersten Tag schlafe ich viel und gehe fr"uh mit Napirai zu Bett. Am zweiten Tag klingelt abends das Telefon, und ich werde vom Arzt pers"onlich verlangt. Mir dr"ohnt der Puls, als ich den H"orer, aus dem die Antwort "uber mein weiteres Schicksal kommen wird, entgegennehme. Der Arzt entschuldigt sich f"ur den sp"aten Anruf, m"ochte mir aber das Warten erleichtern und teilt mit, der Test sei negativ ausgefal en. Ich bin unf"ahig, mehr als danke! zu sagen, f"uhle mich aber wie neu geboren, und eine grosse Kraft durchstr"omt meinen K"orper. Jetzt weiss ich, dass ich auch die Folgen der Hepatitis besiegen werde. T"aglich steigere ich meinen Fettkonsum ein wenig und esse alles, was meine Mutter mir zuliebe kocht.

Die Zeit vergeht langsam, da ich mich hier doch nicht zu Hause f"uhle. Wir unternehmen viele Spazierg"ange, besuchen meine Schw"agerin Jelly und wandern mit Napirai in den ersten Schnee. Ihr gef"allt das Leben hier sehr gut, nur das st"andige An- und Ausziehen der vielen Kleider mag sie nicht.

Nach zweieinhalb Wochen ist mir klar, dass ich nicht l"anger als bis Weihnachten bleiben will. Doch der erste Flug, den ich bekommen kann, geht erst am f"unften Januar 1990. So bin ich doch fast sechs Wochen weg von daheim. Der Abschied f"allt mir schwer, weil ich nun wieder auf mich allein gestel t sein werde. Mit fast vierzig Kilo Gep"ack reise ich zur"uck. F"ur alle habe ich etwas gekauft oder gen"aht. Meine Familie hat vieles mitgegeben, und Napirais Weihnachtsgeschenke musste ich auch noch einpacken. Mein Bruder hat ein Huckepack-Gestell f"ur sie gekauft.

Wird alles gut?

Als wir in Nairobi landen, sind meine Nerven "ausserst angespannt, weil ich nicht weiss, ob Lketinga am Flughafen sein wird. Wenn nicht, bin ich mit dem Gep"ack und Napirai aufgeschmissen, die Lodgingsuche mitten in der Nacht wird schwierig werden. Wir verabschieden uns von den Stewardessen und begeben uns zur Passkontrolle. Kaum bin ich durch, entdecke ich meinen Darling, James und dessen Freund. Meine Freude ist "ubergross. Mein Mann hat sich wunderbar bemalt und seine langen Haare sch"on frisiert. Eingeh"ullt in die rote Decke steht er da. Voller Freude nimmt er uns in die Arme. Sofort fahren wir ins Lodging, das sie schon gebucht haben. Napirai hat mit den nun wieder schwarzen Gesichtern Schwierigkeiten, sie heult, und Lketinga ist besorgt, ob sie ihn "uberhaupt wiedererkennt.

Im Lodging wol en sie gleich die Geschenke sehen, doch ich packe nur die Uhren aus, da wir morgen weiter wollen und ich die Sachen geschickt verstaut habe. Die Burschen ziehen sich in ihr Zimmer zur"uck, und wir gehen ebenfal s ins Bett. In dieser Nacht schlafen wir miteinander, und es schmerzt nicht mehr. Gl"ucklich hoffe ich, dass al es gut wird.

Auf dem Heimweg wird viel erz"ahlt, und ich erfahre, dass in Barsaloi schon bald eine richtige, grosse Schule gebaut werden sol. Es kam ein Flugzeug von Nairobi mit Indern, die ein paar Tage in der Mission wohnten. Auf der anderen Seite des grossen Rivers sol die Schule entstehen. Es werden viele Arbeiter von Nairobi kommen, alles Kikuyus.

Aber noch weiss niemand, wann es losgeht. Ich erz"ahle von der Schweiz und nat"urlich von der Kr"atze, da sich mein Mann ebenfalls behandeln lassen muss, sonst steckt er uns wieder an.

Lketinga ist mit dem Wagen bis nach Nyahururu gekommen und hat ihn bei der Mission abgestel t. Ich staune "uber seinen Mut. So erreichen wir Maralal problemlos, obwohl mir die Entfernungen wieder unendlich gross vorkommen. In Barsaloi treffen wir am n"achsten Tag ein. Mama begr"usst uns gl"ucklich und dankt Enkai, dass wir gesund vom „Eisenvogel“, wie sie das Flugzeug nennt, zur"uck sind. Es ist sch"on, zu Hause zu sein.

Auch in der Mission werde ich freudig begr"usst. Auf die Frage, was es mit dieser Schule auf sich hat, best"atigt Pater Giuliano, was mir die Burschen berichteten. In der Tat beginnt in den n"achsten Tagen der Bau. Es sind schon einige Leute hier, die Baracken als Unterkunft f"ur die Arbeiter bauen. Lastwagenweise kommt das Material "uber Nanyuki-Wamba hierher. Ich bin sprachlos, dass hier ein solches Projekt verwirklicht wird. Pater Giuliano erkl"art mir, die Regierung wolle die Massai sesshaft machen. Die Lage ist nicht schlecht, weil der Fluss immer Wasser f"uhrt und gen"ugend Sand vorhanden ist, um verbunden mit Zement Steine zu machen. Wegen der modernen Mission hat sich die Regierung f"ur diesen Standort entschieden. Wir erleben herrliche Tage und spazieren immer wieder auf die andere Seite des Flusses, um das Geschehen zu verfolgen.

Meine Katze ist schon viel gr"osser geworden. Offensichtlich hat Lketinga sein Versprechen gehalten und sie gef"uttert, anscheinend nur mit Fleisch, denn sie ist wild wie ein Tiger. Nur wenn sie sich zu Napirai ins Bettchen legt, schnurrt sie wie eine zahme Hauskatze.

Nach gut zwei Wochen kommen die fremden Arbeiter. Am ersten Sonntag sind die meisten von ihnen in der Kirche anzutreffen, denn die Messe ist die einzige Abwechslung f"ur die St"adter. Die Somalis haben ihre Preise f"ur Zucker und Mais drastisch erh"oht, was zu grossen Debatten und einer Dorfversammlung mit den Alten und dem Mini-Chief f"uhrt. Auch wir sind dabei, und ich werde oft gefragt, wann endlich der Samburu-Shop wieder ge"offnet wird. Einige der Arbeiter sind anwesend und fragen, ob ich nicht bereit w"are, mit meinem Wagen Bier und Sodas zu organisieren. Sie w"urden mich gut bezahlen, da sie viel Geld verdienen, aber nichts ausgeben k"onnen. Die Somalis verkaufen als Moslems kein Bier.

Als auch abends st"andig Arbeiter bei uns aufkreuzen, "uberlege ich tats"achlich, etwas zu unternehmen, damit wieder Geld verdient wird. Mir kommt die Idee, eine Art Disco mit Kikuyu-Musik zu organisieren. Dazu k"onnten wir Fleisch grillen sowie Bier und Soda verkaufen. Ich bespreche alles mit Lketinga und dem Veterin"ar, bei dem sich mein Mann "ofter aufh"alt. Beide sind von der Idee begeistert, und der Veterin"ar meint, es sollte auch Miraa angeboten werden, da die Leute st"andig nach dem Kraut fragen. Schon ist es beschlossene Sache, dass wir den Versuch Ende des Monats starten. Ich reinige den Shop und schreibe Flugbl"atter, die wir an verschiedenen Orten aufh"angen und bei den Arbeitern abgeben.

Das Echo ist gewaltig. Bereits am ersten Tag kommen einige Leute und fragen, warum wir nicht schon am Wochenende starten. Doch das ist zu kurzfristig, da es obendrein manchmal kein Bier in Maralal gibt. Wir machen unsere "ubliche Tour und kaufen zw"olf K"asten Bier und Sodawasser. Mein Mann organisiert Miraa. Der Wagen ist randvol, und die R"uckfahrt dauert entsprechend l"anger.

Daheim stapeln wir die Waren vorne im Shop, da in unserer ehemaligen Wohnung die Tanzfl"ache sein wird. Nach kurzer Zeit stehen die ersten da und wollen Bier kaufen. Ich bleibe eisern, da wir sonst morgen nichts mehr haben. Dann kommt der Mini-Chief und verlangt von mir die Lizenz f"ur eine Disco. Nat"urlich habe ich keine und frage ihn, ob das wirklich n"otig sei. Lketinga bespricht sich mit ihm. Er will morgen, gegen Entsch"adigung nat"urlich, f"ur Ordnung sorgen. F"ur etwas Geld und Gratisbier erl"asst er die Lizenz.

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