Дневник переводчика Посольского приказа Кристофа Боуша (1654-1664). Перевод, комментарии, немецкий оригинал
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Den 26. December wurden die schwedischen zur Conferentz gefordert und, nachdem sie erstlich bey Ihro Czar. Maytt. gewesen, vor die geschikten Speise und Trank gedanket, auch wer mit ihnen zu conferiren deputiret ware, vernommen hatten, begaben sie sich nach der Conferentzstuben und setzten sich mit den Conferentzherren zu Tisch, im Nahmen Ihro Koniglichen Maytt. begehrend, dass die Pacta, mit der Konigin in Schweden Christina gestifftet, von Ihro Czar. Maytt., weilen Ihro Konigliche Maytt. selbige schon ratificiret hatten, mochten confirmiret werden, dass demnach endlich eine nahere Verbundniss gegen der Cron Polen als beyder Potentanten Feinde gestifftet wurde. Die Herren Moscoviter aber wandten viel Ursachen, die den Pacten von schwedischer Seiten zugegen gehandelt waren, vor, und konten also vor diesmahl keine Richtigkeit finden, sondern es ward die Sache suspendiert und in Deliberation zu nehmen erklahret.
Den 29. December wurden auch die H. Kayserliche, welchen es sehr verdross, dass ihnen die (13r) Schweden in der Conferentz vorgezogen waren, zur Conferentz beruffen und, nachdem sie vorgedachter Manier nach zu Ihro Czar. Maytt. in den Sahl getreten und vor die zugeschikte Speiss und Trank gedanket hatten, liess Ihro Czar. Maytt. auf voriger Weise durch den Cantzler nach ihrer Gesundheit fragen.
Endlich fing der Cantzler im Nahmen Ihro Czar. Maytt. an und sprach: Ihro Kayserlichen Maytt. Gesandten, der Grosse Herr, Czar und Grossfurst Alexei Michailowitz etc., ut supra, lasset euch sagen, ihr seyd bey Uns, grossen Herren, Uns. Czar. Maytt., zur Audientz gewesen und haben uns, grossen Herren, Uns. Czar. Maytt., unseres Bruders, des grossen Herren Ferdinandi 3., von Gottes Gnaden Romischen Kaysers, Brieff uberreichet, auch haben wir, grosser Herr, Uns. Czar. Maytt., unsers Bruders, des grossen Herren, Ihro Kayserlichen Maytt., Brieff von euch entfangen, selbigen zu verdolmetschen anbefohlen und freundlich verhoret. In seinen Brieffe aber an uns, grossen Herrn, von Uns. Czar. Maytt., schreibet unser Bruder, der grosse Herr, Ihro Kayserliche Maytt., dass zu uns, grossen Herrn, Uns. Czar. Maytt. er, euer grosser Herr, Ihro Kayserliche Maytt., euch seine Rathe in Gesandtschafft wegen (13v) unserer beyder Reichssachen abgeordnet hat, und was ihr uns, grossen Herren, Uns. Czar. Maytt. vortragen werdet, dass wir, grosser Herr, Unsr. Czar. Maytt., denen allen Glauben zustellen mochten, alss haben wir, grosser Herr, Uns[e]r[e] Czar. Maytt., wegen Verhorung selbiger Sachen mit uns zu conferiren verordnet, Unserer Czar. Maytt. Bojaren und Rathe, den nechsten Bojaren und Statthalter zu Kasan, Knias Alexey Mikititz Trubetzkoy etc.
Nach diesem begaben sie sich nach der Conferentz Stuben und setzten sich mit den Conferentzherren zu Tische. Aber Ihre Praetension war, dass mit der Cron Polen moge ein Armistitium geschlossen und das eingerissene Missverstandnusse bey Seite gesetzet und abgeschaffet werden.
Den 30. December ist der polnische Abgesandte Paul Rola, welcher von den Standen in Littauen abgesandt worden, Ihro Czar. Maytt. dero Submission und Unterthanigkeit zu offeriren, die auch mit grossem Content angenommen und ihnen ein Schutzbrieff ertheilet ward, dass all die unter Ihro Czar. Maytt. Schutz sich begeben wurden, mit alle den ihrigen verbleiben und sicher von Moskovitischen Uberfall seyn solten.
(14r) Suplement des 1655 Jahres
Die Polen sammelten noch im vergangenen Herbst viel Volker von allerhand Nation zusammen, mit denen der General des Grossfurstenthumbs Littauen Radziwil, und der Feldmarechal Gonsewskij unter Mohilow rukten und selbige Festung, dero Burger und Einwohner, die Zeit her von der kosakischen Rebellion an nimmermehr der Cron Polen treu und hold gewesen, sondern alle weg mit dero Feinden unter das Huttlein gespielet und sich endlich gar ohne einige Ursach und Zwang an die Moskoviter ergeben hatten, stark bloquierten, musten aber, nachdem sie etzliche Sturme verfehlet hatten und der gutten und vorsichtigen Praeparation, die in der Festung angestellet war, nicht gewachsen waren, auch einen starken Succurs aus Moskow vernehmend, unverrichter Sachen abmarchiren, ob sie gleich viele Leute in Sturmen, meistentheils aber von der bittern Kalte, verlohren hatten.
Im Vorjahr gingen Ihro Czar. Maytt. mit der gantzen Assistentz und einer machtigen Armee von Moskow nach Smolensk, von dannen ihren March auff Sklow nacher Littauen richtend, auff Borisow, welches die Polen wuste verlassen und den Pass unbesetzt dem arrivirenden Feinde zum Uberzuge cediret hatten. Von dannen, nachdem der Platz wohl besetzet war, rukten sie nach (14v) Minsk, welches auch nach gar wenigen Scharmutzel mit dem Okolnitzey und Generalzeugmeister Bogdan Mattwiewitz Chytrawo, der den Vortrop commandierte, von den Polen verlassen und dem Feinde quitieret ward. Nachdem auch dieser Ort besetzet, richteten Ihro Czar. Maytt. dero March ferner auff Smorgon. Von dannen marchierten sie gerade in voller Batalie mit allen ihren Armee auff die Hauptstadt in Litthauen Wilde zu. Der General Radziwill und Gonsewskij, vernehmend, dass der Feind mit einer so tapfferen Resolution arrivierte, verliessen erstlich ihr Lager Niemiez, 2 Meilen von der Wilde, und retirten sich mit den Armeen in die Stadt hinein, welche sie endlich auch nach gar wenig propter Courage dem stark anmarchirenden Feinde zum Raube liessen. Der cosakische Oberste Ivan Zlotorenkow mit seinen Cosaken wolten nicht wahrten nach den moskowitischen Armeen, die, dem Feinde annoch nicht trauend, etwas vorsichtiger einzumarchiren sich praeparirten, thaten also die Cosaken mit ihrem losen Gesinde den ersten Einfall in dieser weit beruhmten Hauptstadt, welche sie gantz wust von Leuthen, aber voll von allerhand Fulle funden. Diesen folgten etzliche Moskovitische (15r) Regimenter, Ihro Czar. Maytt. aber setzten sich mit dem Hauptlager auff die Berge vor der Stadt. Die ubrigen Polen, so von gemeinem Volk waren und in der Stadt ertappet wurden, lieffen unordentlicher Weise uber die Bruke, die auff das Wasser Willia gebauet war, und wurden liederlich von dem Feinde niedergemetzet. Es hatte zwar der General Radzivill, so alvor weggewichen war, etzliche Fahnlein neben Gestuke uber der Bruke auff den Berge gepflantzet, umb den Pass zu defendiren und die ubrigen von pol. Leuten hinuber zu helffen, aber dieser wenige Wiederstand mochte wegen der grossen Menge wenig ausrichten, weilen die gantze lithausche Armee schon gewichen war, ehe sie den Feind ansichtig worden, verliessen demnach auch diese wenige endlich den Pass und salvierten ihr Leben aufs beste sie mochten, ward also die vornehme und weitberuhmte Stadt gantz spoliiret und ausgeplundert, auch alles, was von lebendigen Seelen betroffen, niedergehauen oder gefanglich zur ewigen Sclavschafft weggefuhret. Die kostliche Gebaude in der Stadt wurden endlich in den Brand gesteket und gantz verdorben, nur das konigliche Schloss mit moskowitischer Besatzung be(15v)setzet, und, nachdem Ihro Czar. Maytt. ein wenig nach dem langwierigen March ausgeruhet hatten, richteten sie sich wieder in der Hauptarmee zum Aufbruch und marchierten selbige Strasse, daher sie kommen waren, zuruk nach Weissreussen, Generals und Gouverneurs in Litthauen, die ubrige unter dero Gewalt zu bringen und auff die occupirete Oerter und uberbliebene polnische Leuthe ein wachsames Auge zu haben, mit wohlgerichteten Armeen von commandierten Volkern verlassend. Also ward das gantze Grossfurstenthum Litthauen von den Moskowitern und Kosaken verwustet und verheeret, viele tausend Menschen unschuldiger Weise niedergemetzet und die ubrigen zur ewigen Sclavschafft weggefuhret, Kowenskij, Lida, Grodno, Nowogrodek und alle Schlosser und Festungen von den Moskowitern eingenommen und besetzet, auff Bresz, Lachowitz, Slutzk und Nieswies, die sich annoch verschlossen und dem Feinde nicht ubergaben, desgleich auch Buchow auff den Dnieper gelegen. Der General Radziwil aber, nachdem er die Hauptstadt Wilde und das gantze Grossfurstenthumb Litthauen dem Feinde verlassend, (16r) marchierte mit seinen bey sich habenden Volkern nach Szameyten und ubergab sich erstlich unter schwedischen Schutz auf gewisse Conditiones, die er mit Graff Magnus de la Gardie und Herren Bent Skutt aufgerichtet hatte. Auch den Feldmarechal Gonsewskij bracht er in schwedische Hande, welches die Armee merkend, ein jeder, der eine sichere Strass zu suchen und ihr Leben zu salviren aus waren, theils ergaben sich unter schwedischer Herrschafft, theils lieffen zum Moskoviter. Die wenigsten aber suchten die Obrigkeit des Landes, welche nirgend anzutreffen war, blieben also neutral, bis der Generalschafft des Grossfurstenthumbs Litthauen dem Palatino von der Wilde, Herren Paul Sapieha, ubergeben ward.
Der Konig in Schweden Carolus Gustavus rukte mit einer wohlmundierten Armee in Preussen und, nachdem er den Churfursten von Brandenburg unter sich gebracht hatte, ergaben sich auch an ihm der Cron Polen Volker, welche Quartianer genennet werden, streifften ihr Vaterland Polen und auch Preussen aufs argste sie mochten, und machten den Schweden freye Bahn und gutte Quartier drinnen. Die festen Stadte in Polen auch in Preussen (16v) ergaben sich ohne allen Wiederstand an den Feind als nehmlich Elbing, Thoren, Grosen Posen, Warschau, Krakau. Auch alle Senatores und Reichsrathe der Cron Polen suchten Schutz bey Ihro Koniglichen Maytt. in Schweden, welcher sie zwar gerne annahm, ihnen dennoch gar wenig oder gar nicht trauete, ward also Ihro Konigliche Maytt. in Polen Johannes Casimirus von allen seinigen verlassen und muste sich wegen Unsicherheit im Reiche, da ihm Feinde und Freunde nachstelleten, uber die Grentze nach Schlesien in sein Furstenthumb Oppeln mit einer gar geringen Assistentz nur von wenigen Hoffgesinde retiriren, gantz Polen, Preussen und Szameyten dem Schweden, Litthauen und Weissreussen dem Moskoviter, Kleinreussen, Volhynien, Podolien und die gantze Ukrain seinen rebellischen Unterthanen, den Kosaken, uberlassend. Ihro Czar. Maytt in Moskow hatten auch ihrem Auffbruch aus Litthauen ihren Bojaren und General Knias Siemion Andrewitz Awrusow mit der Neugarischen und Plescowischen Armee, die bey 30.000 Mann stark war, das ubrige zu occupiren und auf Ihro Czar. Maytt. gehorsam zu bringen lassen, welcher, nachdem er viele Platze (17r) erobert hatte, endlich unter Bresz Littauisch arrivirete und einigen Wiederstand von den Litthauern, die sich zu Sapieha, der an des Fursten Radziwils Stelle zum General worden war, geschlagen hatten, vermerkte und sich nach wenigen Scharmutzel zu weichen voranliesse. Der General Sapieha verfolgte ihn mit seinen bey sich habenden Volkern und ward endlich von ihm, als der numehro zu stehen und durch der Polen Courage desperat zu fechten gezwungen war, unter Wierchowitz aus dem Felde geschlagen, also dass viele wohlberittene tapffere Polen durch die uberflussige Courage die Wahlstatt mit ihrem Blute zieren mussen. Der moskowitische General Awrusow aber marchirte nach dieser Victorie, der polnischen wiederlichen Fortun nicht trauend, zuruk nach seiner Grantzen, nachdem er alle occupierte Platze in Litthauen mit guten Gouverneurs und starker moskowitischer Besatzung versehen und eine gute und sichere Auffsicht hinter sich verlassen hatte.
Der schwedische Generallieutenant Graff Magnus de la Gardie und der Kriegscommissarius H. Bent Skut, als sie das gantze Furstenthum Szameyten unter schwedischer Gewalt brachten und die Adelschafft mit (17v) Eide sich verpflichtet gemacht hatten, trauen hernach den Polen im gringsten nicht, sondern besetzten alle Platze mit schwedischen Officiren und Knechten, denen Herren Polen Gehor geben musten. Der General Radziwil, diesen Betrug oder Vorsichtigkeit und seiner Intention nach wiederliche Suiten merkend, da ihm nicht allein der getroffenen Contract, absolute zu commandiren, nicht gehalten, sondern auch gantzlich das Commando benommen und seine Regimenter mit schwedischen Officieren besetzet und untergesteket, seine Officier aber reformiret wurden, begab sich in Melancholie und starb endlich zu Tykotzin (als berichtet wird) eines schandlichen Todes. Der Feldmarechal Gonsewskij aber ward von den Schweden in Konigsberg gefanglich gehalten.
Die dritte moskowitische Armee aber unter Commando des Bojaren, Hoffmarschalls und Generalen Wasiley Wasilewitz Buturlin nebst den zaporowischen Cosaken streiffte die gantze Gegend in den Provintzen Podolien, Wolin, Kleinreussen und Podgurge, machten alles nieder, was ihnen vorkam, eroberten viele Stadte und Schlosser, plunderten Lublin und stekten es endlich in den Brand, nahmen viele vornehme (18r) Leuthe gefangen und fuhrten unzehliche Sclaven nach Moskow, unter welchen der Woywoditz Barclawskij Piotr Potockij, ein Kalinowskij und andere vornehmer Leute mehr waren. Der tartersche Chan stellte sich zwar, als ob er den Polen mit seiner gantzen Macht, die continue den gantzen Sommer uber in den Podolischen Feldern lavierte, Hulfe leisten wolte. Aber nachdem er sich ein wenig an den Moskoviter und Cosaken gestossen hatte, nahm er auch sein Theil, was ihm nur auf dem Lande werden mochte, und marchierte gegen den Herbst mit seiner gantzen ungetaufften Schaar zuruk in sein Land, den General Potockij mit gar geringer Macht im Felde verlassend, welcher demnach vor der Moskoviter und Cosaken Menge feste Oerter zu seiner Retirade suchen muste. Aber der grosste Schaden, den die Polen in diesem Jahr erlitten, ward ihnen meistentheils von ihren eigenen Unterthanen, die sich hauffig ohn allen Zwang zum Feinde begaben und uberlieffen, verubet, denn es in Wahrheit keine einige feindliche Seite so weit hatte bringen konnen, wenn nicht des (18v) Reiches eigene Glieder das Eingeweide ihres Vaterlandes zerrissen, dem Feinde die Bahn und Pforten des Landes geoffnet und die wenigen treuen Unterthanen verdrenget und sie den arrivirenden Feinden zum Opffer gegeben hatten. Auf der Moskoviter Seiten ergaben sich also viele lose infamierte Leuthe als nehmlich der Masalskij, Woiwoditz Breskij, welcher, nachdem er den Moskoviter geschworen, allerhand gottloses Gesinde zusammenraffte, streiffte, raubte und brandte her und wieder in Litthauen, eroberte durch moskowitischen Secours endlich Tikotzin und brachte die Standare, Sebel und Sclawe, auch andere Gezierde, so bey des gestorbenen Generals Radziwils Leiche gefunden waren, zum grossen Praesent nach Moskow. Desgleichen that auch Carol Loskij mit seinem gottlosen Anhang, Menzinskij, Rudomina, Suchtickij, der lose verzweiffelte Bube Slonskij und andere mehr, ja die Polen von occupierten und unoccupierten Oertern kahmen hauptweisse nach Moskow, verachteten ihre eigene Nation und schwuren Ihro Czar. Maytt., wieder ihr Land und Herrschafft treulich zu dienen, wurden demnach mit hohen (19r) Chargen und grossen Geschenken begaben, wordurch sie so gar verblendet wurden, dass auch gar keine einige Remedia, sie von dem Blute ihrer Bruder und Verheerung ihres unschuldigen Vaterlandes abzuhalten, tuchtig seyn mochten. Sie verubeten, dem Moskoviter zu gefallen, umb ein loses Buben Lohn viele argere Excessen, als die Tartern und Heiden zu thun pflegen, schandeten ehrliche Frauen und Jungfern, marterten und peinigten zu Tode, was ihnen nur vorkahm, und hatten kein Erbarmen auch uber diejenigen, so mit ihnen unter einem Hertzen gelegen, plagten auch ihr Vaterland und die Gegend ihrer Heymath dergestalt, dass sie endlich dadurch bey der moskowitischen Nation sich selbst verdachtig machten und druber durch Gottes gerechten Urtheil, der keine bose That ungereichen lasst, selbst verderben und mit Weib und Kind, Haab und Gutt zu Grunde gehen musten, theils, nachdem sie es bey den Moskovitern versaltzet hatten, lieffen uber zu den Polen, Weib und Kind im Elend verlassend, erhielten doch endlich des polnischen Sebels oder des moskovitischen Galgens Rache. Viele (19v) wurden in ihrem Vornehmen verrathen und mit Weib und Kinder zu Tode gemartert. Dass waren die gluklichsten, welche in moskowitischen Blokhausern und polnischen Behafft ihr gottloses Leben endeten, die treulosen Seele auspieen.
In diesem Jahre regierete annoch im moskowitischen Reiche zu Kasan, Astrachan, Nisen und vielen andern Ortern die Pest, in welcher auch viele gefangene polnische Leuthe wegsturben. Die beruhmte silberne Muntze begunte auch in diesem Reich durch den Krieg abzunehmen, und wurde unterschiedliche kupferne Muntze eingefuhret, nehmlich grosse kupfferne Thaler, die 6 Fl[orin] polnisch oder einen Rubel galten. Ander, etwas kleiner, galten halb so viel. Altiniken- und Groschenstuk wurden auch gemuntzet, und auf die teutschen Reichsthaler, die continue im Lande nur 50 Kopischen Silber galten, wurde Ihro Czar. Maytt. Marque gestempelt und den Bedienten 64 Kopechen aus dem Schatz in Bezahlung augegeben. Ander wurden in 4 Theile gehauen, und ward jegliches Theil aus dem Schatze zu 25 Copechen angegeben. Aber bey dem gemeinen Mann war alle diese Muntze sehr ungangbahr, ward auch nicht gerne vor selbigen Preiss wieder in den Schatz (20r) angenommen, sondern vor ein geringes von den Bedienten zurukgekauffet, wordurch die Verwalter Ihro Czar. Maytt. Schatz profitirlich zu seyn vermeinten, aber gewis nur ihren eigenen Beutel zu fullen und den gemeinen Mann zu unterdruken, sich bearbeiteten.
Das 1656te Jahr
Den 16. Martii ist der konigliche polnische Abgesandte Piotr Galinskij, Marschalk Orszanskij, auff der Moskow ankommen und in Hermann von Trogen, eines teutschen Kauffmanns, Hause aufm Pogani Prud einquartieret worden.
Den 25. Martii hat einer von des Abgesandten Volkern einen Moskowiter, der etwas hochgesprochen und die polnische Nation, die bey ihnen zur itzigen Zeit gar verachtet war, geschandet hatte, auff der Gassen gegen dem Quartier uber niedergesebelt, ist auch selbst den 28. Martii auf Ihro. Czar. Maytt. Befehl auff selbigem Platze, da er den Moskowiter niedergehauen, mit einem Beil enthauptet worden.