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Дневник переводчика Посольского приказа Кристофа Боуша (1654-1664). Перевод, комментарии, немецкий оригинал
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Den 14. 9ber ist der Stolnik Afonasey Niesterow und der Diak Ivan Davidow nach Wologda abgeordnet, umb allda dem engellandischen Ambassadeur Graff Scharl Howert zu empfangen, seine Pristaven zu sein und selbigen nach eingelangter Ordre nach Moskow zubegleiten.

Den 27. 9ber kommt Zeitung, dass der zaporovische Hetman Serko nebst den Kalmuken in Crimm eingefallen und die Festung Perekop eingeaschert haben.

Den 3. December des Abends kamen die mit Ihro Czaar. Maytt. Brieffen zu Ihro Koniglichen Maytt. in Polen abgeschikte Courier Kirilo Pustzin und Wasiley Mikonkin von Ihro Koniglichen Maytt. aus Polen zuruk und brachten 7 konigliche Schreiben mit sich, haben ihren Abschied diessseits des Dniepers zu Woronkowa, da Ihro Konigliche Maytt., auff dero March nach der Grantze (128v) begriffen, ihr Hauptlager gehabt, bekommen. Die Brieffe beantworteten Ihro Czaar. Maytt. uberschikte Schreiben. Wegen der Gefangenen ward zu erkennen gegeben, dass gegen denen Polen, so Ihro Czar. Maytt. erlassen hatten, auch viele Russen von Ihro Koniglichen Maytt. auf freyen Fuss gestellet und zu unterschiedenen Mahlen abgelassen waren. Mit der Commission, die Auswechselung der Gefangenen betreffend, ferner zu continuiren ware unnohtig, weilen Ihro Konigliche Maytt. inskunfftige nicht mehr eine Person gegen die andere, sondern ins Gemein alle und jede, was Condition sie seyn mochten, aus ihrem Reiche gefangene und weggefuhrte Leuthe gegen die in ihrem Reiche gefangene Russen in genere auszuwechseln wunschten, welche Auswechselung aber, damit sie ihren gebuhrlichen Fortgang und Effect erreichen konnte, bis zu dem volligen Friedensschluss muste auffgeschoben verbleiben. Der andere des Armistitii wegen, welches Ihro Czar. Maytt. bis zu Fortsetzung der kunftigen Tractaten zu machen und inmittelst beyderseits Soldatesque von Feindseeligkeiten zu enthalten, begehret hatten, ward declariret, dass solch ein Armistitium nur zum Verzug und unnohtigen Verlauff der Zeit Ursach geben wurde. Ihro Konigliche Maytt. aber, ob sie zwar gnugsahm Fug und Ursach hatten, den erlittenen Schaden, Verwustung ihres Reiches und Vergiessung vielen unschuldigen Blutes zu mainteniren (129r) und durch Gottes Hulffe zu rachen, wunschten dennoch als ein christlicher Potentat, je ehe, je lieber (die Rache Gott dem gerechten Richter hinstellend) ihrem Lande und Leuten den edlen Frieden wieder Stand zu setzen, weswegen sie dan auch damahlen, als Ihro Czar. Maytt. Grossgesandter Hoffrath Nasczokyn keine fernere Vollmacht mit dero Commissarien in Reusch-Lemberg zu tractiren gehabt, auf dessen Begehren bewilliget hatten, ihren Grosscommissarien auf der Grentze zu den Tractaten zusammenkommen zulassen, und allda gnuge denen Conditionen, so H. Nasczokyn damahlen declariret waren, einen Frieden zu behandeln und beyden Reichen und dero Unterthanen Ruhe zu schaffen. Weilen aber aus itzigen Ihro Czar. Maytt. Brieffe eine gewisse und offentliche Cunctation und Verlangerung der guten Intention eine Endschafft zu machen, in dem dass sie begehrten, dass Ihro Konigliche Maytt. wegen der Sachen erst einen Reichstag, der viel Zeit haben muste, anzusetzen und unterdessen ein Armistitium zu schlussen bewilligen mochten, gespuhret wurde, demnach konten Ihro Czar. Maytt. versichert seyn, dass dieses gar ein unnohtiger Verzug des Friedens sey, weilen gantz kein Reichstag, geschweig einiger Stillstand, bey jetziger Beschaffenheit der Sachen von Nothen, da Ihro Konigliche Maytt. und die Republique in Polen schon vorm Jahr, nemlich auff dem Reichstag (129v) zu Warschau 1662, ihren Commissarien eine sattsahme Plenipotenz und Vollmacht zur Befridigung ihrer Grantzen von russischer Seite gegeben und ertheilet hatten, welche Instruction keinen Reichstag mehr verandern und meistern konnte. Anitzo aber waren dero zu dem Friedenswerke deputierte Commissarien theils allbereit bey Ihro Koniglichen Maytt., die ubrigen wurden sich auch ohne Verzug einfinden. Mochten demnach Ihro Czaar. Maytt. auch die ihrigen (im Fall sie den Frieden treulich meinen) mit sattsahmer Plenipotentz auf die Puncta, so dem Nasczokyn zu Reusch-Lemberg schrifftlich eingelieffert waren, zu Ihro Koniglichen Maytt. abordnen, als dann wolten sie auch den ihrigen, mit ihnen zu handeln und den ewigen Frieden zu schliessen, befehlen.

Den 19. December haben Ihro Czar. Maytt. in Moskow ihre Landschafft, Hoffleuthe und Soldatesque (so ohne denen, welche mit unterschiedenen Bojaren und Generalen nach vielen Platzen auff die Grentze wieder den avancirenden Feind commandiert waren), sich annoch in Moskow befunden, unter Semienowsk zu mustern angefangen, und die Musterung wahrete continue nacheinander gantze 4 Wochen.

Den 24. Decembris kommt Post von der liefflandschen Grentze, wie dass beyderseits Commissarien, nachdem die schwedischen gantz obstinat bey ihren vorhin declarirten Puncten verblieben, unverrichter Sache (130r) voneinander ohne einigen gewissen Tractat schieden mussen, auch die schwedischen allbereit vertroken, demnach auch den russischen Befehl ertheilet ward, dass sie sich von dem Tractatort nach Moskow ungesaumt begeben solten.

Den 31. December sind die russischen Abgesandten, der Stolnik Ivan Jacoblewitz Korobin und der Diak Ivan Mikalyn, so vor anderthalb Jahren zu Ihro Rom. Kayserlichen Maytt. nach Wien durch Lieffland auff Lubek abgeordnet gewesen, zuruk nach Moskow angelanget und einen kayserlichen Brieff mit dem Titul Potentissimo auff Latein, weilen Grossmachtigster in der teutschen Sprache zu schreiben Ihro Kayserlichen Maytt. keines Weges eingehen mogen, an Ihro Czar. Maytt. mit guter Expedition mitgebracht.

Supplementum des 1663sten Jahres

Nach der Ukrain ward von russischer Seite, den Unwillen, so unter die Obersten enstanden, zu stillen und auf dieser Seite des Dniper Strohms denen Kosaken, so Ihro Czar. Maytt. treu verblieben, einen bestandigen General zu wahlen, aus Moskow Commissarien, der Okolnitzey Knias Danilo Stepanowitz Welikogagin, der Stolnik Kirilo Osipowitz Chlopow und der Diak Ivan Fomin abgeordnet mit ernstem Befehl, dass sie darnach ausseyn solten, dass Samko weder, noch Zloborezko, sondern der Ivan Bruchovieckij, so Ihro Czar. Maytt. und dem russischen Reich am treusten ware, durch Consens des gemeinen Mannes General werden mochte. Diesem zufolge, nachdem die (130v) benanten Commissarien in der Ukrain arriviert, ward unter Perejaslaw eine offentliche Versamblung beruffen, allda den per fas et ne fas der Bruchowetzkij zum General erwehlet, der nominirte General Samko aber, und der Obriste Zloborinko, und andere alte bediente Obristen und Officier, die dem Reich eine lange Zeit treulich gedienet, und sich viel besser denn dieser meritirt gemacht, und demnach einen aus ihrem Mittel zu der Generalitet zu verhelffen sich bearbeiten, und dieser Wahl gantz contrair waren, und sich derselben wiedersetzten, wurden alsobald vor Rebellen und Verrather erklahret, gegriffen und zu Nezin bis Ihro Czar. Maytt. Ordre und ferneren Befehl gefanglich eingezogen. Die Chargen wurden ihnen allen samtlich genommen, welche der neu erwehlte General Bruchowietzkij andern, die ihm favorisierten und seine Seite gehalten hatten, aufftrug und vergab. Dieser Jan Bruchowietzkij, der vor 4 Jahren von dem General Wychowskij zu den Russen ubergangen war, wuste die Russen sehr wohl zu flattiren und hatte in allen ihrer Weise nach zu leben erlernet. Zudem so hatte er sich den Ertzbischoff von Mstislaw und Orsse Mefodij zum Freunde gemacht und wuste ihm an die Hand zu gehen (welches der Samko, Zloborinko und andere, so diesen bosen Pfaffen vorhin wohl gekannt hatten, nicht thun wolten) und bekahm demnach hiedurch je langer, je bessere Gunst bey den Russen, dass er auch endlich die andern (durch Hulffe und Rath dieses losen Ertzbischoffes, der bey den Russen (131r) in grossen Gnaden war) anzugeben und offentlich zu verfolgen begunte. Dieser Mefodij, der vorhin Maxim hiess und gemeiner Pfaffe zu Nezin war, gerieth erstlich durch Promotion des Obersten Zloborinko (dessen Beichtvater er wahr) bey den Russen in Kundschafft und brachte es endlich mit seinen Practiquen soweit, dass er nicht allein vor einen hochweisen, verstandigen und gottsfurchtigen Mann ausgeruffen und zum vornehmen Praelaten der gantzen Geistligkeit in der Ukrain erwehlet, sondern ihm auch viele Geschenke und Gaben gegeben und die angrantzende Orter, auch gantze Gegend der Ukrain in geist- und weltlichen Geschafften seiner Dexteritaet und Auffrichtigkeit (die doch lauter Betrug und Schelmpossen waren) anvertrauet ward. Zum Recompence aber seiner Muhe wurde ihm die Kiovische Metropolia offeriret, welche an keinen andern ohne an ihn vergeben werden solte. Demnach er auch alsobald seinen Sitz in Kiow anstelte und bey allen Verrichtungen so listig und practikisch war, dass er auch gar vor einen heiligen Mann gehalten und bald (wenn es nur hatte moglich und ohne Verdacht seyn konnen) noch bey Lebenszeit ware canonisirt und angebethet worden. Diesem zufolge ward der Bruchowietzkij durch dieses Hulffe und Practiquen auch zum General und procedirte mit den andern nach seinem Gefallen, weilen sie von dem Ertzbischoff, welcher (wie es die Russen meinen) nicht lugen noch die Unwahrheit berichten konte, vor offentliche Rebellen gehalten wurden und musten (131v) also (wie gedacht) zu Nezin in schwerer Verhafft bleiben, biss sie endlich ihre Suppliquen heimlicher Weise zu Ihro Czar. Maytt. nach Moskow schikten und durch Abgeordnete, ihre grosse Unschuld bezeugend, solicitiren liessen, dass sie des unschuldigen Verhafftes befreyet und ihnen, weilen nunmehr eine solche Suspicion auff sie gefallen, dass sie sich inskunfftige in der Ukrain aufzuhalten nicht getrauten, zugelassen werden mochte, mit Weib und Kinder, auch alle dem ihrigen, nach Moskow zu gehen und allda die ubrige Zeit ihres Lebens in Ruhe zu vollbringen. Es ward ihnen aber in allen ihren Anbringen kein Gehor gegeben, dennoch, die Supplicanten vom Halsse los zu werden, ward declariret, dass im kurtzen sie des Verhafftes entlediget und in allem Ihro Czar. Maytt. Befehl ertheilet werden solte. Diesem zufolge bekahm der Bruchowietzkij einen Wink, dass er seines Gefallens mit ihnen verfahren und sie nach ihren kosakschen Rechten straffen oder freylassen solte. Weilen aber der Bruchowietzkij sehr fugliche Gelegenheit, an ihnen seinem eigenen Gefallen nach sein Muthlein zu kuhlen, ihm lange gewunschet hatte und die russische Wacht, welche diese Verhafftete wahrtete, abgefuhret war, befahl er, dass sie samtlich in der Stille aus Nezin genommen, an Handen und Fussen gebunden, und, nachdem sie etzliche Meilen weggebracht waren, in dem Stadtchen Romna niedergemetzet wurden. Diese tyrannische Procedur verursachte unter allen Cosaken ein (132r) grosses Auffsehen, weilen der Samko, Zloborinko und die andere 6 Obersten, so mit ihnen zugleich niedergemetzet waren, Ihro Czar. Maytt. allezeit sehr treu und auffrichtig gedienet und weder durch Waffen, noch einige Impresse, geschweige durch viele Verheissungen der Cron Polen und der andern Cosaquen, so sich der Cron Polen submittiret hatten, wie hefftig sie auch waren, von den Russen sich nicht trennen lassen, sondern alle das ihrige dem russischen Reiche ihre Treue und Standhafftigkeit kund zu machen willig auffgesetzet hatten, damit sie dessen inskunfftige mochten zu geniessen haben, itzo aber vor ihre Treue so schandtlich compensiret wurden.

Nach langer Cunctation ward im Anfang des Herbstes erstlich die littausche, hernach auch die Cronarmee von der Confoederation abgeleitet, bathen Ihro Konigliche Maytt. und die Republique umb Verzeihung und erhielten eine gar gutige Amnestie und ergaben sich also nebst gewissen Conditionen unter Ihro Konigliche Maytt. und der Generalitet gehorsam, dem Vaterlande alle mugliche Treue und pflichtschuldige Dienste wieder dessen Feinde zu leisten und die abgenommene und occupierte Orter wiederzubringen verheissend. Diesem zufolge rukte alsobald des Grossfurstenthumbs Littauen Generalwagenmeister Patz mit dem linken Flugel der littauschen Armee uber die Dnieper und eroberte das Schloss Krasna und Dohugow. Diesem folgete der Grossgeneral Sapieha mit dem rechten Flugel und setzte sich mit seinem Lager (132v) zu Mignowitz, 12 Meilen von Smolensk. Der Oberste Kmititz eroberte das Schlosschen Gelna und streiffte parteyweiss bis unter Wiasma. Patz aber, nachdem er Woiwod von Smolensk und bestalter Feldherr des Grossfurstenthumbs Litthauen worden war, setzte sich mit seinem Lager zu Prudkij, 8 Meilen von Smolensk.

Dieser unvermuhtete Anmarsch und Einfall machte denen Russen einen grossen Allarm im Lande, welcher alsobald das gantze Reich abermahl in der Eil auffboth und den Okolnitzey Knias Jurga Nikititz Boratinskij nach Smolensk, den Bojaren und Stadthalter zu Twer Knias Iwan Andrevitz Chowanskij nach Luki Wielikij und den Bojaren und Stadthalter zu Neugarden Knias Jacob Kudeniatowitz Tserkaskij nach Mosaisk, daselbst Armee zu samlen und den herannahenden Feind anzugreiffen, verordnete. Ihro Konigliche Maytt. in Polen marchirte nebst dem Grossgeneral Pototzkij mit der Cronarmee Rzysczew uber den Dnieper und, nachdem sie etzliche Schlosser auf dieser Seit des Dniepers, nehmlich Woronkowo, Gololow, Baraschpole, Ostra und andere, hatten, setzten sie sich mit ihrem Lager unter Ostra, weswegen dan der Bojar und Stadthalter zu Smolensk Piotr Wasilewitz Scheremetew nach Sewsk, allda eine Armee aufzurichten und, mit dem Okolnitzey und General Knias Gregorij Gregoriwitz Romadanowskij, auch den neulich erwehlten kosakischen General (133r) Iwan Bruchowietzkij (der sich zu Boturin gegen des Koniges Lager mit wenigen Cosaquen gesetzet hatte) conjugirt, Wiederstand zu leisten und die Grentze von der Seiten zu defendiren beordnet ward. Bey Polotzk und Wittepsk streifften die littauschen Volontiers Tzarnawskij, Diatlewitz und andere streifften bis unter Luki Weliki, plunderten und verheerten viele Gebiete. Dessgleichen verubte der Blinde Sergeant bey Pleskow herumb. Demnach ward dem General Chowanskij Ordre gegeben, in der Eil freye Leuthe zu samlen, auch die Neugardische und Pleskowische Armeen zusammenzubringen und von der Kante die Grentze zu defendiren und Wiederstand zu thun. Aber die Armeen konten in der Eil keines Weges zusammengebracht werden, theils wegen des bosen Herbstweges und unbestandigen Wetters, theils weilen die Landleuthe durch Abschaffung der kupffernen Muntze gantz verarmet und keine Mittel, sich zu mundiren und Dienst zu leisten, hatten. Aus dem Schatze aber ward ihnen nichts gegeben, demnach die polnischen Partheyen auff der Grentze viel Schaden thaten und ihres Gefallens hausierten. Der Okolnitzey und General Boratinskij, zu dem sich bey 10.000 Pferde und etzliche Regiementer zu Fuss unter Smolensk gesamlet hatten, versuchte zwar etzliche Mahl durch Parteyen sein Heil an die littauschen Volker, konte aber wenig ausrichten.

Die Baskiertzen, so sich wieder Ihro Czar. Maytt auffgelehnet, wolten sich auch noch nicht zu keiner Unterthanigkeit und Gehorsahm (ob sie gleich etzliche Mahl (133v) von den Bojaren und General Knias Feodor Wolkonskij geschlagen und in die Felder verjagt waren) verstehen, sondern thaten Abbruch und Schaden aufs beste sie konten. Zu dem so ward das Land mit allerhand Aufsatzungen, Contributionen und Uberforteilungen sehr belastiget und der gemeine Mann gantz unterdruket, dass allenthalben viel Sauffzens und Klagens war.

Zu Astracan war auch eine schwere und gefahrliche Rebellion wieder den Gouverneur und Beampte, welche den gemeinen Mann sehr unterdrukten. Weilen aber der Generalgouverneur Knias Gregorey Suntzelewitz Tzerkasskij dazumahl nicht zur Stelle, sondern mit einer Armee wegen Einfall der Baskietzen zu Felde geruket war, ward diese Rebellion (nachdem die Verwalter, so zu Astracan hinterstellig verblieben, niedergemacht, auch viel 1.000 Menschen erschlagen waren) gestellet.

Zwischen Moskow und Schweden giengen die zu Kardies geschlossene Pacten, ob sie gleich von beyden Potentaten ratificret und beeydiget waren, auch den Krebsgang, und muste abermahl auff der liefflandischen Grantze bey der Plusse eine Commission angestellet werden. Aber die Schweden trabten sehr hoch und forderten von denen Russen eine grosse Summa Geldes, konte demnach vor diesmahl dieser Tractat zu keinem Effect gelangen, sondern beyderseits Commissarien unverrichter Sachen voneinander scheiden und die Sache in dubio continuiren lassen.

(134r) An den Churfursten zu Brandenburg ward ein gar junger Oberstlieutenant, Cahrmichels genand, mit Ihro Czar. Maytt. Brieffe, den der Nasczokyn in geheimb aus der Kunst geschrieben hatte, unbekandter Weise durch Churland nach Preussen zu gehen, abgeschikt, begehrend, dass der Churfurst sich vor des Turken Einfall hutten, seine Grentzen wohl besetzen, die Polen mit den Russen zur Einigkeit leiten und in allem eine gesamte Hand halten und offt correspondiren mochte.

Der Turk thut auch in diesem Jahr einen Zug in das Romische Reiche mit einer machtigen Kriegsmacht. Weilen er aber im Romischen Reich, insonderheit in den Erblandern, gar schlechten Wiederstand antraff, fiel er in Mehren, Laussitz, Oberschlesien und Bohmen ein, streifften und raubten, brandten Fleken und Dorffer weg und nahmen viele tausend Menschen gefangen, die alle in die Sclaverey weggefuhret und umb ein leidlich Geld verkaufft wurden, also, dass das gantze Romische Reich in grossen Schreken war und von dem grausahmen Feind (welcher mit dreyen machtigen Armeen in die Erblander drang) sehr verwustet ward. Er nahm Neuhausen und andere Festungen ein, die er aber nicht besetzen mochte, stekte er in den Brand. Der Graff Sereni that ihm zwar parteyweise ziemlichen (134v) Abbruch, vermochte aber gegen ihn zu Felde sich nicht wagen, demnach der Turke dieses Jahr in den Erblandern Meister bleiben muste.

Das 1664ste Jahr

Den 2. Januarii arrivirte in der Czar. Residentz Moskow ein koniglicher polnischer Abgefertigter, Samuel Wienclawskij genand, welcher vorhin bey dem seel[igen] General Gonsewskij Secretarius, auch mit selbigen allhier in Moskow die Zeit uber gefangen gewesen, numehro aber bey Ihro Koniglichen Maytt. in Polen vor einen Cammersecretario bestellet und angenommen war. Seine Suite bestund aus 9 a 10 Personen, ward auf jener Seit des Wassers Moskow in selbigem Hofe einquartiert, da der seel[ige] General im Arrest gesessen.

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