Цвейг. Шахматная новелла
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«Selbstverst"andlich! Aber jetzt m"ussen Sie allein gegen ihn spielen! Sie allein gegen Czentovic!»
Doch nun ereignete sich etwas Unvorhergesehenes. Der Fremde, der merkw"urdigerweise noch immer angestrengt auf das schon abger"aumte Schachbrett starrte, schrak auf, da er alle Blicke auf sich gerichtet und sich so begeistert angesprochen f"uhlte. Seine Z"uge verwirrten sich.
74.«Auf keinen Fall, meine Herren (ни в коем случае, господа)», stammelte er sichtlich betroffen (пробормотал он в явном замешательстве; betroffen – растерянный, озадаченный). «Das ist v"ollig ausgeschlossen (это совсем исключено)... ich komme gar nicht in Betracht (меня совсем не стоит принимать во внимание)... ich habe seit zwanzig, nein, f"unfundzwanzig Jahren vor keinem Schachbrett gesessen (я уже двадцать, нет двадцать пять лет не сидел за шахматной доской)... und ich sehe erst jetzt, wie ungeh"orig ich mich betragen habe, indem ich mich ohne Ihre Verstattung in Ihr Spiel einmengte (и
«Aber das ist doch ganz unm"oglich (но это невозможно)!» dr"ohnte der temperamentvolle McConnor, mit der Faust aufschlagend (прогремел темпераментный МакКоннор, барабаня кулаком по столу). «V"ollig ausgeschlossen, dass dieser Mann f"unfundzwanzig Jahre nicht Schach gespielt haben soll (совершенно исключено, чтобы этот мужчина двадцать пять лет не играл в шахматы)! Er hat doch jeden Zug, jede Gegenpointe auf f"unf, auf sechs Z"uge vorausberechnet (да ведь он предвидел каждый ход, каждый встречный маневр за пять, за шесть ходов вперед; vorausberechnen – предусматривать, заранее высчитывать). So etwas kann niemand aus dem Handgelenk (это нельзя сделать без предварительной подготовки; das Handgelenk – запястье; aus dem Handgelenk – /поразительно/ легко, без подготовки). Das ist doch v"ollig ausgeschlossen – nicht wahr (это совершенно исключено – не так ли)?»
74.«Auf keinen Fall, meine Herren», stammelte er sichtlich betroffen. «Das ist v"ollig ausgeschlossen... ich komme gar nicht in Betracht... ich habe seit zwanzig, nein, f"unfundzwanzig Jahren vor keinem Schachbrett gesessen... und ich sehe erst jetzt, wie ungeh"orig ich mich betragen habe, indem ich mich ohne Ihre Verstattung in Ihr Spiel einmengte... Bitte, entschuldigen Sie meine Vordringlichkeit... ich will gewiss nicht weiter st"oren.» Und noch ehe wir uns von unserer "Uberraschung zurechtfanden, hatte er sich bereits zur"uckgezogen und das Zimmer verlassen.
«Aber das ist doch ganz unm"oglich!» dr"ohnte der temperamentvolle McConnor, mit der Faust aufschlagend. «V"ollig ausgeschlossen, dass dieser Mann f"unfundzwanzig Jahre nicht Schach gespielt haben soll! Er hat doch jeden Zug, jede Gegenpointe auf f"unf, auf sechs Z"uge vorausberechnet. So etwas kann niemand aus dem Handgelenk. Das ist doch v"ollig ausgeschlossen – nicht wahr?»
75.Mit der letzten Frage hatte sich McConnor unwillk"urlich an Czentovic gewandt (с последним вопросом МакКоннор невольно обратился к Чентовичу). Aber der Weltmeister blieb unersch"utterlich k"uhl (но чемпион мира оставался невозмутимо спокоен; k"uhl – холодный, сдержанный).
«Ich vermag dar"uber kein Urteil abzugeben (я не могу ничего сказать на этот счет; verm"ogen; das Urteil суждение, мнение; sein Urteil /"uber etw./ abgeben – высказыватьсвоесуждениепоповодучего-либо; датьоценкучему-либо). Jedenfalls hat der Herr etwas befremdlich und interessant gespielt; deshalb habe ich ihm auch absichtlich eine Chance gelassen (во всяком случае, господин играл немного странно и интересно; потому я намеренно предоставил ему возможность /разыграть партию, как ему хотелось/).» Gleichzeitig l"assig aufstehend, f"ugte er in seiner sachlichen Art hinzu (вместе с этим он лениво поднялся и добавил в своей деловитой манере):
«Sollte der Herr oder die Herren morgen eine abermalige Partie w"unschen, so stehe ich von drei Uhr ab zur Verf"ugung (если этот господин или вы, господа, захотите завтра сыграть новую партию, то с трех часов я буду в вашем распоряжении; die Verf"ugung – распоряжение; j-m zur Verf"ugung stehen – находиться в чьем-либо распоряжении).»
75.Mit der letzten Frage hatte sich McConnor unwillk"urlich an Czentovic gewandt. Aber der Weltmeister blieb unersch"utterlich k"uhl.
«Ich vermag dar"uber kein Urteil abzugeben. Jedenfalls hat der Herr etwas befremdlich und interessant gespielt; deshalb habe ich ihm auch absichtlich eine Chance gelassen.» Gleichzeitig l"assig aufstehend, f"ugte er in seiner sachlichen Art hinzu:
«Sollte der Herr oder die Herren morgen eine abermalige Partie w"unschen, so stehe ich von drei Uhr ab zur Verf"ugung.»
76.Wir konnten ein leises L"acheln nicht unterdr"ucken (мы не могли подавить легких улыбок). Jeder von uns wusste, dass Czentovic unserem unbekannten Helfer keineswegs grossm"utig eine Chance gelassen und diese Bemerkung nichts anderes als eine naive Ausflucht war, um sein eigenes Versagen zu maskieren (каждый
76.Wir konnten ein leises L"acheln nicht unterdr"ucken. Jeder von uns wusste, dass Czentovic unserem unbekannten Helfer keineswegs grossm"utig eine Chance gelassen und diese Bemerkung nichts anderes als eine naive Ausflucht war, um sein eigenes Versagen zu maskieren. Um so heftiger wuchs unser Verlangen, einen derart unersch"utterlichen Hochmut gedem"utigt zu sehen. Mit einemmal war "uber uns friedliche, l"assige Bordbewohner eine wilde, ehrgeizige Kampflust gekommen, denn der Gedanke, dass gerade auf unserem Schiff mitten auf dem Ozean dem Schachmeister die Palme entrungen werden k"onnte – ein Rekord, der dann von allen Telegraphenb"uros "uber die ganze Welt hingeblitzt w"urde – , faszinierte uns in herausforderndster Weise.
77.Dazu kam noch der Reiz des Mysteri"osen, der von dem unerwarteten Eingreifen unseres Retters gerade im kritischen Moment ausging (при этом нас еще заинтриговало нечто таинственное: «добавилась еще заманчивость чего-то таинственного», которое исходило от внезапного вмешательства нашего спасителя в критический момент /игры/; das Eingreifen; ausgehen /von Dat./ – исходить от кого-либо, от чего-либо); und der Kontrast seiner fast "angstlichen Bescheidenheit mit dem unersch"utterlichen Selbstbewusstsein des Professionellen (и контраст между его почти трусливой застенчивостью и непоколебимой самоуверенностью профессионала; die Bescheidenheit – скромность; das Selbstbewusstsein). Wer war dieser Unbekannte (кто же этот незнакомец)? Hatte hier der Zufall ein noch unentdecktes Schachgenie zutage gef"ordert (может быть, волей случая здесь был открыт доселе неизвестный /миру/ шахматный гений; zutage f"ordern – обнаружить, показать, раскрыть)? Oder verbarg uns aus einem unerforschlichen Grunde ein ber"uhmter Meister seinen Namen (или это знаменитый маэстро, по какой-либо непостижимой причине скрывавший от нас свое имя; verbergen – скрывать, утаивать; erforschen – исследовать, разведывать, разузнавать)? Alle diese M"oglichkeiten er"orterten wir in aufgeregtester Weise (все эти возможности мы обсуждали самым оживленным образом), selbst die verwegensten Hypothesen waren uns nicht verwegen genug, um die r"atselhafte Scheu und das "uberraschende Bekenntnis des Fremden mit seiner doch unverkennbaren Spielkunst in Einklang zu bringen (даже самые немыслимые предположения не были для нас настолько невероятными, чтобы привести в соответствие загадочную робость и неожиданное признание незнакомца /что он не играл много лет в шахматы/ с очевидным мастерством его игры; verkennen – не видеть, недооценивать, не признавать; der Einklang – согласованность, соответствие; etw. in Einklang bringen /mit Dat./ – приводить в соответствие, согласовывать что-л. /с чем-л./).
77.Dazu kam noch der Reiz des Mysteri"osen, der von dem unerwarteten Eingreifen unseres Retters gerade im kritischen Moment ausging, und der Kontrast seiner fast "angstlichen Bescheidenheit mit dem unersch"utterlichen Selbstbewusstsein des Professionellen. Wer war dieser Unbekannte? Hatte hier der Zufall ein noch unentdecktes Schachgenie zutage gef"ordert? Oder verbarg uns aus einem unerforschlichen Grunde ein ber"uhmter Meister seinen Namen? Alle diese M"oglichkeiten er"orterten wir in aufgeregtester Weise, selbst die verwegensten Hypothesen waren uns nicht verwegen genug, um die r"atselhafte Scheu und das "uberraschende Bekenntnis des Fremden mit seiner doch unverkennbaren Spielkunst in Einklang zu bringen.