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„What's the problem, darling?“

frage ich etwas verst"ort. Nach einer l"angeren Pause erkl"art er mir, dass dies eine Kriegerh"utte sei, und die unbeschnittenen Jungen hier nichts zu suchen h"atten.

James m"usse Essen und Trinken in einer anderen H"utte einnehmen, wo die Mama keinen Sohn im Moranalter, sondem in seinem Alter hat. Mama schweigt verbissen.

Ich bin entt"auscht, auf die englische Unterhaltung verzichten zu m"ussen, und empfinde gleichzeitig Mitleid mit den vertriebenen Burschen. Aber ich muss diese Gesetze akzeptieren.

Wie lange wir noch hier bleiben, frage ich. Etwa zwei bis drei Tage, ist die Antwort, dann geht jede Familie an ihren alten Platz zur"uck. Ich bin entsetzt, hier so lange aushalten zu m"ussen ohne Wasser, mit l"astigen Kuhfladen und den Fliegen. Erneut beschleicht mich der Gedanke an die Schweiz. Ich f"uhle mich nach wie vor sehr schwach. Weiter als ein paar Meter in den Busch, um meine Notdurft zu verrichten, gehe ich nie. Auch m"ochte ich wieder ein normales Leben mit meinem Freund f"uhren.

Nachmittags schaut Giuliano vorbei und bringt mir einige Bananen und einen Brief von meiner Mutter. Der Brief richtet mich auf, obwohl sich meine Mutter grosse Sorgen macht, weil sie lange nichts mehr von mir geh"ort hat. Der Pater und ich wechseln ein paar Worte, dann ist er schon wieder weg. Ich nutze die Zeit, einen Antwortbrief zu schreiben. Meine Krankheit erw"ahne ich nur beil"aufig und verharmlose sie, um meine Mutter nicht zu beunruhigen. Allerdings deute ich an, dass ich eventuell bald in die Schweiz kommen werde. Den Brief wil ich bei unserer R"uckkehr in der Mission abgeben. Meine Mutter wird drei Wochen auf ihn warten m"ussen.

Endlich brechen wir auf. Alles ist schnell verpackt. M"oglichst viel wird im Landrover verstaut, den Rest bindet Mama auf die zwei Esel. Wir sind nat"urlich lange vor Mama in Barsaloi, und so fahre ich direkt zum Fluss. Da Lketinga den Wagen nicht unbewacht abstellen will, fahren wir im ausgetrockneten Bachbett weiter, bis wir ungest"ort sind. Ich entledige mich der rauchigen Kleider, und wir waschen uns ausgiebig. Der Seifenschaum l"auft mir schwarz am K"orper herunter. Auf meiner Haut hatte sich eine richtige Russschicht gebildet. Geduldig w"ascht mir Lketinga die Haare in mehreren G"angen.

Lange habe ich mich nicht mehr nackt betrachtet, deshalb fallen mir jetzt meine d"unnen Beine auf. Nach dem Waschen f"uhle ich mich wie neu geboren. Ich wickle mich in einen Kanga und beginne mit dem Waschen der Kleider. Wie immer ist es m"uhsam, den Schmutz mit kaltem Wasser auszuwaschen, doch mit gen"ugend Omo gelingt es einigermassen. Lketinga hilft mir dabei und beweist, wie sehr er mich liebt, indem er meine R"ocke, T-Shirts und sogar Unterw"asche mitw"ascht. Kein anderer Mann w"urde die Kleider einer Frau waschen.

Unsere Zweisamkeit geniesse ich sehr. Die nassen Kleider h"angen wir "uber B"usche oder auf die heissen Felsen. Wir setzen uns in die Sonne, ich im Kanga, Lketinga v"ollig nackt. Er holt seinen kleinen Taschenspiegel hervor und beginnt sein gewaschenes Gesicht kunstvoll in orangefarbenem Ocker mit einem kleinen H"olzchen zu bemalen. Er macht dies mit seinen langen, eleganten Fingern so exakt, dass es f"ur mich eine Freude ist, ihn zu beobachten. Er sieht phantastisch aus.

Endlich f"uhle ich wieder ein aufsteigendes Begehren. Er schaut zu mir und lacht:

„Why you look always to me, Corinne?“ „Beautiful, it's very nice“, erkl"are ich. Doch Lketinga sch"uttelt den Kopf und meint, so etwas darf man nicht sagen, das bringt einem Menschen Ungl"uck.

Die Kleider trocknen schnell, wir packen alles zusammen und brechen auf. Im Dorf halten wir an und besuchen das Chaihaus, in dem es neben Tee auch Mandazi, kleine Maisfladen, gibt. Das Geb"aude ist eine Mischung zwischen Baracke und einer grossen Manyatta. Am Boden befinden sich zwei Feuerstel en mit kochendem Chai.

Entlang den W"anden dienen Bretter als B"anke. Drei alte M"anner und zwei Morans sitzen dort. Man begr"usst sich: „Supa Moran!“ „Supa“, ist die Antwort. Wir bestellen Tee, und w"ahrend mich die zwei Krieger mustern, beginnt Lketinga das Gespr"ach mit den immer gleichen Anfangss"atzen, die ich inzwischen verstehen kann. Man fragt hier jeden Unbekannten nach dem Geschlechtsnamen, dem Wohngebiet, wie es seiner Familie und seinen Tieren geht, woher man gerade kommt und wohin man wil. Dann bespricht man Begebenheiten, die stattgefunden haben. So funktioniert im Busch, was in der Stadt die Zeitung oder das Telefon leisten. Wenn wir zu Fuss unterwegs sind, wird mit jeder entgegenkommenden Person auf diese Weise gesprochen. Die beiden Morans wol en al erdings noch wissen, wer diese Mzungu sei. Dann ist das Gespr"ach beendet, und wir verlassen das Teehaus.

Mama ist angekommen und mit dem Flicken und Ausbessern unserer alten Manyatta besch"aftigt. Das Dach wird wieder mit Pappkarton oder Sisalmatten zugestopft. Kuhmist ist momentan nicht vorhanden. Lketinga geht mit James in den Busch, um weitere Dornenb"usche zu schlagen. Sie wollen die Umz"aunung ausbessern und erh"ohen. Die Menschen, die in Barsaloi geblieben waren, wurden vor ein paar Tagen von zwei L"owen heimgesucht, die Ziegen gerissen haben. Sie kamen nachts und sprangen "uber den Dornenzaun. Dann schnappten sie die Ziegen und verschwanden spurlos in der Finsternis. Da keine Krieger hier waren, wurde die Verfolgung nicht aufgenommen. Doch die Z"aune wurden daraufhin erh"oht. Die ganze Gegend spricht von diesem Vorfal. Man muss auf der Hut sein, denn sie werden wiederkommen. In unserem Kral werden sie es schwieriger haben, denn wir beschliessen, den Landrover neben der H"utte stehenzulassen, so ist der halbe Platz schon versperrt.

Gegen Abend kehren unsere Tiere zur"uck. Wegen der Schweizer Kuhglocke h"oren wir sie von weitem, und Lketinga und ich gehen ihnen entgegen. Es ist ein sch"ones Schauspiel, wenn die Tiere nach Hause dr"angen. Vorab die Ziegen, hinter ihnen die K"uhe.

Unser Nachtessen besteht aus Ugali, das Lketinga erst sp"at in der Nacht isst, wenn alles schl"aft. Endlich k"onnen wir uns lieben. Es muss ger"auschlos vor sich gehen, da Mama und Saguna anderthalb Meter von uns entfernt schlafen. Trotzdem ist es sch"on, seine seidige Haut und sein Begehren zu sp"uren. Nach diesem Liebesspiel fl"ustert Lketinga: „Now you get a baby.“

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