Чтение онлайн

на главную - закладки

Жанры

Шрифт:

Es geht hektisch zu im Igbol. Alle Tische sind belegt, und "uberal stehen Tramper-Rucks"acke herum. Mittlerweile kennt mich der Mann an der Rezeption und begr"usst mich mit „Jambo, Massai-lady!“ Er hat nur noch ein Bett in einem Dreierzimmer frei.

Im Zimmer treffe ich auf zwei Engl"anderinnen, die den Reisef"uhrer studieren. Sofort gehe ich in den Gang zum Duschen, meine Beuteltasche mit Geld und Pass nehme ich mit. Ich ziehe mich aus und sehe mit Entsetzen, wie zerschlagen mein K"orper ist.

Meine Beine, eine Hinterbacke und die Unterarme sind "ubers"at mit blauen Flecken.

Aber das Duschen macht aus mir wieder einen etwas komfortableren Menschen.

Danach setze ich mich ins Restaurant, um endlich etwas zu essen und die verschiedenen Touristen zu beobachten. Je l"anger ich den Europ"aern zuschaue, vor allem den m"annlichen, desto st"arker "uberkommt mich die Sehnsucht nach meinem sch"onen Krieger. Kurz darauf verziehe ich mich in mein Bett, um meine m"uden Knochen auszustrecken.

Nach dem Fr"uhst"uck marschiere ich zum Swissair-Office. Zu meiner grossen Entt"auschung haben sie erst in f"unf Tagen einen Platz frei. Das dauert mir zu lange.

Bei Kenya-Airways ist die Wartezeit noch l"anger. F"unf Tage Nairobi, da werde ich mit Sicherheit depressiv. Deshalb klappere ich weitere Fluggesellschaften ab, bis ich bei Allitalia einen Flug in zwei Tagen bekomme, allerdings mit vier Stunden Aufenthalt in Rom. Ich frage nach dem Preis und buche. Anschliessend hetze ich zur nahe gelegenen Kenya Commercial Bank, um Geld abzuheben.

In der Bank stehen die Menschen Schlange. Der Eingang wird durch zwei mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten bewacht. Ich stelle mich in eine der wartenden Schlangen und kann nach einer guten halben Stunde mein Anliegen vorbringen. Ich habe einen Scheck auf den ben"otigten Betrag ausgestel t. Es wird ein riesiges B"undel Geld sein, das ich durch Nairobi zur Allitalia bringen muss. Der Mann hinter dem Schalter dreht und wendet den Scheck und fragt mich, wo denn Maralal liegt. Er geht und kommt nach einigen Minuten zur"uck. Ob ich sicher sei, soviel Bargeld mitnehmen zu wollen? „Yes“, antworte ich genervt. Mir ist selber nicht wohl bei dem Gedanken. Nachdem ich diverse Belege unterschrieben habe, bekomme ich stapelweise Geldnoten, die ich sofort in meinem Rucksack verschwinden lasse. Zum Gl"uck sind fast keine Personen mehr anwesend. Der Bankbeamte fragt nebenbei, was ich mit dem vielen Geld machen wil und ob ich einen boyfriend brauche. Ich lehne dankend ab und gehe.

Unbehelligt erreiche ich das Allitalia Office. Erneut muss ich Formulare ausf"ullen, und der Pass wird kontrolliert. Eine Angestellte erkundigt sich, warum ich kein Retourticket in die Schweiz habe. Ich erkl"are ihr, dass ich in Kenia lebe und vor zweieinhalb Monaten nur ferienhalber in der Schweiz war. Die Dame meint h"oflich, ich sei aber Touristin, da nirgends vermerkt sei, dass ich in Kenia lebe. All diese Fragen verwirren mich. Ich will lediglich ein Flugticket zur"uck und bezahle es bar.

Doch genau das ist das Problem. Ich habe einen Beleg, dass ich das Geld von einem kenianischen Bankkonto bezogen habe. Als Touristin d"urfe ich nicht Kontoinhaberin sein und m"usse zudem belegen, dass das Geld aus der Schweiz eingef"uhrt wurde.

Sonst m"usse sie annehmen, dass es Schwarzgeld sei, da Touristen nicht erlaubt ist, in Kenia zu arbeiten. Nun bin ich v"ollig sprachlos. Die "Uberweisungen hat meine Mutter veranlasst, und deshalb sind die Belege in Barsaloi. Best"urzt stehe ich vor dieser Dame mit einem B"undel Geld, das sie mir nicht abnehmen will. Die Afrikanerin hinter dem Counter bedauert, mir ohne Nachweis, woher das Geld stammt, kein Ticket ausstellen zu k"onnen. V"ollig entnervt breche ich in Tr"anen aus und stammle, dass ich mit soviel Geld dieses Office nicht mehr verlasse, ich sei doch nicht lebensm"ude. Die Afrikanerin starrt mich erschrocken an, und beim Anblick meiner Tr"anen gibt sie augenblicklich ihre Arroganz auf. „Wait a moment“, sagt sie beruhigend und verschwindet. Kurz darauf erscheint eine zweite Dame, erkl"art mir noch mal das Problem und versichert, dass sie nur ihre Pflicht t"aten. Ich bitte sie, in Maralal bei der Bank nachzufragen, denn der Manager kenne mich gut.

Die beiden besprechen die Angelegenheit. Dann kopieren sie lediglich meinen Wechsel sowie meinen Pass. Zehn Minuten sp"ater verlasse ich das Office mit dem Ticket. Nun muss ich ein internationales Telefon finden, um meiner Mutter den "Uberraschungsbesuch anzuk"undigen.

W"ahrend des Fluges wechseln meine Gef"uhle zwischen der Vorfreude auf die Zivilisation und Heimweh nach meiner afrikanischen Familie. Am Flughafen Z"urich kann meine Mutter ihr Entsetzen bei meinem Anblick kaum verbergen. Ich bin dankbar, dass sie es nicht auch noch in Worte fasst. Hunger versp"ure ich nicht, da ich im Flugzeug meine Mahlzeit sehr genossen habe, doch einen guten Schweizer Kaffee m"ochte ich trinken, bevor wir ins Berner Oberland aufbrechen. In den folgenden Tagen werde ich von Mutters Kochk"unsten richtig verw"ohnt und langsam werde ich etwas ansehnlicher. Wir reden viel "uber meine Zukunft, und ich erz"ahle von unserem Vorhaben mit dem Lebensmittelladen. Sie versteht, dass ich ein Einkommen und eine Aufgabe brauche.

Am zehnten Tag kann ich endlich zu einem Frauenarzt, der mich untersuchen sol.

Leider f"al t das Ergebnis negativ aus, ich bin nicht schwanger. Daf"ur besitze ich viel zu wenig Blut und bin stark unterern"ahrt. Nach dem Arztbesuch stel e ich mir vor, wie entt"auscht Lketinga sein wird. Aber ich tr"oste mich mit der Gewissheit, dass wir noch viel Zeit haben, Nachwuchs zu bekommen. T"aglich spaziere ich in der gr"unen Natur und bin in Gedanken in Afrika. Nach zwei Wochen plane ich bereits meine Abreise und buche meinen R"uckflug, der in zehn Tagen stattfinden wird. Wiederum kaufe ich viele Medikamente, diverse Gew"urze und packweise Teigwaren. Meine Ankunft teile ich Lketinga mit einem Telegramm an die Mission mit.

Die restlichen neun Tage schleichen ereignislos dahin. Die einzige Abwechslung ist die Hochzeit meines Bruders Eric mit Jelly. Sie spielt sich f"ur mich wie in Trance ab, und ich empfinde den Luxus und das "uppige Essen als unangenehm. Alle wollen wissen, wie das Leben in Kenia ist. Zu guter Letzt versucht jeder, mich zur Vernunft zu bringen. Doch f"ur mich ist die Vernunft in Kenia, bei meiner grossen Liebe und dem bescheidenen Leben. Ich will endlich wieder abreisen.

Abschied und Willkommen

Schwer beladen treffe ich am Flughafen ein. Der Abschied von meiner Mutter f"allt mir diesmal besonders schwer, weil ich nicht weiss, wann ich wiederkommen werde.

Am 1. Juni 1988 lande ich in Nairobi und nehme ein Taxi zum Igbol-Hotel.

Zwei Tage sp"ater treffe ich in Maralal ein, schleppe mein Gep"ack ins Lodging und "uberlege, wie ich nach Barsaloi gelangen kann. T"aglich durchk"amme ich den Ort in der Hoffnung, ein Fahrzeug zu finden. Sophia will ich ebenfal s besuchen, aber ich erfahre, dass sie im Moment ferienhalber in Italien ist. Am dritten Tag h"ore ich, dass nachmittags ein Laster mit Maismehl und Zucker f"ur die Mission nach Barsaloi startet. Gespannt warte ich am Morgen vor dem Grossverteiler, bei dem die S"acke abgeholt werden sollen. Tats"achlich erscheint gegen Mittag der Lastwagen. Ich spreche mit dem Fahrer und handle um den Preis, wenn ich vorne mitfahre.

Поделиться:
Популярные книги

Пистоль и шпага

Дроздов Анатолий Федорович
2. Штуцер и тесак
Фантастика:
альтернативная история
8.28
рейтинг книги
Пистоль и шпага

Третий. Том 4

INDIGO
Вселенная EVE Online
Фантастика:
боевая фантастика
космическая фантастика
попаданцы
5.00
рейтинг книги
Третий. Том 4

70 Рублей

Кожевников Павел
1. 70 Рублей
Фантастика:
фэнтези
боевая фантастика
попаданцы
постапокалипсис
6.00
рейтинг книги
70 Рублей

Призыватель нулевого ранга. Том 3

Дубов Дмитрий
3. Эпоха Гардара
Фантастика:
попаданцы
аниме
фэнтези
фантастика: прочее
5.00
рейтинг книги
Призыватель нулевого ранга. Том 3

Кодекс Охотника. Книга ХХ

Винокуров Юрий
20. Кодекс Охотника
Фантастика:
попаданцы
альтернативная история
аниме
5.00
рейтинг книги
Кодекс Охотника. Книга ХХ

Войны Наследников

Тарс Элиан
9. Десять Принцев Российской Империи
Фантастика:
городское фэнтези
попаданцы
аниме
5.00
рейтинг книги
Войны Наследников

Мастер 10

Чащин Валерий
10. Мастер
Фантастика:
боевая фантастика
попаданцы
аниме
5.00
рейтинг книги
Мастер 10

Рядовой. Назад в СССР. Книга 1

Гаусс Максим
1. Второй шанс
Фантастика:
попаданцы
альтернативная история
5.00
рейтинг книги
Рядовой. Назад в СССР. Книга 1

Леди Малиновой пустоши

Шах Ольга
Любовные романы:
любовно-фантастические романы
6.20
рейтинг книги
Леди Малиновой пустоши

(Не)зачёт, Дарья Сергеевна!

Рам Янка
8. Самбисты
Любовные романы:
современные любовные романы
5.00
рейтинг книги
(Не)зачёт, Дарья Сергеевна!

Возвышение Меркурия. Книга 3

Кронос Александр
3. Меркурий
Фантастика:
попаданцы
аниме
5.00
рейтинг книги
Возвышение Меркурия. Книга 3

Метатель. Книга 6

Тарасов Ник
6. Метатель
Фантастика:
боевая фантастика
попаданцы
постапокалипсис
рпг
фэнтези
фантастика: прочее
5.00
рейтинг книги
Метатель. Книга 6

Неудержимый. Книга XXIV

Боярский Андрей
24. Неудержимый
Фантастика:
попаданцы
фэнтези
фантастика: прочее
5.00
рейтинг книги
Неудержимый. Книга XXIV

Курсант: назад в СССР 2

Дамиров Рафаэль
2. Курсант
Фантастика:
попаданцы
альтернативная история
6.33
рейтинг книги
Курсант: назад в СССР 2